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Engelsasche

Engelsasche

Titel: Engelsasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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die Ecke der Lagerhalle.
    Direkt wie in einem Spionagefilm. Richard musste sich fast ein Lachen verkneifen. Er fragte sich, wie heiß es dem Typen wohl unter seinem Mantel wäre.
    „Haben Sie das Geld?“, wollte der Fremde ohne lange Begrüßung wissen.
    „Habe ich“, sagte Richard. „Die Hälfte heute Abend. Der Rest folgt, wenn der Job erledigt ist.“
    Der Mann nickte. In der Dunkelheit und mit dem Hut tief in der Stirn, war sein Gesicht unter der Krempe unmöglich zu erkennen.
    „Es gibt eine Alarmanlage im Haus“, erklärte ihm Richard. Ein weiteres kleines Detail, das der Senator erfahren hatte. Wenn es darum ging, den Leuten Informationen zu entlocken, war er genial. „Kommen Sie damit klar?“
    Der Mann lachte rau. „Wenn es nicht gerade Fort Knox ist, dürfte es kein Problem sein.“
    „Draußen am Haus sind vielleicht Überwachungskameras.“
    „Ich werde sie finden und ausschalten.“
    „Es handelt sich um ein Stadthaus. Gleich daneben ist noch ein anderes Grundstück. Man sagte mir, Sie könnten den Job erledigen, ohne das Nachbarhaus zu gefährden. Wir wollen nicht, dass jemand verletzt wird.“
    „Ich kann nichts versprechen, aber es gibt immer Mittel und Wege. Ich tue mein Bestes.“
    Logan war unerbittlich gewesen. Aber der Senator sorgte für Richards Butter auf dem Brot. Und bis das Problem nicht beseitigt wäre, befanden sie sich beide in ernsthaften Schwierigkeiten. Er würde nicht zulassen, dass Jahre harter Arbeit jetzt den Bach runtergingen. Außerdem gab es in allem und jedem ein Risiko.
    „Die Schwester der Frau ist auch in dem Haus. Sie hat ein Baby.“
    „Ich werde daran denken.“ Richtig besorgt klang er allerdingsnicht. „Wollen Sie nun, dass ich das erledige, oder nicht?“
    Richard atmete einmal tief durch. Er steckte schon so tief drin, er hatte gar keine andere Wahl. „Okay, machen Sie’s.“ Er griff in die Tasche und zog einen Briefumschlag mit fünfzehntausend Dollar heraus.
    „Wir bleiben in Verbindung“, sagte der Mann, nahm den Umschlag und stopfte ihn in die Brusttasche seines Mantels. Dann drehte er sich um und verschwand wieder um die Ecke der Lagerhalle.
    Richard sah ihm nach, bis er von den Schatten verschluckt wurde. Erst da bemerkte er, dass er genauso schwitzte wie der Typ in dem Mantel.
    Am Mittwochmorgen bekam Trace einen Anruf von Johnnie Riggs. Er saß gerade an seinem Schreibtisch und versuchte, nicht an Maggie und an das Dinner zu denken, das er heute Abend für sie kochen würde. Es kostete ihn einige Mühe, sich nicht vorzustellen, wie er sie auf alle möglichen Arten nehmen würde.
    Der Telefonanruf rettete ihn, gerade noch so.
    „Hallo Kumpel, wie steht’s?“
    Trace hätte fast gelacht. Wenn sein Freund wüsste. Johnnies Bild tauchte vor seinem geistigen Auge auf. Ein Meter dreiundachtzig und nur harte Muskeln, dichtes dunkles Haar, dunkle Augen und ein Bartschatten schon um zehn Uhr morgens. „Hallo, Hambone, steht alles bestens. Was hast du rausgefunden?“
    „Ich hab da was über diesen Weller gehört. Interessante Geschichte.“
    „Was denn?“
    „Etwas sehr Geheimes. Nicht mal seine Freunde wissen davon. Er macht einen auf Playboy. Sieht sich gern in dem Ruf als Charmeur, der sich in der Aufmerksamkeit aller Damen sonnt. Das erspart ihm die Fragen, warum er nicht verheiratet ist oder eine feste Beziehung hat. Tatsache ist, dass der Typ durch die Schwulenbars streift und es sich von männlichen Prostituierten besorgen lässt. Dann führt er wieder sein anständiges Lebenals prominenter Fotograf. Sex mit Frauen interessiert ihn nicht. Sieht so aus, als hätte deine Lady dir die Wahrheit gesagt.“
    „Du meinst meine Klientin.“
    „Sie ist ein Rotschopf. Ich wette sechs zu eins, dass du mit ihr ins Bett gehst.“
    Wut stieg in ihm auf. Johnnie kannte ihn zu gut. „Wenn ich mich recht entsinne, hast du ein Faible für Blondinen.“
    Johnnie lachte. „Ein Punkt für dich. Brauchst du noch irgendwas?“
    „Im Augenblick nicht. Schick Annie deine Rechnung.“
    „Ich hoffe, die Information war hilfreich.“
    „Hilfreich in Bezug auf meinen Seelenfrieden“, sagte Trace und legte auf. Er hatte über Weller Bescheid wissen müssen, redete er sich ein. Er war eben einfach gründlich. Und obwohl er leichte Schuldgefühle empfand, weil er Maggies Worte angezweifelt hatte, war er erleichtert zu hören, dass sie die Wahrheit gesagt hatte.
    Er lächelte in Gedanken an die Nacht, die vor ihm lag, als das Telefon erneut klingelte. Diesmal

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