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Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Titel: Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Finale:
    Zu Orchesterbegleitung – fortissimo! – sangen der Chor und wir auf der Bühne We wish you a merry Christmas.
    Dazu rollten die beiden Engelchen das letzte Telex aus:
    + + + Erscheinung am nächtlichen Himmel identifiziert + + + Botschaft teilweise entschlüsselt + + + Wortlaut wie folgt: FRIEDE AUF ERDEN! + + +
    Am Freitag, dem letzten Schultag vor den Ferien, war der Unterricht weitgehend ausgefallen. Unsere Deutschlehrerin las uns wie schon im vorigen Jahr eine besinnliche Geschichte vor, die uns gähnend die Minuten bis zur Pause zählen ließ.
    Da stürmten wir dann raus und stellten uns um die riesige Tanne, die auch jedes Jahr mitten im Hof aufgestellt wird. Alle Schülerinnen und Schüler unseres Schulzentrums waren anwesend – minus den Leuten, die heimlich die Fliege gemacht hatten – und natürlich hielten sich die Liebespaare an den Händen. Yasin und ich gehörten dazu.
    Jonas, mein Ex, stand ohne Mädchen zwischen seinen Kumpels. In seinem Gesicht zeigte sich keine Weihnachtsfreude, so grimmig, wie er guckte. Ich folgte seinem Blick … »Yasin, schau doch nur!«
    Â»Oh-oh!« Er drückte meine Hand. »Da haben sich zwei gefunden, was?«
    Wir winkten dem neuen Liebespaar zu: Lilli und Linus. Lilli, die eingebildete Gans, verzog keine Miene, aber Linus freute sich und winkte zurück.
    Â»Endlich«, sagte ich erleichtert, »hat sie sich mit der Rolle des Engels abgefunden. Wir müssen nicht mehr aufpassen, Yasin.«
    Yasin zog das Schutzengelchen an seinem Lederband aus dem Anorak und küsste es. »Für alle Fälle«, meinte er lachend, »man kann ja nie wissen!«
    Ebenfalls lachend antwortete ich: »Jetzt kann nichts mehr passieren. Lilli hat sich mit ihrer Rolle abgefunden, und einen neuen Lover hat sie auch. Ich meine: Was will sie denn noch mehr?«
    Eigentlich hätte Lilli glücklich sein müssen; aber das war sie nicht. Keine Ahnung, weshalb sie so rachsüchtig und boshaft war – jedenfalls hatten sie und ihre allerbesten Freundinnen meine Monatskarte geklaut. Dann hatte Jonas ihnen wohl berichtet, dass mich der Busfahrer ohne Bezahlung mitfahren ließ. Er hatte ja beobachtet, dass ich nichts bezahlt, sondern Wagner nur das Mäppchen vor die Nase gehalten hatte. Und das, das wusste er mit Sicherheit, war leer.
    Darüber ärgerte sich Lilli so sehr, dass sie noch einen Schritt weiterging. Sie marschierte zu unserem Rektor und petzte.
    Â»Mirja wurde beim Schwarzfahren erwischt. Der Fahrer will sie anzeigen, aber sie leugnet alles ab.«
    Weil unser Rektor an diesem Morgen nicht wusste, wo ihm der Kopf stand, – an jedem letzten Schultag vor egal welchen Ferien dreht er durch – musste unsere Klassenlehrerin ran. Deren Nerven waren auch nicht mehr die besten, deshalb ließ sie Lilli gehen und mich kommen und nahm mich, ohne zu fragen, ob die Petzerei stimmt, in die Mangel.
    Â»Wie kannst du es wagen, den Busfahrer zu betrügen!«
    Â»Wie bitte?« Ich konnte kaum atmen, so geschockt war ich.
    Â»Ich habe niemanden betrogen!«
    Â»Immer diese Ausflüchte«, stöhnte meine Klassenlehrerin. »Die hab ich ja so satt … Gib´s einfach zu, dass du ohne gültige Karte mit dem Bus gefahren bist. Nicht nur einmal, sondern sogar mehrmals, sagt Lilli. Weißt du was, Mirja? Ich bin enttäuscht von dir. Nur weil du die Maria, die Hauptrolle also, spielst und singst, heißt das noch lange nicht, dass du dir alles erlauben darfst.«



Das war der Augenblick, wo ich explodierte. »Lilli wollte die Rolle!«, rief ich empört. »Damit ich aufgebe, hat sie mir zwei Mal eine Stolperfalle gestellt. Und weil mir nix passierte, hat sie mich beklaut. Die Monatskarte hat sie aus meiner Tasche geholt, als ich auf der Bühne stand und nichts davon mitbekam. Aber das ist noch nicht alles, Frau Zimpel! Sie hat …«
    Â»Moment mal.« Frau Zimpel hob die Hand. »Sind das nur Behauptungen, oder kannst du beweisen, was du da sagst?«
    Â»Als ich von der Bühne hüpfte und auf allen vieren landete, haben das alle vom Chor und Orchester mitbekommen. Einschließlich Herrn Löwenfeld.« Ich kreuzte die Arme vor der Brust. »Fragen Sie ihn. Aber wie ich schon sagte – das ist noch nicht das Schlimmste. Sie …«
    Â»Das reicht«, sagte Frau Zimpel kurz angebunden. »Wissen deine Eltern davon?«
    Â»Meine Mutter weiß es. Sie

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