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Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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Magen wurde, blinzeln und sich in Luzifers Armen, im Geiste der fallenden Lucinda wiederfinden, wie schon so oft zuvor.
    Aber das brauchte sie nicht mehr. Bill hatte Luce gelehrt, wie man mit einem vergangenen Ich verschmolz, bevor sie gewusst hatte, wer sie wirklich war, bevor sie wie jetzt Zugang zu den Erinnerungen gehabt hatte. Sie brauchte sich nicht mit ihrer fallenden Seele zu vereinigen, damit sie ihr bei dem half, was sie Luzifer zu sagen hatte. Luce kannte bereits die ganze Geschichte.
    Sie legte die Hände zusammen und dachte an Daniel auf der anderen Seite des Verkünders.
    »Die Liebe, die du empfindest, wird nicht erwidert, Luzifer.«
    Er schenkte Luce ein strahlendes, trotziges Lächeln. »Hast du auch nur ansatzweise eine Ahnung, wie selten ein solcher Augenblick ist?«
    Ohne nachzudenken, rückte Luce noch näher an ihn heran.
    »Ihr beide gleichzeitig zusammen? Die, die mich nicht verlassen kann« – er liebkoste den sich verwandelnden Körper in seinen Armen und schaute auf –, »und die, die nicht weiß, wie sie sich fernhalten soll.«
    »Sie und ich haben eine gemeinsame Seele«, erwiderte Luce. »Und wir lieben dich beide nicht mehr.«
    »Und da heißt es, ich sei hartherzig geworden!« Luzifer verzog das Gesicht, die Liebenswürdigkeit war wie weggeblasen. Seine Stimmlage wurde tiefer, viel tiefer als alles, was Luce je gehört hatte.
    »In Ägypten hast du mich enttäuscht. Du hättest das nicht tun sollen, und du solltest jetzt nicht hier sein. Ich habe dich in das äußere Reich verbracht, damit du dich nicht einmischen konntest.«
    Seine Gestalt veränderte sich: Das junge, hübsche Gesicht verschrumpelte, und tiefe, zerklüftete Runzeln zogen sich seinen Körper hinab. Mächtige Schwingen brachen aus seinen Schultern hervor, und aus den Fingern schossen ihm lange, gebogene, gelbe Krallen. Luce wand sich, als sie sich in ihren fallenden, halb geformten Körper bohrten.
    Seine Augen erglühten von eisigem Blau zu einem Rot wie flüssiger Stahl, und er schwoll auf das Zehnfache seiner alten Größe an. Luce wusste, dass dies geschah, weil er in dem Zorn schwelgte, den er unterdrückt hatte, um als sein schönes, früheres Ich zu erscheinen. Er schien den gesamten leeren Raum einzunehmen und die überall schwebenden Engel schlagartig zu verdrängen.
    Luce flog auf seine Augenhöhe hinauf und seufzte.
    »Du könntest genauso gut aufhören«, sagte sie.
    »Resistent geworden, was?«
    Luce schüttelte den Kopf und streckte die Flügel zu ihrer vollen Breite aus. Sie erreichten eine Länge, die sie immer noch erstaunte.
    »Ich weiß, wer ich bin, Luzifer. Ich weiß, was ich tun kann. Keiner von uns wird durch irdische Fesseln gebunden. Ich könnte mich auch schrecklich verhalten. Aber wozu?«
    Luzifers Kopf rauchte, als er Luces Flügel musterte. »Deine Flügel waren immer atemberaubend«, bemerkte er. »Aber gewöhne dich nicht daran. Die Zeit ist fast um, und dann – und dann …«
    Er ließ ihr Gesicht auf der Suche nach einer Spur von Furcht oder Erregung nicht aus den Augen. Sie wusste, wie er vorging, woher er seine Energie und seine Macht bezog. Die faserigen Muskeln spannten und entspannten sich, und Luce sah, wie das Licht ihres fallenden Körpers flackerte, erregt, aber unbeweglich, schutzlos in seinen Armen. Es war, als sehe man einen geliebten Menschen in großer Gefahr, aber Luce würde es sich nicht anmerken lassen, dass es ihr zu schaffen machte.
    »Ich habe keine Angst vor dir.«
    Er grunzte und stieß dabei eine Wolke aus Schleim und Rauch aus. »Das wirst du, so wie du es früher hattest, so wie du es jetzt in Wirklichkeit auch hast. Angst ist die einzige Art, dem Teufel zu begegnen.«
    Er schrumpfte auf seine normale Größe zurück. Seine Augen kühlten sich wieder auf ihr verblüffendes Eisblau ab. Seine Muskeln entspannten sich zu der schlanken Figur, die ihn einst zu dem schönsten Engel der himmlischen Heerschar gemacht hatte. Seine bleiche Haut besaß einen Schimmer, an den Luce sich erst jetzt wieder erinnerte.
    Er war sogar noch schöner als Daniel.
    Luce gestattete sich die Erinnerung. Sie hatte ihn geliebt. Er war ihre erste wahre Liebe gewesen. Sie hatte ihm ihr ganzes Herz geschenkt. Und Luzifer hatte sie ebenfalls geliebt.
    Als sein Blick auf sie fiel, war die ganze Geschichte ihrer Beziehung an seinem schönen Gesicht abzulesen: die anfängliche Leidenschaft, sein verzweifeltes Verlangen, sie zu besitzen, die Qual der Liebe, von der er behauptet hatte, sie habe

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