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Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Titel: Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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»Zwei haben wir schon; den dritten treiben wir locker auf. Frag mal deinen Bruder, Yasin.«
    Â»Kann ich erledigen«, meinte er gleichmütig und stopfte sich einen Kaugummi in den Mund. »Aber nur …«, Yasin trat von einem Bein aufs andere, »wenn ich den Wirt singen darf.«
    Â»In der Geschichte kommt kein einziger Wirt vor«, protestierte Emil, der Pfarrerssohn.
    Â»Ist’n Fehler. Die Leute suchten doch eine Herberge, was im Morgenland …«, er würgte, als wäre ihm schlecht, »bei uns in der Türkei oder in Syrien und so eben Karawanserei genannt wurde. Hat Emil doch schon gesagt, ihr Blödmänner.«
    Â»Hä?« Mick kratzte sich am Kopf. »Erklär das mal genauer. Was war noch mal ’ne Karawanserei?«
    Â»Hast vorhin bei Löwenfeld gepennt, was?« Yasin grinste. »So was wie ein Motel, wo die Reisenden und Händler nachts abstiegen. Nur dass sie nicht ihre Autos in Garagen, sondern eben ihre Kamele im Stall parkten.« Er zeigte mit dem Finger auf Mick. »Jetzt behaupte mal, in so ’ner Absteige hätte es keinen Wirt gegeben.«
    Wir nickten. Klar, Yasin hatte recht. Wir brauchten einen Wirt.
    Â»Und Engel«, beharrte Amanda. »Die drei Weisen aus dem Morgenland. Und jede Menge Hirten.« Sie spielte mit ihrem Lipgloss. »Kann mir jemand sagen, wie wir die Hirten geben könnten? Ich meine, außer den Hirten war damals ja nachts keiner auf den Feldern. Wer ist heute nachts unterwegs und schaut sich die Sterne an?«
    Â»Liebespaare«, schrie Mick sofort und lachte wie blöd.
    Â»Polizisten, die Streife gehen. Nutten. Taxifahrer und Obdachlose«, zählte Paul auf.
    Lilli warf ihre kupfergoldene Mähne zurück. »In einem Fetzen aus dem Kleidersack singe und spiele ich nicht die Maria. Dass das mal klar ist. Überhaupt finde ich die Idee voll abartig: Maria und Josef an der Autobahn. Wenn ihr’s schon krass haben wollt, sollte das Kind in ’ner U-Bahn-Unterführung zur Welt kommen.« Sie schüttelte sich. »Ich bin für die alte Geschichte. Mit ’nem Stall, mit Ochs und Esel und einer Krippe. Da ist wenigstens noch Romantik drin.«
    Â»He!«, protestierte Jonas. »Zeig mir den Stall, in dem heute noch ’ne Krippe steht. Ich kenne keinen.«
    Weil Jonas’ Vater im nächsten Dorf einen ziemlich großen Bauernhof mit mehr als dreißig Kühen und etlichen Ziegen bewirtschaftet, lachten alle. Nur ich nicht. Erstens, weil ich seit Kurzem Jonas’ Nachbarin, und zweitens, weil ich schwer in ihn verliebt bin und mich jeden Morgen auf ihn freue, denn dann kann ich mich im Schulbus in seine Nähe setzen. Aber wie das mit dem Verlieben kam, obwohl wir nicht in dieselbe Schule gehen, berichte ich später.



Jedenfalls – wegen Lillis Absicht, die Maria zu spielen, kam die Diskussion erst richtig in Schwung. Und weil sie und Amanda und Mareike sich verbündeten und absolut gegen eine unromantische Geburt an der Autobahn waren, überstimmten sie schließlich die Jungs, denen die Geschichte – ob alt oder auf ultramodern getrimmt – sowieso zweitrangig war. Die wollten Musik machen, und sonst nix.
    Doch bis zum nächsten Treffen mit Chris Löwenfeld hatten sie sich’s dann doch nochmals überlegt und schlugen einen Mittelweg vor. »Schauplatz: Eine Hütte in den Bergen«, sagte Mick. »Wie wäre es damit?«
    Â»Pfff«, machte Mareike geringschätzig. »Wie öde!«
    Â»Ich bin für ’ne Tiefgarage«, sagte Jonas großspurig. »Wär doch mal was Neues.«
    Â»Null Glanz und Glimmer. Trostloser geht’s nicht«, stellte Lilli fest. »Ohne mich, Leute.«
    Wir steckten echt in einer Sackgasse.
    â€™ne Tiefgarage, eine U-Bahn-Station, ein Parkplatz an der Autobahn oder bei Pennern unter einer Brücke kam als Schauplatz für unser Musical für uns Mädchen überhaupt nicht infrage.
    Jonas und die anderen Jungs lehnten einen Stall plus Krippe komplett, weil unwahrscheinlich, ab, und eine Hütte in den Bergen fanden wir einfach deshalb öde, weil wir ja sozusagen schon in den Bergen wohnten.
    Zwei ganze Chorstunden lang diskutierten wir über mögliche und unmögliche Schauplätze für unser Musical, dann, in der dritten Stunde, rückten Emil und Yasin, die beiden sind allerbeste Freunde, mit einer genialen Idee heraus.
    Â»Yasin hat mich auf den Gedanken gebracht«,

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