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Engelsschmerz

Engelsschmerz

Titel: Engelsschmerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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geworden nach seinem Tod?“
    Aiden kämpft mit sich, um schlussendlich den Kopf zu schütteln. Und genau das macht es so furchtbar für ihn. Vom Tag seiner Geburt an war Benjamin für Aiden verloren, und hier oben sieht er Tag für Tag aufs Neue, dass aus dem Kind voller Träume ein kalter Todesengel geworden ist. Genau das, was aus mir geworden wäre, hätten Michael und er nicht interveniert. Ich verstehe ihn, aber was er tut, ist trotzdem falsch.
    „Aiden, das ist nicht Gabriels Schuld. Er hat nur seine Aufgabe erfüllt, so wie du deine oder ich meine. Gib ihm eine Chance. Gabriel verdient sie, denkst du nicht?“
    „Vielleicht“, seufzt er nach einer gefühlten Ewigkeit und das ist mehr, als ich erwartet hatte.
    „Erzähl' ihm von Benjamin“, bitte ich, worauf Aiden mich ablehnend ansieht. Ich halte ihn am Arm fest, als er von mir wegtreten will. „Er will dich verstehen, und er will das, was zwischen uns entsteht. Gabriel will dich in seinem Leben, genau wie ich. Gib ihm eine Chance zu verstehen, warum du die Todesengel ablehnst. Es geht doch gar nicht um Gabriel, sondern um das, was er tut, und das sollte er wissen.“
    „Das hat Michael auch gesagt“, murmelt Aiden und bringt mich damit ungewollt zum Schmunzeln.
    „Er hat recht.“
    „Pfft.“
    „Aiden ...“ Ich sehe ihm in die Augen. „Sei kein Sturkopf. Wir drei, das kann etwas sehr Schönes werden. Und ich sage das nicht nur, weil du und Gabriel mir viel bedeutet, sondern vor allem, weil mir eure Zankereien mittlerweile tierisch auf die Nerven gehen.“
    Aiden kämpft gegen ein Lachen an und verliert, was mich zu einem Schmunzeln verleitet. „Du kannst andere genauso gut manipulieren wie Gabriel, Elias.“
    „Das nehme ich jetzt als Kompliment“, kontere ich, inklusive einem frechen Stups gegen seine Nase, bevor ich Aiden einen Kuss gebe und ihn allein lasse. Da sind zwei niedliche Jungs, denen ich einen Besuch abstatten will, und außerdem braucht Aiden jetzt Zeit für sich.
    Um nachzudenken und eine Entscheidung zu treffen, die hoffentlich zu Gabriels Gunsten ausfällt, und damit auch zu meinen.
     
     

 
     
     
     
     
    7
     
     
    Es ist bereits tiefe Nacht, als ich mich einige Wochen später endlich von den Zwillingen losreißen kann, um nach Hause zurückzukehren. Es war ein langer Tag und ich will nur noch ins Bett. Ein bisschen in der Chronik der Todesengel lesen und dann schlafen.
    Aus meinem schönen Plan wird leider nichts werden, denn ich kann Aiden und Gabriel schon von weitem in meinem neuen Zuhause streiten hören. Sebastian und Raphael, Freunde von mir, verabschieden sich lachend und kopfschüttelnd von mir, um selbst nach Hause zu kommen. Raphael ist erst seit zwei Wochen im Himmel und hat mein Zimmer übernommen, nachdem ich aus der Wohngemeinschaft in das kleine Haus mit Garten gezogen bin, auf welches ich jetzt mit schnellen Schritten zustrebe.
    Das Haus war ein Geschenk von Michael, um etwas mehr Privatsphäre mit meinen Männern zu haben. Als ob ich die bräuchte, so laut wie die beiden dickköpfigen Esel sich immerzu streiten. Ich weiß nicht, ob ich wissen will, was nun schon wieder passiert ist. Manchmal sind sie wirklich wie kleine Kinder.
    Dabei lief es in den vergangenen Wochen richtig gut. Unser Gespräch mit Aiden trug erste Früchte, denn er und Gabriel haben Zeit miteinander verbracht. Und zwar ohne mich. Als ich vorgestern bei einem gemeinsamen Essen nachfragte, ob sie zurechtkommen, nickten beide lächelnd. Was ist also heute schiefgelaufen?
    Als ich in mein Haus trete, kann ich sie oben hören. Offenbar sind sie im Schlafzimmer. Weiß der Geier wieso sie ausgerechnet dort streiten. Normale Leute zanken sich in der Küche oder im Wohnzimmer. Bei Matthew und mir fing ein Streit meistens im Badezimmer an und verlagerte sich dann häufig in die Küche, wo wir uns am Ende auf dem Boden wälzten und Sex hatten. Blaue Flecke am nächsten Tag inklusive. Ich muss ungewollt grinsen, als ich mich daran erinnere, und verdrehe mit einem Seufzen die Augen, als Aiden Gabriel als Feigling beschimpft, während ich die Treppe nehme.
    Wie ich sie kenne, hat Aiden wieder einen hämischen Kommentar über Gabriel und seine Todesengel gemacht, der sich das natürlich nicht gefallen lässt. So habe ich mir den Ausklang meines Feierabends nicht vorgestellt. Ich hätte zur Mauer gehen sollen, da habe ich wenigstens Ruhe vor sturen Wächtern und arroganten Todesboten.
    Eine Hand um den Türgriff gelegt bleibe ich vor dem

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