Engelsasche
Kochkünste erleben. Welchen Abend schlagen Sie denn vor?“
Ashley drehte sich zu Maggie um und formte mit den Lippen: „Wann?“
„Morgen?“, flüsterte Maggie.
Auf keinen Fall! dachte Ashley, sie musste erst mal ihren Mut sammeln. „Wie wäre es am Mittwoch?“ Maggie nickte. „Mittwoch um sieben?“
„Das geht. Soll ich was mitbringen?“
Nur dich aufregenden Typen, dachte Ashley. „Vielleicht eine Flasche Wein.“
„Abgemacht“, erwiderte er. „Dann sehen wir uns am Mittwochabend.“
Sie beendeten das Telefonat und Ashley stellte den Hörer zurück in die Station. „Ich habe ein Date“, sagte sie aufgeregt. „Mit Jason Sommerset. Und er weiß, dass ich ein Kind habe.“
Maggie kam zu ihr herüber und umarmte sie. „Trace meint, er wäre ein wirklich netter Typ.“
Plötzlich legte sich Ashleys Aufregung wieder etwas. „Am Anfang scheinen sie alle immer nette Typen zu sein.“ Sie wandte sich um und ging ins Schlafzimmer, um nach dem Kleinen zu sehen.
Maggie beschäftigte sich mit ihrer Kundenliste und wurde durch das Läuten des Telefons unten abgelenkt. Ashley war mit Robbie in ihrem alten blauen Chevy zur Bücherei gefahren. Sie wollte sich ein Kochbuch ausleihen – für italienische Gerichte, irgendetwas Besonderes, das sie für Jason zubereiten konnte. Rezepte aus dem Internet wären einfach nicht dasselbe, meinte sie.
Maggie beeilte sich, die Treppe hinunter in die Küche zu kommen, und fragte sich, ob es Trace war. Lächelnd nahm sie ab. Musik erklang vom anderen Ende der Leitung, und ihr zog sich der Magen zusammen.
„I … saw … you … I knew you would be my one true love. I … saw … you … a vision so pure and sweet, my only true love …“
Ihr Herz begann zu rasen, ihre Handflächen wurden feucht. Sie überprüfte die Zeit auf der Küchenuhr und notierte sie auf dem Block neben dem Telefon. Leg auf, sagte sie sich, als das Lied immer weiter spielte. Du hast die Information, die sie brauchen, um den Anruf zurückzuverfolgen. Aber ihre Finger gehorchten ihr nicht.
Dann begann er zu sprechen. „Meine liebe … teure Maggie …“ Wieder diese elektronisch verzerrte Stimme, die ihr eine Gänsehaut über den Rücken jagte. „Ich habe dich so lange nicht gesehen, Maggie. Mir fehlt es so, dich betrachten zu können … Bald, mein Liebling, bald wird es Zeit, dass wir zusammenkommen.“
Die Angst überkam sie. „Du Mistkerl!“, rief sie. „Lass mich endlich in Ruhe!“ Sie knallte den Hörer in die Basis und spürte eine leise Genugtuung bei dem Gedanken, wie das Geräusch in seinen Ohren schallte. Ihr Atem ging schneller, sie zitterte am ganzen Körper. Nachdem Trace sie an dem Morgen nach der Vernissage nach Hause gefahren hatte, hatten sie sich nicht mehr gesehen. Sie telefonierten jeden Abend, aber nachdem sie sich in jener Nacht geliebt hatten, brauchte jeder von ihnen etwas Abstand, um sich zu sammeln.
Vorhin hatte er ihr am Telefon berichtet, dass er die Männer überprüfte, die bei der Eröffnung gewesen waren und auf die diese Beschreibung passte. Bisher hätte er nichts Interessantes gefunden.
Mit zittrigen Fingern tippte sie seine Telefonnummer ein, und Trace meldete sich beim zweiten Klingeln.
„Hallo, Maggie“, sagte er.
„Trace, er hat wieder angerufen. Es war … es war genauso wie vorher.“
„Wo ist Ashley?“
„In der Bibliothek.“
„Überprüfe deine Türen. Ich bin gleich da.“
Er musste nicht zu ihr fahren. Es hätte gereicht, wenn er nach der Zeit des Anrufs gefragt und die Telefongesellschaft verständigt hätte, damit die den Anruf zurückverfolgten.
Aber sie war froh, dass er vorbeikam. Sie wollte ihn sehen. Brauchte ihn.
Wenige Minuten später hämmerte er gegen die Tür. Maggie öffnete ihm. Vor ihr stand der bestaussehende Cowboy, der ihr je begegnet war, und sie warf sich in seine Arme.
Trace hielt sie fest. „Du zitterst ja.“ Er berührte ihr Haar und strich es ihr aus dem Gesicht. „Dieser Mistkerl. Ich schwöre, wenn ich den in die Finger bekomme …“
Mehr sagte er nicht. Das war auch nicht nötig. Ihr gingen ein paar Dutzend Dinge durch den Kopf, die sie gern mit ihm angestellt hätte, wenn sie ihn schnappen würde.
Trace umfasste ihre Schultern und lehnte sich zurück, um sie anzusehen. „Geht es dir gut?“
Sie nickte und atmete zitternd aus. „Mir geht es gut.“ Sie lächelte. „Seit du hier bist, geht es mir besser.“ Sie ging zur Frühstückstheke hinüber und drückte die Wiedergabetaste des
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