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Engelsstern

Engelsstern

Titel: Engelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Murgia
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Eisen«, bemerkte er. Sein Lachen und alles um uns herum vermischten sich mit der Nacht.
    In dem Moment war ich überzeugt, dass mir der Verstand abhandengekommen war.
    Seine Augen glänzten mit der Wachspolitur auf dem Monstergefährt um die Wette. Ganz Gentleman, öffnete er mir die Tür, machte sie hinter mir zu und ging zur Fahrerseite hinüber, während ich stumm über die Straße auf mein Zuhause starrte.
    Wortlos fuhren wir in die Nacht hinein. Ich hattekeine Ahnung, wohin oder was mich erwartete. Das hier war eine ›Überraschung‹, mit der ich im Leben nicht gerechnet hatte.
    Schließlich hielt ich es nicht länger aus. Ich drehte mich um und sah ihn an. »W o fahren wir hin?«, fragte ich mit so viel Autorität, wie ich aufbringen konnte.
    Ich sah, wie sein Profil unter jeder vorbeihuschenden Straßenlaterne aufleuchtete. All das schien schrecklich vertraut.
    »Du hast meine Nachricht bekommen, ja?« Er wandte endlich die Augen von der Straße ab und lächelte mir zu.
    » Deine Nachricht?«
    »Magst du keine Überraschungen?« Seine Augen funkelten begeistert. »Meine Liebe, du solltest ja denken, dass die Nachricht von deinem Schutzengel wäre. Ich fand es angebracht, den wahren Absender nicht zu nennen.«
    Mein Magen rumorte. Die Nachricht war nicht von Garreth gewesen.
    Da ging mir auf, dass ich in einem fahrenden Auto neben einem Engel der Zerstörung saß, und dass mein Schutzengel heute nicht in der Schule aufgetaucht war und auch nicht danach.
    Ich war ein absolut dämlicher Freak.
    Ich saß wie betäubt, starrte geradeaus, versuchte herauszufinden, wo wir hinfuhren, um mich vielleicht aus diesem selbstverschuldeten blöden Schlamassel befreien zu können.
    Nein, falsch. Nicht das Schlamassel war blöd, ich war es.
    Mit jedem Baum und jedem Straßenschild, die amFenster vorbeiflogen, quälte mich das altbekannte, unbehagliche Gefühl mehr. Hier lief gerade alles falsch. Mein Herz klopfte laut, bestimmt konnte er es hören. Das Pochen hallte in meiner Brust und meinen Ohren wider. Ich sah aus dem Fenster, aber es war auf einmal so dunkel geworden, dass ich nur die Spiegelung meines eigenen besorgten Gesichtes erkennen konnte. Ich senkte den Blick auf die ruhig in meinem Schoß liegenden Hände und sehnte mich nach denen von Garreth.
    Vielleicht, wenn ich …
    Ich legte meine linke Hand auf seine, woraufhin er das Steuer losließ. Seine dunklen Augen glitzerten überrascht, fest nahm er meine Hand, ein dunkler Schatten lief durch mich hindurch.
    Seine Hand war wie Eis.
    »Deine Hand ist eiskalt.« Das war das Erste, was aus meinem Mund kam. Mein Herz schlug jetzt heftig und unkontrollierbar.
    Ich streckte die Hand aus, um die Heizung hochzudrehen und etwas Normalität herzustellen, stattdessen verwirrte mich der Blick auf die Ansammlung von Knöpfen und Schaltern noch mehr. So fremd mir das Auto selbst auch war, die Anordnung des Armaturenbretts kannte ich. Bei genauem Hinsehen war alles wie bei der Stereoanlage in Claires – in meinem Auto.
    Meine Gefühle waren völlig ineinander verknotet. Ich hatte Angst, weil ich war, wo ich war, weil ich bei Hadrian war, Angst davor, was mit Garreth geschehen war, was aus mir werden würde … Doch außerdem regte sich auch einwildfremder Teil von mir, der bleiben wollte. Ich musste bleiben.
    Die Zögerlichkeit in meiner Stimme ließ sich nicht verleugnen. »W ow, was für eine Anlage. Deshalb sind solche Autos so teuer.« Wenn ich mich ganz normal benahm, würde ich vielleicht davonkommen.
    »Eigentlich war eine andere eingebaut, aber ich hab sie ausgetauscht«, sagte er.
    »Ausgetauscht? Warum?«
    »Ist das nicht egal? Ich wollte was anderes.«
    Ich sah ihn hart an.
    »W as ist? Magst du die Anlage nicht?«, fragte Hadrian, der mein kleines Spiel mitspielte.
    »Sie ist, äh …« Das Wort lag mir auf der Zunge. »Etwas zu … protzig.«
    »So mag ich es. Protzig.« Seine glatte, kalte Hand deutete auf das Elektromonster.
    Der Wagen hielt an, ich sah, dass wir auf einer verlassenen Straße neben einem dichten Wald parkten. Hadrian wandte sich mir zu, das Licht des Armaturenbretts fiel so auf sein Gesicht, dass ich einzig seinen intensiven dunklen Blick sehen konnte.
    »W illst du nicht auch manchmal was anderes? Etwas, das nicht ganz deinen Gewohnheiten entspricht, das du nach deinem Willen formen kannst?« Er beugte sich zu mir. Nah genug, dass ich ihn riechen konnte.
    Er roch nach Gefahr, nach Macht, gemischt mit einem Geruch von Erde und Kiefern, als

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