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Engelsbann: Dunkle Verlockung Teil 2 (German Edition)

Engelsbann: Dunkle Verlockung Teil 2 (German Edition)

Titel: Engelsbann: Dunkle Verlockung Teil 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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bereits Kinder, die ich als meine Familie betrachte.«
    »Richtig.« Bei dem Gedanken an Kinderlachen, das über dem Moor tanzte, wurde ihr leichter ums Herz. »Ich glaube, es würde mir gefallen, Zeit mit ihnen zu verbringen.«
    »Ich nehme dich mit, wenn du möchtest«, bot er mit einem Lachen an. »Aber ich warne dich – sie sind ein sehr wilder Haufen. Die Kleinen werden dich höchstwahrscheinlich an den Flügeln ziehen und unter allen möglichen Vorwänden geknuddelt werden wollen.«
    »Die reinste Folter.«
    Wieder ein Lachen, bei dem seine Brust an ihrer Wange vibrierte.
    »Du schläfst nicht, Noel«, sagte sie nach langen, schweigsamen Augenblicken, in denen er sie an sein gleichmäßig schlagendes Herz drückte und sein großer Körper sich warm gegen ihren schmiegte. »Ich höre dich nachts durch die Gänge laufen.«
    In der ersten Nacht hatte sie sich gefragt, warum er nicht den Flügel verließ und in den Garten hinausging. Erst später war sie darauf gekommen, dass er sich wie das Wesen verhielt, als das sie ihn bezeichnet hatte: ein Wolf. Ein Attentäter hätte an Noel vorbeigemusst, um zu ihr zu gelangen. Obwohl sie die Mächtigere von ihnen war, gab ihr diese Tatsache ein Gefühl von Vertrauen zurück, das ihr das Mitternachtsgift genommen hatte.
    »Vampire brauchen nur wenig Schlaf«, entgegnete er. Seine Stimme klang weit entfernt, aber er löste seine Umarmung nicht.
    Dass dies nicht der Grund dafür war, warum er wie ein eingesperrtes wildes Tier durch die Gänge strich, wusste sie. Dennoch beschloss sie, nichts dazu zu sagen. An diesem Abend waren bereits zu viele Grenzen überschritten worden, und das würde Konsequenzen nach sich ziehen, denen gegenüberzutreten sie beide noch nicht bereit waren.
    Schon am nächsten Tag sollte Nimras Herz von Neuem brechen.
    Sie saß in der Bibliothek und durchsuchte ihre Verträge nach Hinweisen darauf, wer an ihrem Hof Verbindungen zu Personen mit Zugang zu Mitternacht haben konnte. Sie hatte diese Überprüfung schon einmal ohne Ergebnis vorgenommen, aber Noel hatte sie gebeten, sie zu wiederholen – nur für den Fall, dass in der Zwischenzeit etwas Neues an die Oberfläche gekommen war. Plötzlich kam Violet ins Zimmer gelaufen. Das Gesicht des Mädchens war tränenüberströmt. »Mylady, Mimosa … «
    Noch bevor Violet es ausgesprochen hatte, eilte Nimra schon hinter ihrem Tisch hervor. »Wo?«
    »Im Garten, vor dem Balkon.«
    Es war der Lieblingssonnenplatz der betagten Katze. Nimra sauste durch die Gänge und rannte auf den Balkon hinaus, wo sie Noel und Christian am Fuß der Treppe kauernd vorfand. Noel hielt etwas im Arm, und Nimras Herz zog sich zusammen, als sie erkannte, welche Last er trug. Einzig das Wissen, dass Mimosa ein erfülltes und glückliches Leben gelebt hatte, konnte ihren Schmerz dämpfen.
    Dann erblickt Christian sie, er schwang sich in die Luft und landete vor ihr auf dem Balkon. »Mylady, es ist besser, wenn du nicht … «
    Nimra flog bereits mit weit ausgebreiteten Flügeln über ihn hinweg. Dass er sie davon abzuhalten versuchte, zu Mimosa zu kommen, verwandelte ihren Schmerz in eine seltsame Art von Panik. Als sie vor Noel landete, sah sie als Erstes den leblosen grauen Schwanz, der über seinen Arm hing. »Ich bin zu spät.«
    Dann hörte sie ein schwaches Miauen und stürzte auf ihn zu, um Mimosa aus seinen Armen entgegenzunehmen. Wortlos reichte er ihr die Katze. Sie schien sich zu beruhigen, sobald sie in den Armen ihrer Herrin lag; ihr Kopf lehnte schwer an Nimras Brust, während diese in ihr Ohr summte. Fünf schweigsame Minuten später war ihre geliebte, langjährige Gefährtin von ihnen gegangen.
    Ein Engel mit ihrer Macht und ihren Verpflichtungen durfte nicht bei einem Zusammenbruch gesehen werden, deshalb kämpfte sie gegen die Tränen an, als sie den Kopf hob und in blaue Augen blickte, die vor Wut steinhart geworden waren. »Gibt es etwas, das ich wissen müsste?«

6
    Er deutete mit dem Kinn auf ein Stück Fleisch, das neben der Stelle auf dem Boden lag, wo Mimosa so gern in der Sonne gelegen hatte. »Es muss untersucht werden, aber ich glaube, es wurde vergiftet.« Er lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den Fleck, an dem sich Mimosa übergeben hatte, nachdem sie von dem Fleisch gefressen hatte. »Violet.«
    Das Dienstmädchen kam mit einer Plastiktüte herbeigeeilt. Noel nahm sie entgegen und packte das Fleisch hinein. »Ich werde mich darum kümmern«, sagte er zu Violet, als sie ihm die Tüte abnehmen wollte.
    Sie

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