Engel mit Biss
einfach nicht leiden. Obwohl ich zuerst den Eindruck hatte, erst als er mich von diesem Salvatore weggezerrt hatte, wurde er so komisch. Dabei hatte er mich nur nach Hause begleitet, vielleicht hatte er ein paar unzüchtige Gedanken, aber das ist ja bei den meisten Männern so“, sinnierte ich vor mich hin. Yago legte eine Hand auf meinen Arm.
„Das werden wir schon abklären, aber nicht jetzt, übrigens da unten ist dieser Salvatore. Du solltest dich wirklich nicht mit ihm abgeben, um Dorian nicht noch mehr zu reizen“, riet mir Yago.
„Der soll sich um seinen eigenen Kram kümmern, ich bestimme ja auch nicht, mit welcher Frau er sich abgeben darf und mit welcher nicht. Was anderes wäre es, wenn du es nicht möchtest“, antwortete ich.
„Dann bitte ich dich darum, dass du ihn in Ruhe lässt.“
„Dann mache ich es natürlich, ich kann mir auch jemanden anderes zum Essen suchen“, tat ich etwas beleidigt. Aber ich wollte keinen Streit mit Yago. Es dauerte gar nicht lange, da hatte Salvatore mich entdeckt. Freudestrahlend kam er an unseren Tisch. Er sah wirklich blendend aus, aus menschlicher Sicht, die Frauen drehten sich nach ihm um. Aber als er Yago neben mir sitzen sah, wurde er doch etwas blass, da konnte er auf keinen Fall mithalten.
„Hallo Nora“, begrüßte er mich „schön dass Sie meinen Rat befolgt haben hierher zu kommen, ich hoffe Ihnen und Ihren Freunden gefällt es hier?“
„Oh ja danke, es ist wirklich nett hier, darf ich Ihnen meinen Mann vorstellen. Yago, das ist Salvatore, der mir so nett mit meinen Einkäufen geholfen hat und zu dem Dorian so unhöflich war.“
Zu Salvatore gewandt sagte ich „ich möchte mich nochmal entschuldigen, dass ich so schnell verschwunden war, eigentlich wollte ich Sie noch heraufbitten.“
„Ach macht doch nichts“, er reichte Yago etwas verschüchtert die Hand und musste sich die Vorstellung vom alten reichen Tattergreis wohl abschminken, was sogar Yago zum Schmunzeln brachte.
„Freut mich“, sagte Yago „und noch mal vielen Dank, dass Sie meiner Frau geholfen haben. Setzen Sie sich doch zu uns und trinken ein Glas Champagner mit“, forderte er ihn auf. Er setzte sich, und Yago goss ihm ein Glas ein. Liliana und Francesco kamen vom Tanzen wieder, ich stellte Salvatore vor, jetzt war er noch irritierter als vorher. Kein Wunder, denn die beiden waren ja auch ein besonders schönes Paar. Aber wie gesagt, er musste sich ja auch nicht verstecken. Würde er verwandelt werden, wäre er wahrscheinlich ein wirklich schöner Vampir. Was dachte ich denn da? Liliana sah mich verwundert an und lächelte. Yago fand das, seinem Gesicht nach zu urteilen, nicht besonders lustig. „Sind Sie Mailänder“ fragte Liliana Salvatore, um uns auf andere Gedanken zu bringen. „Ja ich bin hier geboren und ehrlich gesagt, war ich auch noch nie woanders“, das klang als müsse er sich dafür entschuldigen. „Aber das ist doch gar nicht schlimm“, sagte Francesco „ich bin gebürtig aus Venedig und es dauerte auch viele Jahre, bis ich mal was anderes gesehen habe. Erst durch Liliana habe ich die Welt kennen gelernt.“
Salvatore sah Francesco an und lächelte nachsichtig.
„Sie sind doch erst höchsten achtzehn, da ist es doch normal dass man flügge wird.“
„Da täuschen Sie sich mal nicht, mit dem Alter“, erwiderte Francesco und grinste schelmisch. Wir sahen alle was Salvatore dachte, er hielt Francesco für einen verliebten Teenager, der sich viel zu früh gebunden hatte, worüber wir alle lachen mussten.
Auf einmal stand Dorian vor unserem Tisch „na alle so vergnügt“, sagte er „hallo, wir kennen uns doch schon.“ Er reichte Salvatore die Hand und sah ihm tief in die Augen. Ich merkte wie sich im Nu eine gefährliche Spannung aufbaute. Salvatore fing an zu schwitzen, aus Angst, das konnte ich riechen.
„Lass das sein“, sagte Yago „ich verstehe nicht was du für ein Problem hast.“
Eine Weile sagte Dorian gar nichts, aber ich sah genau, wie er einen regen Gedankenaustausch mit Yago hatte. Dann nickte Yago nur verstehend, er nahm meine Hand und zog mich vom Stuhl hoch.
„Komm Nora, wir wollen tanzen.“ Er schob mich zur Tanzfläche.
„Was ist eigentlich los?“ Aufgebracht sah ich Yago an.
„Dieser Salvatore steht auf der Liste der Racheengel“, sagte Yago ernst.
„Ach ja? Und das weißt du von Dorian? Und woher weiß er es?“
Yago seufzte „Dorian ist ein Racheengel.“
„Oh“ erwiderte ich überrascht „und was hat
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