Engel mit Biss
Brandy, noch jemand?“
„Nein danke“, lehnte ich ab „so etwas sollten wir nicht zu uns nehmen.
„Das mit dem Wein ist ab und zu mal eine Ausnahme, oder auch ein Kaffee oder Wasser, damit wir nicht auffallen.“
„Ihr müsst mir noch so viel erklären, wie muss ich das denn vorstellen? Zieht ihr des Nachts los und fallt über Menschen her?“ Ich merkte wie ihm diese Vorstellung gar nicht behagte, er schauderte bei den Gedanken.
„Natürlich nicht“, wiegelte ich ab „wir müssen keine Menschen töten um an ihr Blut zu kommen. Erst mal gibt es ja Blutbanken, wo man es kaufen kann und dann gibt es noch genügend freiwillige Spender. Ich erinnere dich nur an Luc Stanton, er ist so jemand, ein guter Freund.“
„Wirklich“? ungläubig schaute er mich an.
„Das hätte ich ja niemals gedacht, wie kommt es dann, dass niemand an Vampire glaubt, geschweige denn von ihrer Existenz weiß?“
„Das stimmt nicht so ganz“, sagte Yago „es gibt schon eine Menge Menschen, die mit uns zu tun haben und auch wissen was wir sind. Aber sie werden sich hüten darüber zu sprechen. Oder würdest du deinen Freunden oder Kollegen erzählen, dass deine Schwester und dein Schwager Vampire sind?“
Paul nickte „nein bestimmt nicht, die würden mich ja alle für bekloppt halten.“
„Wir müssen zwar keine Angst haben, dass uns etwas passieren würde wenn alle Menschen von uns wüssten, aber wir wollen ja keine Massenpanik auslösen. Und garantiert würden die Menschen Jagd auf uns machen und dann würden viele Tausende sterben. Und das wären nicht wir.“
„Also kann man Vampire nicht mit Holzpflöcken oder Silberkugeln töten?“ Paul schien jetzt sichtlich interessiert.
„Nein, kein Mensch kann uns töten, das übersteigt die Menschlichen Fähigkeiten bei weitem.“
Paul schaute Yago verwundert an „dann muss eure Macht ja enorm sein, wie lange gibt es euch denn schon?“
„Ich bin über fünftausend Jahre alt.“
Ich sah wie Paul ganz blass um die Nase wurde; das musste er erst mal verdauen. Er nahm noch einen tiefen Schluck aus seinem Glas.
„Mein Gott, wie kann denn so etwas funktionieren, das ist mir echt alles zu hoch.“
„Für das menschliche Gehirn, ist es auch schwer das alles zu verstehen und zu verarbeiten. Das braucht seine Zeit und auch dann wird es schwer die Logik des Universums zu begreifen“, erklärte Yago.
„Dann ist Alexander, euer Trauzeuge, also auch ein Vampir? Er sieht Yago sehr ähnlich“, merkte Paul an.
„Ja das stimmt, er ist Yagos Freund und Geschäftspartner“, antwortete ich ihm.
„Aber du siehst irgendwie anders aus, du hast auch nicht die grünen Augen wie Yago und Alexander, warum ist das so?“
Paul musterte uns beide interessiert.
„Das ist, weil Nora mal ein Mensch war und wir nicht.“ Yago sah Paul abwartend an. Der musste das erst mal in seinem Kopf sortieren, kam aber zu keinem Ergebnis.
„Das versteh ich jetzt nicht, man kann doch nicht als Vampir geboren werden, oder etwa doch? Können Vampire Kinder bekommen?“
Ich sah wie es ihm bei dieser Vorstellung gruselte.
„Nein, Kinder können wir keine bekommen, obwohl das sicher ganz amüsant wäre“, lächelte Yago. Ich fand das gar nicht.
„Eigentlich ist Vampir auch nicht die richtige Bezeichnung für uns. Irgendwann wurde dieser Mythos von den Menschen in die Welt gesetzt und verbreitet. Und da man uns ja irgendwie nennen muss, haben wir es dabei belassen. Und das ist auch ganz gut so. Niemand würde auf die Idee kommen, uns als das zu sehen was wir wirklich sind.“
Jetzt hatte Yago schon ziemlich viel verraten, aber ich glaube er wollte Paul sowieso alles sagen, er vertraut ihm.
„Und was seid ihr?“ Ich merkte wie in Paul die Anspannung stieg, jetzt war er natürlich total neugierig, aber er hatte auch Angst davor, was er jetzt wohl zu hören bekommt.
„Wir sind eine andere Spezies, von einem anderen Planeten. Vor über sechstausend Jahren kamen die ersten auf die Erde. Dass ist auch nicht meine wahre Gestalt, wir haben uns den Menschen nur angepasst, so gut es eben geht.“
Paul starrte Yago mit offenem Mund an, er konnte gar nicht glauben was er soeben gehört hatte. Erst
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