Engel mit Biss
den Rücken, ich hoffte er hatte keinen Hunger. Er ging meine Kehle entlang an die andere Seite des Halses und schnurrte wie eine Katze, eine große Katze. Ich versuchte mich etwas von ihm wegzuschieben, aber es gelang mir nicht, ich saß fest wie in einem Schraubstock gespannt.
„Keine Chance“, flüsterte er gefährlich in mein Ohr. „Du kannst mir nicht entkommen.“ So müssen sich wohl seine Opfer fühlen, wenn sie dem Tod ins Auge sahen. Ich versuchte nicht daran zu denken, mein Herz schlug mir bis zum Hals.
„Du riechst so gut, ich kann nicht genug davon bekommen.“
Sein Geruch machte mich auch fast besinnungslos. Sein Griff lockerte sich, er sah mich an, seine Augen funkelten gefährlich. Ich bekam es jetzt doch etwas mit der Angst zu tun, wenn er sich nun doch nicht mehr im Griff hatte? Doch dann lächelte er mich an.
„Na so ganz vertraust du mir ja wohl doch nicht, oder?“
„Na hör mal“, ich war wirklich empört.
„Du musst dich mal sehen, wer es da nicht mit der Angst zu tun bekommt, der ist nicht normal.“ Ich glaube es ja nicht, da testet er ob ich Angst vor ihm habe.
„Das war ja noch gar nichts“, lachte er „das kann ich noch viel besser“, stolz lag in seiner Stimme. Ich glaubte ihm aufs Wort. Etwas wütend wand ich mich aus seinem Armen und stand auf. Jetzt ließ er mich auch los.
“Bist du jetzt Böse?” Geknickt sah er mich an.
“Nein ich habe nur Hunger und will mir was zu essen machen.” Ich ging in die Küchenecke und machte mir Brot und Kaffee.
“Möchtest du auch was? Ich hatte eben den Eindruck dass du hungrig bist” sagte ich provokativ. Im Bruchteil einer Sekunde war er bei mir und hing an meinen Hals, er lachte.
“Nun wenn du es mir so direkt anbietest, sag ich nicht nein.”
Er küsste mich wild und leidenschaftlich ab, ich bekam kaum noch Luft. Jetzt konnte ich mich auch nicht mehr zurückhalten.
Ich drängte ihn ins Schlafzimmer und ehe wir uns versahen, lagen wir im Bett und vergaßen alles um uns herum. Als ich wieder zur Besinnung kam, war es viertel vor drei. Panisch sprang ich aus dem Bett und zog mich schnell an.
“Mist, ich komme zu spät zur Arbeit und das am Nachmittag. Das ist mir noch nie passiert.” Trotzdem bereute ich es nicht.
Mein Brot und mein Kaffee konnte ich natürlich vergessen. Als ich meine Schuhe angezogen hatte stand Yago schon fix und fertig an der Tür. Schnell gingen wir zum Auto und er fuhr mich zur Arbeit.
Punkt drei war ich da. Ich wollte gerade aus dem Auto springen, da zog er mich zurück und küsste mich.
“Heute Abend machen wir da weiter, wo wir eben aufgehört haben”, hauchte er in mein Ohr. Wie sollte ich mich jetzt noch auf meine Arbeit konzentrieren? Ich stieg aus und ging in die Praxis.
Ich wusste das man mir ansah was ich gemacht habe. Meine Wangen glühten und meine Augen glänzten. Lea und Denise schüttelten den Kopf als sie mich sahen. Von Kim kam nur ein Seitenblick, sie grinste anzüglich. Ich wusste genau was sie dachten, da brauchte man keine Gedanken lesen können. Ich schnappte mir meinen Kittel und ging an die Arbeit. Natürlich konnte ich mich kaum Konzentrieren, immer wieder musste ich an die Mittagspause denken.
Einen kurzen Augenblick hatte ich wirklich Angst vor Yago gehabt. Mir lief jetzt noch ein Schauer über den Rücken. Mir wurde wieder bewusst wie gefährlich ich im Moment lebte. Aber die Liebe zu Yago überwiegte der Angst vor ihm und gerade dieses Risiko machte ja den Reiz der Beziehung aus. Denise stupste mich an.
“Träumst Du?” Ich sah wohl ziemlich gedankenverloren aus. “Du siehst aus als hättest du Drogen genommen, mit deinem verklärten Blick” Lea sah mich musternd an, sie fasste mir an die Stirn.
“Na Fieber hast du ja anscheinend nicht.” Dr. Brian kam um die Ecke.
“Wer hat hier Fieber?” Er sah mich an.
“Nora ist verliebt, das ist noch viel schlimmer wie Fieber. Und bei dem Mann kann ich das sogar nachvollziehen”, sagte Denise zu Dr. Brian.
“Na das muss ja ein Wunderknabe sein, wenn er unsere Nora so aus dem Konzept bringt”, Dr. Brian schmunzelte.
“Er ist der Hammer”, kam es von Kim. Wir sahen sie alle an, jetzt hatte sie sich verraten. Sofort wurde sie knallrot und ging schnell ins Labor.
“Also Mädels, eure Sorgen möchte ich haben”, er rief den nächsten Patienten auf und ging mit ihm ins Sprechzimmer.
“Ich wusste gleich dass Kim auf Yago steht, aber da könnte sie sich auf den Kopf stellen, sie hätte keine
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