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Engelsasche

Engelsasche

Titel: Engelsasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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musste wirklich schlimm um sie stehen, wenn die kleine Schwester sich Sorgen um die große Schwester machte, statt umgekehrt.
    „Mir geht’s gut.“
    „Ich nehme mal an, äh, du hast noch nichts von Trace gehört.“
    Maggie seufzte. „Das habe ich eigentlich auch nicht erwartet. Wahrscheinlich hat er viel zu tun. Ich bin nicht mehr seine Klientin. Bestimmt gibt es genug andere Leute, um die er sich kümmern muss.“
    „Wahrscheinlich …“
    Sie bemühte sich um einen munteren Tonfall. „Wie sieht es bei dir aus? Alles in Ordnung mit dir und Jason? Schwebst du immer noch auf Wolken?“
    Sie konnte das verträumte Lächeln ihrer Schwester förmlich sehen. „Es ist genauso, wie du sagtest. Jason ist einfach einmalig. Endlich habe ich einen Mann gefunden, den ich wirklich liebe. So was hätte ich nie erwartet – nicht bei mir.“
    Maggie lächelte wehmütig. „Das ist doch wundervoll, Ash. Ich freue mich so für euch beide.“
    „Hör zu, ich muss Schluss machen. Sonst komme ich zu spät zur Arbeit. Ich wollte nur mal hören, wie es dir geht.“
    „Alles in Ordnung, wirklich. Ruf mich noch mal an, wenn du ein bisschen mehr Zeit hast.“
    „Das mache ich.“ Sie legte auf.
    Maggie wanderte in ihrer Wohnung umher und versuchte Begeisterung für ihre Arbeit aufzubringen. Sie hatte ein paar neue Fotos auf den Computer geladen. Immer wieder sagte sie sich, dass sie gut genug wären. Mit ein bisschen Bearbeitung hier und dort könnte sie die Aufnahmen für ihren Fotoband benutzen.
    Sie war aber nicht überzeugt.
    Jemand klopfte an die Tür, und sie freute sich über die Ablenkung – wahrscheinlich Roxanne. Oder vielleicht war es Trace.
    Maggies Herz begann zu klopfen. Sie blickte auf ihr T-Shirt hinunter. Vorn war eine Kamera aufgedruckt und darunter der Schriftzug „Flash Dancer“. Jetzt war keine Zeit mehr, sich umzuziehen, stellte sie auf dem Weg zur Tür fest.
    Maggie war nicht dazu gekommen, die Schlösser zu erneuern oder einen Spion installieren zu lassen. Aber das war inzwischen nicht mehr so wichtig. Maggie öffnete die Tür weit und holte erschrocken Luft.
    „Hallo, meine Teure, ich habe dich so vermisst.“
    Für einen Augenblick hatte sie das Gefühl zu ersticken, ihr Brustkorb fühlte sich an wie zugeschnürt. Als Phillip Coffman sie in ihre Wohnung drängte und die Tür hinter sich schloss, fielenihr sofort wieder die Dutzende von Fotos an seiner Schlafzimmerwand ein, und ihr wurden die Knie vor Angst weich. Sie sagte sich, dass sie nicht in Panik geraten sollte. Phillip Coffman hatte sie nie körperlich verletzt. Er hatte auch den Brand nicht gelegt. Dafür war Senator Logan verantwortlich. Coffman hatte sie nur ausspioniert, diese unheimlichen Anrufe gemacht und sie verfolgt. Und abgesehen von seiner Größe erschien er eher bemitleidenswert als bedrohlich.
    Trotzdem warf sie einen kurzen Blick zur Tür, schätzte die Chancen ein, an ihm vorbei aus dem Apartment zu kommen.
    Sie hätte es versucht – wenn er nicht eine Pistole aus seiner Jackentasche gezogen hätte. Eine schwarze Halbautomatik, so ähnlich wie die, die Trace immer bei sich hatte.
    „Phillip …“, sagte sie fassungslos.
    „Ich bin hier, um dich zu holen, meine Liebe. Es wird Zeit, dass wir zusammenfinden. So wie ich es dir versprochen habe.“
    Ihr Puls raste. Ihr Herz schlug so laut, dass sie es hören konnte.
    „Ich dachte … ich dachte, Sie wären im Krankenhaus.“ In der psychiatrischen Abteilung, wo sein Geisteszustand überprüft werden sollte. Mein Gott, hatten die ihn entlassen, ohne sie davon zu unterrichten?
    „Meine Tochter Susan ist so ein liebes Mädchen. Sie und ihr Freund Clayton Arnold haben dafür gesorgt, dass ich nach Hause kann. Clay ist Anwalt, verstehst du?“
    Oh ja, sehr gut. Offensichtlich hatte Coffman genug lichte Momente oder seine Tochter hatte ausreichend Geld, um die richtigen Leute überzeugt zu haben, dass sie ihn entließen.
    „Ich fühle mich schon viel besser, also bin ich gleich hierhergekommen.“
    „Warum … warum haben Sie denn die Pistole mitgebracht?“, wollte sie wissen.
    Coffman blickte auf seine Waffe hinunter, als würde ihm jetzt erst bewusst, dass er sie in der Hand hielt. Dann lächelte er. „Weil es an der Zeit ist, meine Teure, unsere Bestimmung zu erfüllen.“
    Oh mein Gott, dieser Typ war noch verrückter als vorher. Sie begann sich vorsichtig an ihm vorbei Richtung Tür zu bewegen, immer ein kleines Stück weiter.
    „Das würde ich an deiner Stelle lieber

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