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Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Woche wieder an ihrem Schreibtisch saß, türmte sich unerledigte Arbeit vor ihr auf. Jemanden nach Hause zu schicken war die eine, seine Arbeitumzuorganisieren eine andere Geschichte. Pia kam gar nicht erst zum Nachdenken oder Luft holen. Sie war sofort wieder in ihrem alten Trott. Ein Ereignis löste das nächste ab, und die Erinnerung an den durchlebten Schrecken verblasste bereits. Am Morgen nach ihrer Wiederkehr war im gesamten Kommissariat Hochstimmung, weil der Taxiräuber endlich gefasst worden war. Pia freute sich für die Kollegen, aber sie war noch nicht in Stimmung mitzufeiern.
    Dass Marten Unruh fehlte, bemerkte sie erst am Dienstagabend. Pia ging in sein Büro, um seinem Zimmerkollegen Gerlach eine Akte zu bringen. Unruhs Schreibtisch war leer geräumt bis hin zu der voll gekritzelten Schreibunterlage, die immer auf der grauen Fläche gelegen hatte. Pia stutzte.
    »Wo ist Marten? Ist er noch im Urlaub?«, fragte sie Gerlach erstaunt.
    »Hat es dir niemand gesagt?«
    »Was denn?«
    »Er hat geschmissen. Er hört auf.«
    »Nein!«
    »Letzte Woche war es endgültig entschieden. Gabler hat irgendwann nachgegeben. Er kommt nicht wieder, Pia.«
    »Warum denn?«
    »Burkhard Möller ist tot.«
    »Das war doch der ehemalige Kollege, der vorzeitig pensioniert worden ist, nicht wahr?«
    Pia erinnerte sich, dass da vor drei Wochen etwas gewesen war. Ein Kollege, den sie nie kennen gelernt hatte, war gestorben. Viele aus der Abteilung waren bei der Trauerfeier gewesen, auch Marten Unruh. Er hatte ihr die Geschichte von Möller und sich selbst damals in Grevendorf erzählt. Es schien Ewigkeiten her zu sein.
    Burkhard Möller war durch eine Fehleinschätzung Martensim Einsatz schwer verletzt worden. Er hatte danach auf Grund der erlittenen Verletzungen nicht wieder arbeiten können. Martens Versuche, sich nach ihm zu erkundigen oder Kontakt aufzunehmen, hatte Möller abgewiesen.
    Gerlach berichtete Pia, dass Möller an einer Überdosis seiner eigenen Medikamente gestorben war. Schmerzmittel hauptsächlich und Psychopharmaka. Niemand hatte mit Sicherheit sagen können, ob es ein tödliches Versehen oder Selbstmord gewesen war. Was Marten darüber dachte, wurde Pia nun klar.
    »Kennst du die Geschichte? Marten wollte nie darüber reden. Ich glaube, er dachte schon länger daran aufzuhören. Burkhard Möllers Tod ist nur der Auslöser gewesen.«
    »Was will er denn tun?«
    »Marten? Frag mich etwas Leichteres …«
    Das Licht im Büro verdüsterte sich schlagartig. Pia setzte sich auf Martens alten Bürostuhl und starrte nach draußen. Das erklärte einiges, wenn auch nicht alles …
    »So ein bescheuerter, verdammter Mistkerl!«, entfuhr es ihr. Gerlach runzelte die Stirn.
    »Tut mir Leid, dass du es so erfährst. Wir anderen wissen es bereits seit letzter Woche.«
    »Es ändert sowieso nichts mehr …«, meinte Pia und stand langsam wieder auf. Sie wollte Gerlach nicht gegenübersitzen, während sie darüber nachdachte. Sie verließ unter seinem bedauernden Blick den Raum. Am liebsten wäre sie eine Zeit lang allein gewesen, aber Heidmüller saß in Arbeit vertieft an seinem Computer. Pia verkroch sich hinter ihren Bildschirm, um sich ihre Bestürzung und Verwirrung nicht anmerken zu lassen.
    Ohne recht zu wissen, was sie tat, ging sie in das Programm, mit dem sie ihre E-Mails abrufen konnte.
    Marten Unruh gehörte nicht mehr zum Team des Kommissariats 1. Nur langsam sickerte die Erkenntnis durch, dass er ihr seine Pläne die ganze Woche über bewusst verschwiegen haben musste. Zum zweiten Mal fühlte sie sich von ihm verraten.
    Sie hatte mehrere neue Nachrichten in ihrem Posteingang. Unter anderem eine von dem Kollegen Rist aus Flensburg, der zu der abgeschlossenen Ermittlung gratulierte und versicherte, wieder vollständig hergestellt zu sein. Na prima! Schließlich öffnete Pia die zuletzt eingegangene E-Mail mit unbekanntem Absender und las. Sie las die Worte zweimal, dreimal, bevor sie sie begriff.
    »Das kann nicht sein«, flüsterte sie. Durch ihr leises Keuchen wurde Heidmüller aufmerksam.
    »Hast du was?«
    »Ossie, komm doch bitte mal her«, sagte sie aufgewühlt, »ich verstehe nicht, wie die hierher gelangen konnte!«
    »Schlechte Neuigkeiten?«
    »Ich muss wissen, wer das hier geschrieben hat und von welchem Rechner aus es versendet wurde. Kannst du das zurückverfolgen?«
    Heidmüller nickte. Er trat hinter sie und las. Die elektronische Nachricht bestand aus Wörtern, die nur vor dem Hintergrund des

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