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Engel mit Biss

Engel mit Biss

Titel: Engel mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Piechot
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mal sagte er kein Wort, er war völlig irritiert. Ich hatte schon Angst, dass es jetzt doch zu viel für ihn war und er gleich durchdrehen würde. Aber dann fasste er sich doch wieder.
    „Ihr seid Außerirdische? Das wird ja immer besser. Nora hast du das gewusst“? wandte er sich an mich.
    „Natürlich Paul und es ist ein Privileg für dich, dass er es dir überhaupt erzählt. Das weiß nämlich außer dir kein anderer Mensch.“
    „Kennst du seine wahre Gestalt?“
    „Ja die kenne ich und ich kann dir sagen, er ist noch überwältigender als jetzt“, ich musste seufzen als ich an Yagos wahre Gestalt dachte. An dieses engelhafte Lichtwesen, so wunderschön, so göttlich.
    Yago grinste mich verschmitzt an „ich danke dir, dass du so über mich denkst.“
    Paul stand auf „ich glaube ich gehe jetzt erst mal zu Bett, es ist wirklich schwer für mich das alles auf einmal zu verarbeiten. Wenn ich morgen früh aufwache denke ich sicherlich dass alles nur ein Traum war. Gute Nacht.“ Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und nickte Yago zu, ehe er verschwand.
    „Er wird eine Weile brauchen, das alles zu verarbeiten“, sagte ich zu Yago.
    „Ja, das glaube ich auch, aber ich denke er wird damit fertig werden, dein Bruder ist ein schlaues Kerlchen“, Yago lächelte mich an.
    Ich ging zu ihm und legte meine Arme um seinen Nacken, um ihn ausgiebig zu küssen.
    „Es wird alles gut werden, aber jetzt hätte ich erst mal etwas Hunger, wie steht es mit dir?“
    „Wollte ich auch gerade vorschlagen, ich hätte da auch schon eine Idee, wo wir auch noch richtig Spaß beim Essen hätten“, er grinste verschlagen.
    „Na, da bin ich aber mal gespannt“, neugierig wartete ich ab.
    „Ich kenne da einen interessanten Club, da treffen sich die möchte gern Vampire und andere unheimliche Gestalten, hast du Lust?“
    Was für eine frage, natürlich hatte ich Lust. Endlich mal ein bisschen Abwechslung. Wir fuhren mit dem Auto in die nächste Stadt, Yago steuerte das Industriegebiet an. Der Club befand sich in einer umgebauten Lagerhalle. Die Musik dröhnte uns schon entgegen als wir ausstiegen. Vor dem Eingang standen zwei bullige Türsteher, etliche Piercings verunstalteten ihr Gesicht. Sie trugen knallenge schwarze Lederhosen und noch engere T-Shirts, ihre Armmuskeln sprengten fast die Ärmel. Aber auch der Rest der Leute, die hier herumlungerten, sah nicht viel besser aus. Die meisten waren in Schwarz oder Dunkelrot gekleidet, sie hatten blass geschminkte Gesichter und betont schwarz geschminkte Augen. Es sollte mystisch aussehen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Da kannst du mal sehen, wie die Menschen sich Vampire so vorstellen, dagegen sehen wir doch total normal aus“, lachte Yago.
    „Meinst du die lassen uns überhaupt so rein“? ich sah skeptisch an uns runter. Wir trugen normale Jeans, ich eine helle Bluse und einen Blazer, Yago einen Rolli und eine helle Wildlederjacke. Dem entsprechend musterten uns die beiden Türsteher.
    „Habt euch wohl verlaufen was“? murmelte der eine.
    „Wieso? Ist das hier nicht der Vampir Club“? Yago tat überrascht.
    „Ja klar, iss er“, lispelte der andere. Seine Zungenpiercings verliehen ihm einen leichten Sprachfehler.
    „Na also, dann sind wir hier doch richtig. Schließlich sind wir Vampire und haben schon Appetit auf einen guten Schluck 0 Rhesus positiv. Ich hoffe doch, dass ihr noch was auf Vorrat habt“, sagte Yago ernst und ließ seine grünen Augen glitzern. Irritiert sahen die zwei uns an, ließen uns aber ohne weiteren Kommentar rein.
    Als wir reinkamen dröhnte uns schon die furchtbare Musik entgegen, es roch nach Weihrauch und Hasch. Auf der Tanzfläche sah es so aus, als würden sich alle unter Schmerzen winden. In den Nischen sah man knutschende Paare.
    Wir schlenderten durch den Club und versuchten einen einigermaßen ruhigen und übersichtlichen Platz zu ergattern. Yago zeigte zu einer Treppe die zu einer Empore führte. Wir gingen hinauf und fanden noch einen freien Tisch. Also übersichtlich war es hier ja, man konnte den ganzen Laden überblicken. Aber ruhiger war es hier auch nicht.
    Ich lehnte mich über die Brüstung um mir die Leute anzusehen. Es war ein Bild das man kaum beschreiben kann, es kam mir vor als wären wir die einzigen normalen Menschen in diesem Raum. Sogar das Personal sah bekifft und schlampig aus. Also, wenn Vampire wirklich so wären, dann ade schöne Welt. Eine Bedienung kam gelangweilt an unseren Tisch geschlendert.

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