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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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die U-Bahn-Station zu evakuieren, aber wenn sich das hier als falscher Alarm erwies, würde man ihnen im Rathaus die Hölle heiß machen.
    Als sie den Bahnsteig weiter entlangging, fuhr ein Zug ein, und die Fahrgäste stiegen aus, darunter ein Mann mit einem riesigen Plüschpanda, der einen Footballhelm trug.
    Aus einem Mülleimer in der Nähe stieg eine dünne, kringelige Rauchsäule empor und erregte Rileys Aufmerksamkeit. Könnte das der Pyro-Dämon sein? Sie warf Beck einen Blick zu, doch der zuckte nur die Achseln.
    Die Dämonenfänger bauten sich um den Mülleimer herum auf.
    »Fertig?«, fragte Beck. Als die anderen beiden nickten, stieß er den Eimer mit einem Tritt um, und der Müll rollte heraus, zusammen mit einem Haufen schwelender Taschentücher. Offensichtlich hatte jemand eine brennende Zigarette hineingeworfen, und jetzt durften sie den Dreck wieder einräumen. Und sich von den Fahrgästen auslachen lassen.
    Riley trampelte das Feuer aus und schob den Müll mit den Schuhen zurück in den Eimer. Während sie sich nützlich machte, fluchte Beck leise vor sich hin, dass dieser ganze Trip vermasselt war. Als sie sich vorbeugte, um eine leere Donut-Schachtel in den Mülleimer zu schubsen, spürte sie das Prickeln, als etwas sie im Geiste zu berühren schien. Etwas Dämonisches.
    Blackthornes Tochter , rief die Stimme.
    Mit einem Ruck richtete sie sich auf. »Er ist ganz in der Nähe. Er hat meinen Namen gerufen.« Zu ihren Füßen raschelte Papier, und ein roter Dämon kroch aus dem Müll. Er war etwa zwanzig Zentimeter groß, hatte einen gespaltenen Schwanz und scharfe Zähne. Eine Flamme züngelte aus seiner rechten Hand empor.
    »Fänger!«, schrie er und schleuderte einen Feuerball direkt auf Simon. Der ließ sich fallen und presste sich gegen den schmutzigen Beton, während die Flammen über seinen Kopf hinweg schossen.
    »Hey, Blödmann!«, schrie Beck, aber der Dämon ignorierte ihn und schuf eine neue Flamme, um sie auf Simon zu schleudern.
    Riley stellte sich ihm in den Weg, warf eine weiße Kugel in die Höhe und wartete darauf, dass es anfing zu schneien. Doch stattdessen hörte sie ein Splittern, und ein Graupelschauer ging auf sie nieder – die Magie im Inneren der Kugel hatte versagt. Kalter Regen prasselte herunter, und der Dämon begann zu heulen. Abgelenkt ließ der Höllendiener seinen Flammenball fallen, der daraufhin wie ein glühender Tennisball über den Bahnsteig rollte, vorbei an einer hölzernen Bank und zwei verdutzten Zuschauern.
    Dämon oder Flamme? Riley setzte dem Feuer nach, aus Furcht, es könnte die Station in Brand setzen, wenn sie es nicht unter Kontrolle bekäme. Über ihr öffnete sich mit einem splitternden Geräusch eine weitere Kugel, und der Inhalt wirbelte herum wie ein Schneesturm in North Dakota. Vom herunterfallenden Schnee wurde der Boden glatt, so dass sie ausrutschte und unsanft auf den Knien landete. Der Flammenball rollte auf die offene Tür eines U-Bahn-Wagens zu.
    O Mist.
    Voller Panik riss sie sich die Jacke vom Leib und warf sie auf den Flammenball. Der Stoff begann von der intensiven Hitze sofort zu glühen, und Riley klopfte mit den Händen darauf herum. Die Flammen wurden schwächer und erstarben schließlich ganz.
    Ungeachtet des Dramas gingen die Leute einfach an ihr vorbei. Jemand versetzte ihrem Ellenbogen einen Knuff, als er an ihr vorbeikam. Ein Paar lachte darüber, wie sie dort mit nassen Haaren über ihrer qualmenden Jacke im Schnee kniete. Ein anderer begann, Schneebälle zu werfen. Nachdem die Zugtüren sich geschlossen hatten, presste ein kleines Kind seine Nase gegen das Fenster, die Augen weit aufgerissen, und beobachtete sie eindringlich. Sie zwinkerte ihm zu, und zu ihrer Überraschung winkte es schüchtern zurück, als die U-Bahn abfuhr.
    Vielleicht ist das Leben am Ende doch nicht nur doof.
    Nachdem sie sich wieder aufgerappelt hatte, stellte Riley fest, dass Simon eine Köderbox mit dem Pyro-Dämon in den Händen hielt. Ausreichend Trockeneis würde ihn davon abhalten, sich als Brandstifter zu betätigen, bis sie ihn an einen Dämonenhändler verkauft hatten. Wie erwartet, beschallte das Ding die gesamte Station mit seinen Flüchen.
    Ein rascher Blick bestätigte, dass der Bahnsteig frei von Gaffern war, bis auf einen einsamen Typen mit einem Handy, der den Einsatz eifrig gefilmt hatte. Wahrscheinlich hatte er das Video schon ins Internet gestellt, ehe sie die Station verließen.
    »Das war schlampige Arbeit«, meckerte Beck, die

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