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Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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ich ihm bringen kann.«
    Er feixte. »Du warst schon immer süchtig nach Anerkennung. Baby, das ist deine Achillesferse.«
    Sie betrachtete die Millionen von leuchtenden, reglosen Seelen ringsum, die sich über Tausende von Meilen in die Ferne erstreckten und unfreiwillig die Wahrheit über die erste romantische Liebe des Universums mitanhörten.
    »Ich dachte, dass das, was ich für dich empfand, richtig war«, sagte Luce. »Ich habe dich geliebt, bis es mir wehtat, bis unsere Liebe von deinem Stolz und deinem Zorn verzehrt wurde. Das, was du Liebe genannt hast, hat mich klein gemacht. Also musste ich aufhören, dich zu lieben.« Sie schwieg. »Unsere Verehrung hat den Thron niemals herabgesetzt, aber deine Liebe hat mich herabgesetzt. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich wollte nur, dass du aufhörst, mich zu verletzen.«
    »Dann hör auf, mich zu verletzen!«, flehte er und streckte die Arme aus. Luce erinnerte sich, wie diese Arme sie gehalten hatten, wie geborgen sie sich darin gefühlt hatte. »Du kannst lernen, mich wieder zu lieben. Das ist die einzige Möglichkeit, meinen Schmerz zu lindern. Wähle mich jetzt, wieder, für immer.«
    »Nein«, erwiderte sie. »Es ist wirklich vorbei, Luzifer.« Sie deutete auf die anderen Engel, die um sie herum fielen. »Es war schon vorbei, bevor dies alles geschehen ist. Ich habe nie versprochen, außerhalb des Himmels mit dir zu herrschen. Du hast diesen Traum auf mich projiziert, als sei ich eine leere Tafel. Du wirst nichts erreichen, wenn du diese Lucinda auf die Erde wirfst. Sie wird deine Liebe nicht erwidern.«
    »Vielleicht doch.« Er schaute auf den Engel in seinen Armen hinab. Er versuchte ihn zu küssen, aber das Licht, das Lucindas fallendes Ich umgab, machte es ihm unmöglich, ihre Haut zu berühren.
    »Es tut mir leid, dass ich dir Schmerz zugefügt habe«, sagte Lucinda. »Ich war … jung. Ich bin … mitgerissen worden. Ich habe mit dem Feuer gespielt. Das hätte ich nicht tun sollen. Bitte, Luzifer. Lass uns gehen.«
    »Oh.« Er vergrub das Gesicht in dem Körper in seinen Armen. »Ich leide.«
    »Du wirst weniger leiden, wenn du akzeptierst, dass das, was wir geteilt haben, Vergangenheit ist. Es ist nicht mehr so, wie es einmal war. Wenn du mich liebst, dann musst du mich meinen Weg weitergehen lassen.«
    Luzifer sah Luce lange an. Seine Miene verdüsterte sich, dann nahm sie einen fragenden Ausdruck an, als spiele er mit einer Idee. Er wandte kurz den Blick ab, blinzelte, und als er Luce wieder anschaute, dachte sie, er könne sie so sehen, wie sie wirklich war: der Engel, der ein Mädchen geworden war, das Jahrtausende durchlebt hatte, das sich seines Schicksals immer sicherer geworden war, das es geschafft hatte, wieder ein Engel zu werden. »Du … verdienst mehr«, flüsterte Luzifer.
    »Mehr als Daniel?« Luce schüttelte den Kopf. »Ich will nicht mehr als ihn.«
    »Ich meine, du verdienst mehr als all dieses Leid. Ich bin nicht blind für das, was du durchgemacht hast. Ich habe dich beobachtet. Ab und zu hat mir dein Schmerz eine Art von Freude bereitet. Ich meine, du kennst mich.« Luzifer lächelte traurig. »Aber selbst meine Art der Freude ist immer ein Schuss Schuld mit beigemischt. Wenn ich die Schuldgefühle loswerden könnte, würdest du wirklich etwas Großes sehen.«
    »Erlöse mich von meinem Leid. Stoppe den Sturz, Luzifer. Es liegt in deiner Macht.«
    Er taumelte auf sie zu. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Der Teufel schüttelte den Kopf. »Sag mir, wie verliert ein Mann mit einem anständigen Job ein …«
    » GENUG !«
    Die Stimme ließ alles stillstehen. Der Lauf der Sonne, das innere Bewusstsein der dreihundertachtzehn Millionen Engel, selbst der Sturz kam einfach zum Stillstand.
    Es war die Stimme, die das Universum geschaffen hatte: vielschichtig und voll, als sprächen Millionen von Versionen dieser Stimme gleichzeitig.
    Genug .
    Der Befehl des Throns erschütterte Luce. Er verzehrte sie. Sie wurde von einem Licht geblendet und konnte vor lauter Helligkeit Luzifer, ihr fallendes Ich und die ganze Welt nicht mehr sehen. Ihre Seele summte vor unaussprechlicher Elektrizität, als eine Last von ihr abfiel und in die Ferne schwirrte.
    Der Sturz.
    Es war verschwunden. Luce war mit einem einzigen Wort und einem Ruck, bei dem sie sich fühlte, als sei ihr Innerstes nach außen gekehrt, aus ihm herausgeschleudert worden. Sie bewegte sich durch eine große Leere auf ein unbekanntes Schicksal zu, und sie war schneller unterwegs

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