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Engelslieder

Engelslieder

Titel: Engelslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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gemütlichen Tisch im hinteren Bereich des Restaurants, wo sie zwei Gläser Wein bestellten – diesmal roten.
    “Wie ich merke, magst du Wein”, stellte Ben fest, während er sein Glas hob und den burgunderroten Cabernet betrachtete. Er kostete zwölf Dollar pro Glas, doch Ben hatte darauf bestanden, dass sie ihn probierte. Und es lohnte sich; er schmeckte himmlisch.
    “Ich bin am College durch einen Freund darauf gekommen. In Washington gibt es einige erstaunlich gute Weinberge.”
    Er sah sie über den Rand seines Glases hinweg an. “Dieser Freund … hieß nicht zufällig Steven Elliot?”
    Autumn verkrampfte sich. Es ärgerte sie, dass er so viel mehr über sie wusste als sie über ihn, und dennoch konnte sie ihm seine Neugier nicht verübeln. “Wie ich sehe, war der Bericht über mich lückenlos.”
    “Du und Steven … War das etwas Ernstes mit euch?”
    “Von meiner Seite aus schon. Aber Steve ist zu saftigeren Weidegründen weitergezogen.”
    Er schwenkte die dunkle Flüssigkeit in seinem Glas. “Du magst also Wein. Was noch?”
    Sie rang sich ein Lächeln ab. “Gutes Essen – und Klettern natürlich –, und ab und zu spiele ich gern Herausputzen.”
    “Herausputzen?”
    Ihr Lächeln wurde herzlicher. “Lange, paillettenbesetzte Abendkleider und edle Anzüge. Es geschieht zwar nicht häufig, aber einer meiner Kletterpartner ist der Sohn eines reichen Computermagnaten. Sein Dad zwingt ihn gelegentlich, bei steifen Empfängen aufzutauchen. Und wenn er keine Begleitung hat, gehe ich mit ihm dorthin.”
    “Offensichtlich war mein Bericht nicht ganz so lückenlos, wie ich dachte. Triffst du dich regelmäßig mit diesem Mann?”
    “Wie gesagt: Er ist mein Kletterpartner. Josh ist nur ein sehr guter Freund.” Autumn nahm die Anspannung in Bens Schultern erst zu Kenntnis, als sie nachließ.
    “Du spielst also gern Herausputzen. Wie wäre es dann mit morgen Abend? Ich bin zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung der Seattle Symphony eingeladen. Eigentlich wollte ich nicht hingehen, aber …”
    Autumn schüttelte rasch den Kopf. “Dadurch würde die Sache viel zu persönlich, und das ist keine gute Idee. Außerdem wollte ich morgen mit Josh zum Klettern rausfahren.”
    “Es geht um meine Tochter und um nichts sonst. Ich möchte einfach nur herausfinden, wie du tickst. Und ich glaube, morgen Abend – du in einem Abendkleid, ich in einem Smoking – ist sogar eine hervorragende Idee.”
    Sie hatte das Spielchen schon jetzt satt. Ben war raffiniert und charmant, der Typ Mann, der unverbindlichen Sex und One-Night-Stands mochte. Autumn war anders, und je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, umso schwieriger wurde es, ihn nicht als Mann wahrzunehmen.
    Sie war vielleicht keine Expertin in Sachen zweigeschlechtliche Beziehung, aber sie war immer noch eine Frau. Von Zeit zu Zeit sehnte sich ihr Körper nach der Berührung eines Mannes. Doch sie durfte es sich nicht gestatten, in dieser Hinsicht über Ben nachzudenken.
    “Erzähl mir von deinen Träumen”, forderte Ben sie sanft auf, um das Thema zu wechseln.
    Autumn atmete erleichtert auf. Darüber wollte sie nur zu gern sprechen. Immerhin saß sie deswegen hier mit Ben McKenzie. “Es fing vor ein paar Wochen an … Ich glaube, kurz nachdem ich dich im Fitnessclub gesehen habe. Ober vielleicht am selben Abend, ich weiß es nicht mehr genau.”
    Sie sah auf, als die Kellnerin an den Tisch kam. Eine große Frau, die über der weißen Bluse und schwarzen Hose eine glatt gebügelte schwarze Schürze trug. Beide gaben ihre Bestellung auf: ein halb durchgebratenes Filet mit Roquefortsoße für Ben und hausgemachte Tortellini mit einer Sauce aus getrockneten Tomaten und Sahne für Autumn.
    Während sie auf das Essen warteten, beschrieb sie detailliert die wiederkehrenden Träume vom Tag von Mollys Entführung – die im Vorgarten spielenden Kinder und den kleinen rothaarigen Jungen namens Robbie. Sie erzählte Ben von dem Mann, wie er Molly überredet hatte, in sein Auto einzusteigen und ihm bei der Suche nach dem Welpen zu helfen.
    “Wie alt war der Kerl?”
    “Ende dreißig, vielleicht etwas jünger. Blonde Haare. Ein sympathischer Mann. Ich erinnere mich ganz deutlich an seine freundlichen Augen.”
    Ben zog eine dunkle Augenbraue hoch, und Autumns Wangen verfärbten sich vor Scham zartrosa. “Ich weiß, das klingt verrückt, aber um seine Augen bildeten sich Lachfältchen, als er lächelte, und ich weiß noch, dass ich dachte: Man kann einer Person nicht

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