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Engelsfluch

Engelsfluch

Titel: Engelsfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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paar gebrochene Knochen würden sie schließlich nicht umbringen. Anders als eine Kugel.
    Ob Shah noch etwas erwiderte, konnte sie nicht hören. Das Herunterklettern war noch einfacher als das Hinaufklettern. »Er kommt runter, um mit uns zu reden.«
    Deacons Gesicht wurde ganz ruhig. Gefährlich ruhig. »Er hätte gar nicht zu Hause sein sollen.«
    »Er hat Sie erwartet und er weiß, wer Sie sind.«
    Daraufhin wurde Deacon noch ruhiger. Sara beobachtete ihn fasziniert. Ließ sich dieser Mann jemals gehen? Oder blieb er auch in den intimsten Situationen vollkommen beherrscht? Am liebsten hätte sie ihn geküsst, um es herauszufinden, aber bei der Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, würde es sicher nicht bei einem Kuss bleiben.
    Das leise Summen der ausfahrenden Leiter war eine willkommene Ablenkung. Als Shah heruntergeklettert kam, konnte Sara das Gewehr nicht entdecken. Natürlich hatte das nichts zu sagen, höchstens, dass er seine Waffen geschickt verbarg. Elena würde das gutheißen, dachte Sara. Ihre beste Freundin pflegte kurze Stichwaffen in ihrem Haar zu verstecken und sich Messer um die Oberschenkel zu schnallen. Und das war noch lange nicht alles …
    »Hallo, Deacon.« Shah entpuppte sich als großer, dunkelhäutiger und sehr gut aussehender Mann mit glänzendem schwarzem Haar, das ihm bis auf die Schultern reichte.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte Deacon und positionierte sich unauffällig so, dass er Sara würde schützen können.
    Sie schaffte es gerade noch, ein Augenrollen zu unterdrücken, und nutzte den Moment, ihre eigene Waffe zu ziehen. Sie trat aus seinem Schatten, um besser sehen zu können.
    »Spionage ist meine Spezialität. Ich arbeite für den Geheimdienst der Gilde.«
    Die Gilde hat einen eigenen Geheimdienst? Verwundert fragte Sara sich, wie viele Geheimnisse ihr als Gildedirektorin wohl noch offenbart werden würden. Bei ihrer Neugier war das eine ziemliche Verlockung. Aber wäre sie auch bereit, im Gegenzug alles aufzugeben, was sie als Person ausmachte, möglicherweise Familie und Kinder? Bestimmt gab es eine Menge Männer, die mehr als bereit wären, mit der Gildedirektorin ins Bett zu hüpfen, aber diese Art von Männern würde sie nicht mal mit der Kneifzange anfassen.
    Nein, da war Deacon schon eher ihr Typ. Stark und cool. Aber eher würde er wohl anfangen, Witze zum Besten zu geben, als mit der Frau zu schlafen, die praktisch sein Boss werden würde – vorausgesetzt, sie nahm den Posten an. Energisch unterdrückte sie diese Gedanken und sah Shah direkt an. »Und das sollen wir Ihnen jetzt so einfach glauben?«
    Shah schenkte ihr ein Lächeln voller Geheimnisse. »Soll ich mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, zum Beispiel wie Sie und Elena die Stripperstange im Maxie’s ausprobiert haben.«
    Wie zum Teufel hatte er nur davon erfahren? Sie starrte ihn finster an. »Wenn Sie für unseren Geheimdienst arbeiten, warum hat Simon Sie denn nicht sofort von jeglichem Verdacht freigesprochen?«
    »Deacon führt seine Operationen unabhängig durch.« Er zuckte die Achseln. »Ich hätte natürlich auch untertauchen können, aber ich bin mir sicher, Sie beide können ganz gut ein Geheimnis bewahren. Die zukünftige Direktorin und der Henker. Wem sollten Sie schon etwas verraten?«
    Auf einmal hatte Deacon ihn am Hals gepackt und drückte ihm ein Messer an den Unterleib. »Hemd ausziehen.«
    Shah blinzelte irritiert, versuchte seine Überraschung aber mit einem Spruch zu überspielen. »Ich wusste gar nicht, dass Sie so ticken.«
    Deacon drückte ihm das Messer etwas fester an den Körper.
    »Schon gut.« Schnell schälte sich Shah aus dem Hemd.
    »Sara, sehen Sie nach, ob Sie irgendwelche Kampfspuren an ihm entdecken können. Eines der Opfer hat sich heftig gewehrt.«
    Sara betrachtete seinen nackten Oberkörper eingehend, doch außer glatter, makelloser Haut konnte sie nichts ausmachen. »Nichts.«
    Shah rieb sich den Kehlkopf, als Deacon ihn aus seinem Klammergriff entließ. »Sie hätten mich einfach nur zu fragen brauchen.«
    »Und Sie hätten ihm eines Ihrer Messer ins Herz rammen können«, schnaubte Sara verächtlich. »Ihr Theater können Sie sich sparen. Sie sind ungefähr so hilflos wie ein Piranha.«
    »Einen Versuch war es wert.« Beim Lächeln bekam er Grübchen, die er zweifellos zu seinem Vorteil einzusetzen wusste. »Wenn Sie meine Meinung hören wollen, ich würde auf Tim setzen. Haben Sie seinen Hund mal gesehen? Der hat wohl einen Pakt mit dem Teufel

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