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Engel mit Biss

Engel mit Biss

Titel: Engel mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Piechot
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dass er ein Gigolo war, er traf sich gerne mit reichen verheirateten Frauen, die sich von ihren Männer vernachlässigt fühlen. Das ließ er sich natürlich auch dementsprechend honorieren. Na ja, sollte mir recht sein, für mich war er nur eine leckere Mahlzeit! Er dachte, er hätte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich war jung, reich und schön, das hatte er selten. Die meisten seiner Bekanntschaften waren zwar reich, aber dafür auch alt und hässlich. Er ahnte ja nicht, dass ich auch nur meine Vorteile aus ihm heraussaugen wollte, wörtlich genommen.
    „Entschuldigen Sie, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, mein Name ist Salvatore Colletto.“
    „Mein Name ist Nora Vinard, freut mich.“
    „Sind Sie Amerikanerin?“
    „Nein, Engländerin, aber wir leben die meiste Zeit in Paris oder New York.“
    „Dann ist ihr Mann geschäftlich wohl viel unterwegs?“
    „Nun, er hat überall zu tun und ich auch, wir arbeiten oft zusammen, kommt ganz auf die Gegebenheiten an.“ Ich musste innerlich schmunzeln, als ich an den Abend in der Bronx dachte, als wir auf die Straßengang trafen.
    „Wir setzen uns für die Gerechtigkeit ein, einigen bösen Typen muss ab und zu mal der Kopf zurechtgerückt werden.“ Hoffentlich hatte ich jetzt nicht zu viel gesagt.
    „Also sind sie so etwas wie Richter oder so?“ Neugierig sah er mich an.
    „Ja so ähnlich“, ich wollte nicht noch mehr ins Detail gehen. In seinen Gedanken sah ich, dass er dachte wir wären Auftragskiller oder Kopfgeldjäger, sollte er doch denken was er wollte. Nach einer ausgiebigen Mahlzeit würde er sich sowieso nicht mehr an mich erinnern. Als der Kellner An unseren Tisch kam, bestellte er sich einen Cappuccino.
    „Darf es für Sie auch noch etwas sein“ fragend sah er mich an.
    „Nein danke, ich möchte nichts mehr.“
    Als sein Cappuccino kam bezahlte er gleich, auch meinen Espresso.
    „Vielen Dank“ sagte ich „das hätte aber nicht sein müssen.“
    „Das ist doch wohl selbstverständlich“,  er verbeugte sich leicht.
    „Kennen Sie Mailand schon oder sind Sie das erste Mal hier?“
    „Das erste Mal, wir wollen eine Rundreise durch Italien machen, Mailand ist unsere erste Station. Außerdem wollen wir ein paar Freunde meines Mannes besuchen, die ich noch nicht kenne.“
    „Oh, dann ist ihr Mann Italiener?“
    „Nein, er ist Franzose“, ich dachte mit der Antwort liege ich nicht ganz so falsch, weil sein Hauptwohnsitz ja Paris ist. Ich konnte ja schlecht sagen, ich weiß nicht von welchem Planeten mein Mann kommt, innerlich musste ich lachen.
    „Und wo ist Ihr Mann jetzt, wenn ich fragen darf? Müsste er nicht eigentlich bei Ihnen sein und Ihnen die Stadt zeigen?“
    „Einkaufsbummel sind nicht gerade seine Lieblingsbeschäftigung. Er geht nachher mit mir los, dann stürzen wir uns ins Nachtleben.“
    „Dann scheint Ihr Mann noch ziemlich rüstig zu sein?“
    „Ja, für sein Alter ist er noch erstaunlich gut in Form.“ Das konnte man durchaus so stehen lassen.
    „Wo kann man denn hier am Abend so hingehen, wenn man Spaß haben will“ fragte ich Salvatore.
    „Oh da gibt es mehrere gute Clubs, wo sich die Reichen und Schönen treffen. Zwei Straßen weiter zum Beispiel, da gehe ich gerne hin, der Club heißt Mille Stella, macht aber erst um zweiundzwanzig Uhr auf.“
    „Ja schön, vielleicht sieht man sich ja heute Abend, jetzt muss ich aber erst mal meine Sachen nach Hause bringen und sehen was mein Mann so treibt“, unterbrach ich ihn.
    „Schade“, Bedauern schwang in seiner Stimme „ich hätte mich gerne noch länger mit Ihnen unterhalten, oder Ihnen die Stadt gezeigt. Aber lassen Sie mich wenigstens Ihre Tüten nach Hause tragen.“
    „Danke, aber ich wohne nicht weit, das schaffe ich schon.“ Ich raffte alles zusammen und nickte ihm kurz zu um mich auf den Weg zu machen. Er hielt mich am Arm fest.
    „Es macht mir wirklich nichts aus Sie zu begleiten, bitte“, mit Dackelblick sah er mich an.
    Ich seufzte ergeben „na schön, wenn Sie so darauf bestehen, dann tragen Sie halt meine Tüten.“ Er freute sich wirklich, mich begleiten zu dürfen. Natürlich wollte er auch unbedingt wissen, in welchem Hotel wir abgestiegen sind. Umso mehr wunderte er sich, dass ich auf eine reine Wohngegend zusteuerte.
    „In dieser Gegend sind aber keine Hotels“, ließ er verlauten.
    „Ich weiß, ich habe auch nicht gesagt, dass ich in einem Hotel wohne, wir wohnen privat.“ Er wusste, dass dies eine sehr exklusive und

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