Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
Vom Netzwerk:
ihn zu seiner Rebellion gegen den Thron inspiriert.
    Ihr Verstand wusste, dass es die erste große Lüge des Großen Betrügers war – aber ihr Herz fühlte etwas anderes, zum Teil, weil sie wusste, dass Luzifer selbst an seine Lüge glaubte. Sie übte eine geheime, wachsende Macht aus, wie eine Flut, die niemand sah.
    Sie konnte nichts dagegen machen: Sie wurde weich. Aus den Augen Luzifers sprach die gleiche Zärtlichkeit wie aus Daniels Augen. Sie spürte, wie ihre Augen Luzifer mit der gleichen Zärtlichkeit betrachteten.
    Er liebte sie immer noch – und jeder Moment, in dem sie nicht bei ihm war, verletzte ihn tief. Das war der Grund, warum er die vergangenen neun Tage mit einem Schatten ihrer Seele verbracht hatte, warum er danach getrachtet hatte, das ganze Universum neu zu schreiben, um sie zurückzubekommen.
    »Oh, Luzifer«, sagte sie. »Es tut mir leid.«
    »Siehst du?« Er lachte. »Du hast Angst vor mir. Du hast Angst vor den Gefühlen, die ich in dir wecke. Du willst dich nicht erinnern …«
    »Nein, es ist nicht …«
    Aus einem hinter seinem Rücken verborgenen Köcher förderte Luzifer einen langen silbernen Sternenpfeil zutage. Er rollte ihn zwischen den Fingern und summte eine Melodie, die Luce kannte. Sie schauderte. Es war die Hymne, die er geschrieben hatte, in der er aus ihnen ein Paar machte. Lucinda, sein Abendlicht.
    Sie blickte auf den glänzenden Sternenpfeil. »Was tust du da?«
    » Du hast mich geliebt. Du hast mir gehört. Jene von uns, die Ewigkeit verstehen, wissen, was wahre Liebe bedeutet. Liebe stirbt nicht. Das ist der Grund, warum ich weiß, dass du die richtige Entscheidung treffen wirst, wenn wir auf dem Boden aufkommen, wenn alles von Neuem beginnt. Du wirst mich wählen, statt ihn, und wir werden zusammen herrschen. Wir werden zusammen sein« – er schaute zu ihr auf – »oder …«
    Dann ging Luzifer mit dem Sternenpfeil auf sie los.
    »Ja!«, rief Luce. »Ich habe dich einst geliebt!«
    Er erstarrte, die stumpfe tödliche Waffe auf ihre Brust gerichtet, während ihre frühere Seele an seiner Armbeuge hing.
    »Aber das ist länger her, als du meinst«, fuhr sie fort. »Dir gefällt die Ewigkeit, aber es gefällt dir nicht, dass die Ewigkeit sich von einem Moment auf den anderen verändern kann. Als wir gestürzt sind, habe ich dich nicht geliebt.«
    »Lügen.« Der Sternenpfeil kam näher. »Dass du mich geliebt hast, ist nicht so lange her, wie du denkst. Erst letzte Woche in deinen Verkündern, als du dachtest, du liebst einen anderen – es war wunderbar. Erinnerst du dich, als wir auf dem Baum in Tahiti saßen? Wir hatten auch frühere Momente. Ich gehe davon aus, dass du dich an sie erinnerst.« Er trat zurück, musterte ihre Reaktion. »Ich habe dir alles beigebracht, was du über die Liebe zu wissen glaubst! Wir sollten zusammen herrschen. Du hast mir versprochen, mir zu folgen. Du hast mich betrogen.« Seine Augen flehten sie an, brannten vor Zorn und Schmerz. »Stell dir vor, wie einsam es war, in einer Hölle, die ich mir selbst geschaffen hatte, gestrandet am Altar, der größte Narr aller Zeiten, der siebentausend Jahre Qual erlitten hat.«
    »Hör auf«, flüsterte sie. »Du musst aufhören, mich zu lieben. Denn ich habe aufgehört, dich zu lieben.«
    »Wegen Daniel Grigori, der nicht ein Zehntel des Engels ist, der ich selbst in meiner schlimmsten Form noch bin? Das ist lächerlich! Du weißt, dass ich immer strahlender, talentierter war. Du warst da, als ich die Liebe erfand. Ich habe sie aus dem Nichts erschaffen, aus bloßer … Verehrung!« Luzifer runzelte die Stirn, als er das Wort aussprach, als bereite es ihm Übelkeit.
    »Und du weißt längst noch nicht alles. Ohne dich habe ich dann das Böse erfunden, das andere Ende des Spektrums, den notwendigen Ausgleich. Ich habe Dante inspiriert, Milton! Du solltest mal die Unterwelt sehen. Ich habe die Ideen des Throns übernommen und verbessert. Du kannst machen, was du willst! Du hast alles verpasst.«
    »Ich habe nichts verpasst.«
    »Oh, Schatz« – er strich ihr zärtlich über die Wange –, »das glaubst du doch nicht im Ernst. Ich könnte dir das größte Königreich aller Zeiten geben – wir arbeiten hart, und dann machen wir Party. Selbst der Thron hat dir die Vorzüge ewigen Friedens angeboten! Und wen hast du gewählt? Daniel. Was hat dieser Justin-Bieber-Verschnitt je geleistet?«
    Luce schob seine Hand weg. »Er hat mein Herz erobert. Er liebt mich so, wie ich bin, und nicht für das, was

Weitere Kostenlose Bücher