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Engelsgrab

Engelsgrab

Titel: Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Ramsay
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das seit ihrem elften Lebensjahr. Vor einer Stunde hatte Jed sich gemeldet. Er war fündig geworden, und Brady könnte Simmons wieder aufs Revier bringen lassen. Doch dann erfuhr er, um was es sich im Einzelnen handelte, und sein Triumphgefühl war dahin.

Kapitel 58
     
    Brady und Conrad betraten den Verhörraum.
    »Sie haben vielleicht Nerven«, begrüßte Simmons Brady. »Oder wollen Sie sich einfach nur lächerlich machen?«
    Brady setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. Conrad zog sich in eine Ecke zurück.
    Simmons wandte sich an seinen Anwalt. »Um sieben Uhr morgens wurde ich aus dem Bett geholt und dann gezwungen, drei Stunden hier zu warten, bis die Herren sich jetzt endlich bequemen zu erscheinen.«
    Den neuen Anwalt hatte Brady beim Betreten des Raums als Ersten wahrgenommen und seine Enttäuschung heruntergeschluckt. Offenbar hatte Claudia den Fall an Michael Travers übergeben, wenngleich sie wusste, dass Brady den Mann nicht ausstehen konnte. Wahrscheinlich war es ihre Art zu sagen, dass sie endgültig nichts mehr mit Brady zu tun haben wollte.
    Travers saß zurückgelehnt da und musterte Brady mit überheblichem Lächeln.
    »Jack Brady«, begann er. »So sieht man sich wieder. Ich nehme an, Sie sind gekommen, um sich bei meinem Mandanten zu entschuldigen.«
    »Weswegen?«, fragte Brady und legte seinen Aktenordner auf den Tisch.
    »Ach so«, entgegnete Travers. »Sie wollen hier den Clown spielen. Auch gut. Aber bitte, übertreiben Sie es nicht, denn unsere Klage wegen Ihrer grundlosen Anschuldigungen gegenüber Mr Simmons habe ich bereits eingereicht, und ich möchte dem nichts mehr hinzufügen müssen.«
    »Weiter«, sagte Brady ermunternd. »Oder haben Sie Ihre Klage auf Schadenersatz schon vergessen? Wie hoch war noch gleich die Summe, die Ihr Mandant von der Polizei von Northumbria verlangt?«
    »Sehr hübsch«, lachte Travers spöttisch. »Eine kleine Possennummer nach der anderen.«
    Brady schlug seinen Ordner auf. »Das Lachen wird Ihnen gleich vergehen.«
    »Ach ja?«, fragte Travers. »Was haben Sie denn da?«
    »Etwas, das beweist, welche Sorte Mensch Sie hier vertreten.«
    Travers setzte sich zurück. »Dann legen Sie mal los.«
    Brady richtete seinen Blick auf Simmons.
    »Inzwischen sind wir uns zwar sicher, dass Sie Ihre Stieftochter nicht ermordet haben«, begann er. »Aber was, glauben Sie, werden die Geschworenen sagen, wenn Sie erfahren, was Sie Sophie über einen Zeitraum von vier Jahren angetan haben?«
    »Das ist doch lächerlich, DI Brady«, erwiderte Travers. »Bitte, kommen Sie zur Sache.«
    Brady zog einige Fotos hervor und breitete sie auf dem Tisch aus.
    Travers beugte sich interessiert vor. »Was soll das bedeuten?« Er warf Simmons einen fragenden Blick zu. Dessen Gesicht war blass geworden.
    »Sie sagen keinen Ton«, trug Travers ihm auf.
    Simmons schien ihn nicht zu hören. Wie betäubt starrte er auf die Fotos. »Die waren doch …«
    »… verschlüsselt, in der Tat«, ergänzte Brady. »Deshalb einen Tipp von unserem Computerexperten: Falls Sie noch einmal etwas verschlüsseln wollen, sollten Sie besser keine ganzen Wörter benutzen.«
    Prüfend sah er Simmons an. »Fällt Ihnen nichts mehr ein oder überlegen Sie, ob Sie Ihre Klagen zurückziehen sollen? Womöglich springt nichts mehr dabei heraus.«
    »Ich weiß immer noch nicht, worauf Sie hinauswollen«, erklärte Travers, doch seine muntere Laune war eindeutig verflogen.
    »Schauen Sie sich die Fotos ruhig aus der Nähe an«, forderte Brady ihn auf. »Vielleicht wird es Ihnen dann klar.«
    Travers studierte die Fotos. »Scheußlich«, sagte er. »Aber falls Sie andeuten möchten, der Mann auf den Fotos sei mein Mandant, dann kann ich Ihnen beim besten Willen nicht folgen. Oder sehen Sie irgendwo sein Gesicht?«
    »Das muss ich nicht«, erwiderte Brady. »Das Mädchen ist übrigens Sophie Washington. Die Fotos zeigen sie jeweils im Alter von elf bis fünfzehn Jahren. Hier auf den letzten sieht man ihr Tattoo.«
    »Das mag ja so sein, aber der Mann ist nicht Mr Simmons. Jedenfalls nicht schlüssig.«
    »Er war ja auch schlau«, stellte Brady fest. »Aber nicht so schlau, wie er dachte.«
    Aus einer Klarsichthülle zog er mehrere CDs. »Hier sind die Filme drauf, die er im Lauf von vier Jahren mit Sophie gedreht hat. Auf ihnen sieht man sein Gesicht. Wir haben es vergrößert, Zweifel gibt es daher nicht. Simmons ist der Mann in diesen Filmen, der Sophie zu pornografischen Stellungen ermuntert und sie dabei

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