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Engelsgrab

Engelsgrab

Titel: Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Ramsay
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muss mir nichts erzählen«, sagte Brady müde. »Ich habe das Band … verdammt … Sophies Handy … und deine blutigen Klamotten im Kofferraum gesehen«, versuchte es Brady. »Gib mir eine vernünftige Erklärung, und alles ist gut.«
    »Nichts ist gut«, zischte Matthews, griff in seine Jackentasche und zog eine Pistole hervor.
    »Dann mach es nicht noch schlimmer«, warnte Brady.
    Matthews richtete die Mündung auf Bradys Stirn.
    »Scheiße, Jimmy! Damit kommst du nicht durch«, sagte er nervös.
    »Doch. Du bist in mein Haus eingebrochen und hast wilde Drohungen gegen mich ausgestoßen. Dann hast du diese Waffe gezückt. Ich habe versucht, sie dir abzunehmen, und dabei hat sich ein Schuss gelöst. Pech für dich.«
    »Lassen Sie die Waffe fallen!«, ertönte eine laute Stimme von der Tür her.
    »Legen Sie sofort die Waffe nieder! Das ist ein Befehl, Matthews.«
    Im Türrahmen stand Gates und hinter ihm ein nervös aussehender Conrad. Aus der Ferne näherte sich der Lärm von Polizeisirenen. Brady ließ sich gegen den Wagen fallen, als ihm klar wurde, dass Conrad sich nicht an seine Anweisung gehalten hatte, nach zehn Minuten das Weite zu suchen.
    Gleich darauf stürmten bewaffnete Polizisten in die Garage und umstellten Matthews. Er atmete tief durch und wusste, dass er Conrad auf ewig dankbar sein würde.

Kapitel 57
     
    »Warum hat er nichts gesagt?«, wandte Gates sich an Brady. »Er muss doch wissen, was ihm als Polizist im Gefängnis blüht.«
    Brady zuckte mit den Schultern.
    Eine Stunde lang hatten sie versucht, Matthews zum Reden zu bewegen, doch er hatte sich auf sein Recht zu schweigen berufen und kein Wort von sich gegeben. Inzwischen waren die Spurentechniker in seiner Garage, und Gates hatte das gesamte Team zurückgepfiffen, ganz gleich, wie müde und verkatert die Leute waren. Seit ihrer Ankunft war auf dem Revier eine unruhige Stimmung, als könne niemand glauben, dass Matthews tatsächlich ihr Mörder war. Doch die Beweise sprachen gegen ihn. Sophies DNA-Spuren waren sowohl auf dem Beifahrer-als auch Fahrersitz gefunden worden, ebenso ihre Haare, Blutspuren und Hautpartikel. Auch das Blut an Matthews’ Hemd stammte von ihr.
    Gates grübelte vor sich hin. »Seit wann wussten Sie Bescheid?«, fragte er schließlich. »Hatte Matthews sich Ihnen anvertraut?«
    »Nein«, antwortete Brady. »Leider nicht.«
    Gates betrachtete ihn kühl. »Sie lügen mich doch hoffentlich nicht an und riskieren dadurch ein Disziplinarverfahren.«
    »Weder noch«, sagte Brady. Ihm fuhr durch den Sinn, dass ein neuer Mordverdächtiger Gates nicht ins Konzept passen dürfte, da seine Beförderung auf dem Spiel stünde.
    »Verschwinden Sie, Jack. Ich will Ihr Gesicht erst wiedersehen, wenn Sie Ihren Freund zum Reden gebracht haben.«
    »Wie Sie wünschen, Sir.«
    Brady stand auf und öffnete die Tür.
    »Und kümmern Sie sich um Simmons«, rief Gates ihm nach.
    »Mit ihm spreche ich in einer Stunde«, erwiderte Brady und ging hinaus.
    Doch auf dem Weg zu seinem Büro dachte er in erster Linie über Matthews nach. Er hatte das sichere Gefühl, dass sein Freund irgendetwas über den Mordfall wusste. Dass er schuldig war, wollte ihm seltsamerweise nicht in den Sinn. Aber warum hatte er dann so störrisch geschwiegen? Hatte er Angst gehabt, sich zu verraten? Oder jemand anders schützen wollen? Ellison war dieser Jemand eindeutig nicht, denn dem hätte Matthews den Mord anhängen wollen.
    Wer also dann? Ein Name drängte sich Brady auf, doch gegen den sperrte sich alles in ihm.
    Seine Gedanken wanderten zu Simmons, der zurzeit einen Riesenaufstand machte und damit drohte, die Polizei von Northumbria zu verklagen. Nein, eigentlich kam der Wirbel von seiner Anwältin, bei der es sich um niemand anderes als Claudia handelte.
    Ihr war es zu verdanken, dass Gates sich vor dem Chief Constable hatte rechtfertigen müssen, zum einen wegen der Behandlung von Simmons und zum anderen wegen der Stümperei im Fall Ellison. Gates’ Fähigkeiten waren infrage gestellt worden, und das war es, was Brady zu schaffen machte. Simmons wie auch Ellison gingen auf sein Konto, und selbst wenn er Gates nicht mochte, sollte der Mann nicht für seine Fehler büßen müssen. Folglich war er auch derjenige, der Gates’ Ruf wiederherstellen musste.
    Was Simmons betraf, hatte er Jed am Vortag gebeten, sich noch einmal dessen Computer vorzunehmen, denn Brady war nach wie vor fest davon überzeugt, dass der Mann seine Stieftochter missbraucht hatte, und

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