Engelsasche
schlägst du mich auch so.“
Ashley sah erneut auf ihre Uhr. „Wir sind schon fast zwei Stunden weg.“
Maggie ging zur Bank an der Wand und begann die Ausrüstung in ihrer blau-weißen Sporttasche zu verstauen. „Ich weiß, du bist nervös. Es ist das erste Mal, dass du Robbie bei jemand anderem lässt. Selbst ich werde ein bisschen unruhig.“
„Wir sollten nach Hause fahren.“ Ashley reichte ihr den Schläger, den sie sich geliehen hatte, und sie machten sich auf den Weg. Die ganze Fahrt über zum Stadthaus machte sie sich Sorgen, was wohl alle Mütter taten, wie sie annahm. Doch als sie bei Mrs Epstein klopften und die ältere Frau ihnen öffnete, schien alles in Ordnung zu sein.
Doris Epstein gab dem Kleinen gerade die Flasche, die Ashley vorbereitet hatte. Robbie nuckelte begeistert schmatzend und schien zufrieden.
„Wie geht’s ihm?“, fragte Ashley.
„Großartig.“ Mrs Epstein mit ihrem kurzen, leicht gewellten eisgrauen Haar wirkte körperlich fit, auch wenn sie die Schultern leicht gebeugt hielt, und schien immer zu lächeln. „Robbie ist so ein lieber Junge. Es macht solchen Spaß, ihn zu beobachten.“
„Sieht aus, als hätte er jetzt genug“, sagte Maggie, als die Flasche fast leer war und der Kleine sein Interesse daran verlor.
Mrs Epstein reichte Maggie die Flasche und hielt Ashley ihr Baby entgegen, das fröhlich mit den kleinen Ärmchen wedelte, gefolgt von einem gurgelnden Lachen. Er und Mrs Epstein kamen offensichtlich sehr gut miteinander aus.
„Ich denke, wir sollten jetzt besser gehen“, sagte Ashley.
„Notieren Sie sich Ihre Stunden“, erinnerte Maggie die Nachbarin. „Wir schreiben Ihnen einmal die Woche einen Scheck aus, wenn Sie damit einverstanden sind.“
Doris Epstein strich ihre Paisleybluse glatt, die sie in den Bund ihrer blauen Hose gesteckt hatte, und schenkte ihnen ein warmes, mütterliches Lächeln. „Natürlich, meine Liebe, das ist in Ordnung.“
„Vielen Dank noch mal, Mrs Epstein“, sagte Ashley. Sie hoffte, bald einen Job zu finden, sodass sie den kargen Lohn der Frau selbst bezahlen konnte, statt auf ihre Schwester angewiesen sein zu müssen.
Dem Kleinen fielen langsam die Augen zu. Zu Hause angekommen, ging Ashley ins Schlafzimmer und legte ihn in die Krippe, die Maggie für ihn gekauft hatte. Lächelnd beobachtete sie, wie sich sein kleiner Mund im Schlaf öffnete.
Gerade als sie wieder hinausgehen wollte, klingelte das Telefon in der Küche. Bisher hatte es keinen weiteren Anruf vom Stalker gegeben, aber jedes Mal, wenn es klingelte, zuckten die beiden Schwestern zusammen.
Maggie ging zum Küchentresen und nahm den Hörer ab. Sie hörte einen Moment zu, lächelte und sah zu Ashley hinüber, als die im Flur auftauchte. „Es ist für dich“, sagte sie.
„Ist es Mom? Sie und Dad sind die Einzigen, die wissen, dass ich hier bin.“
Ihre Schwester grinste nur und gab ihr den Hörer.
„Hallo?“
„Ashley? Hier ist Jason Sommerset. Wir haben uns an dem Tag kennengelernt, als ich zu Ihnen kam, um mit Trace zu reden.“
Als hätte sie Mister Groß, Blond und Gutaussehend vergessen können. „Ich erinnere mich. Hallo, Jason.“
„Hören Sie, ich dachte … Die Dinge haben sich bei mir endlich etwas beruhigt. Ich habe mich gefragt, ob Sie vielleicht irgendwann mit mir zum Dinner ausgehen würden.“
Dinner? Sie hatte sich mit niemandem verabredet, seit sie sich von Ziggy getrennt hatte – oder er sich von ihr. Es kam ganz darauf an, wie man es sah. „Ich habe ein Kind, Jason“, platzte sie heraus, als wenn das bedeutete, dass sie sich deshalb nicht mit einem Mann zum Dinner treffen könnte.
„Das weiß ich, Trace hat es mir gesagt. Ich mag Kinder. Ich wüsste nicht, was das mit unserem Abendessen zu tun haben sollte.“
Sie grübelte und strengte ihr Hirn an, suchte eine Ausrede. Bisher war sie noch nicht so weit, sich mit jemandem zu verabreden. Oder? „Kleine Kinder brauchen viel Zeit. Es könnte schwierig werden, hier wegzukommen.“
„Aber bestimmt nicht unmöglich“, sagte er.
Sie holte tief Luft. „Na ja, also, was halten Sie davon, wenn Sie zum Dinner hierherkommen?“ Sie warf ihrer Schwester einen fragenden Blick zu, und die nickte nachdrücklich.
„Sind Sie sicher, dass es Ihnen nicht zu viele Umstände macht?“, fragte Jason.
„Ich koche sehr gern. Für mich wäre es überhaupt kein großer Aufwand.“
Sie hörte förmlich das Lächeln in seiner Stimme. „Das wäregroßartig. Ich würde gerne Ihre
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