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Engelsstern

Engelsstern

Titel: Engelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Murgia
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ganzen Tag im Wartezustand verbracht. Gesucht. Er war heute nicht in der Schule erschienen, und mehrmals war ich deswegen abwechselnd dem Heulen und dem Zähneklappern nah gewesen. Ich schloss den Wagen auf, stieg hinein und griff nach dem Rückspiegel. Ich lächelte.
    Dort hing der blaue Topasrosenkranz, und an der Kette war ein winziges Stück Papier befestigt. Ich hätte Stunden gebraucht, um es so klein zusammenzufalten. Vorsichtig rollte ich das Blatt, so dünn wie Reispapier, auseinanderund hatte Garreth sofort vergeben. Auch aus dem Papier strömte sein wunderbarer Geruch, verbreitete sich im Auto und trieb mir Tränen in die Augen. Nur ein paar Stunden allein, und ich vermisste ihn bereits fürchterlich.
    Wie soll ich damit fertigwerden, wenn er mich ganz verlässt?
    Ich wischte mir die Augen ab, um auf dem Papier keine Tränenflecke zu hinterlassen und die Nachricht nicht zu verwischen.
     
    Ich habe dich auch vermisst.
    Deine Überraschung wartet auf dich.
    Ich habe mir gedacht, es ist Zeit,
    dass dein Freund dich auf ein Date ausführt.
    Sei um 18 h bereit.
    G.
     
    Meine Hände zitterten. Im Handumdrehen hatte ich den Zettel zehnmal gelesen. Ich drehte den Zündschlüssel um, der Motor stimmte in das freudige Summen meines Herzens ein. Zusammen fuhren wir nach Hause, um uns auf das Date vorzubereiten.

KAPITEL 30

    »Hör auf herumzutigern! Du läufst eine Furche in den Boden, und wir haben kein Geld zum Renovieren«, rief meine Mutter aus dem Wohnzimmer.
    »Tut mir leid!«, rief ich zurück und sah zum tausendsten Mal aus dem Fenster. »Er ist da! Bis dann!«
    »W arte! Ein wahrer Gentleman kommt an die Tür.« Neugierig erschien meine Mutter im Flur, um zu sehen, ob Garreth ihren Benimmtest bestehen würde.
    Ich verdrehte die Augen. Ich wollte endlich mit ihm allein sein, aber meine Mutter erwartete, dass ich ihr Spiel mitspielte.
    »Mom, wir gehen nicht auf den Abschlussball. Nur ein Date. Keine große Sache.«
    »W enn es keine große Sache ist, warum läufst du dann seit einer halben Stunde ein Loch in den Boden?« Mit einem Siegerlächeln stand sie im Flur, und ich wartete auf das Geräusch seiner Schritte.
    Meine Hand schwebte dicht über der Türklinke, während ich die Zähne zusammenbiss und meine Mutter mit den Augen anflehte, sich ins Wohnzimmer zu verziehen.
    »Schon gut, ich verdünnisiere mich. Viel Spaß.« Sie küsste mich auf den Kopf und ging zurück ins Wohnzimmer.
    Endlich riss ich die Tür auf, davor stand ein unglaublich gutaussehendes Wesen in schwarzer Lederjacke und schwarzer Jeans. Meine Augen saugten ihn von unten bis oben auf. Ich rief meiner Mutter ein »Tschüss« zu und zog die Tür hinter mir zu.
    Dann traf mich der Blitz.
    Ich starrte in das wunderschöne Gesicht meines Verehrers.
    Ich starrte in Hadrians Gesicht.
    Ich war sprachlos.
    »Hübsch siehst du aus.« Hadrian lächelte schief und ignorierte meinen Schockzustand.
    Ich erwiderte nichts, wollte zurück ins Haus, ins sichere Wohnzimmer, wo meine Mutter vor den Abendnachrichten hing und gelegentlich zum Einkaufssender rüberzappte. Da tat sich natürlich ein Problem auf. Wie sollte ich meiner Mutter erklären, wer Hadrian war? Was er war?
    Auf meinen Armen stellten sich die Härchen auf und kribbelten im Abendwind. Ich traute meinen Augen nicht.
    Hadrian?
    »W ie? Warum …?« Ich blieb stecken.
    Als nichts weiter kam, machte ich den Mund einfach wieder zu und starrte ihn an. Die altbekannte Angst stieg in mir auf, aber noch viel mehr beunruhigte mich meinVerlangen, dazubleiben. Es war noch stärker als das Verlangen zu hören, warum er zurückgekommen war, wie er zurückgekommen war. Es war Begehren .
    »Ich verstehe. Du bist überrascht, mich zu sehen.« Er schob sich nach vorne, und meine Füße taten das Gleiche. Ich konnte nichts dagegen machen.
    Er sah heute Abend anders aus. Unbeschreiblich schön. Gefährlich. Aber anders. Ich hatte keine Ahnung, warum. Er hielt mir seine Hand hin, und wie in einem Bann gab ich ihm meine. Bei der Berührung donnerte das Blut durch meine Adern. Mein Haus, die Straße, die Nachbarschaft schienen zu verblassen, in der Luft lagen Gefahr und Verführung.
    Hadrian führte mich die Stufen zur Straße hinab.
    »W ohin gehen wir?«, fragte ich.
    Er zog einen kleinen schwarzen Schlüsselanhänger aus der Tasche, das Geräusch einer entriegelten Autotür war zu vernehmen. Ich starrte den schwarz glänzenden Jaguar gegenüber an und drehte mich zu Hadrian um.
    »Ein echt heißes

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