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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Schulmädchens und versuchte, das Zähneknirschen in der Stimme zu unterdrücken. Dann sollte es also so sein. Sie hatte es die ganze Zeit geahnt, und sie hatte Recht gehabt. Die Daviees standen schon dermaßen unter dem Einfluss ihres Engels, dass sie anscheinend nicht mehr in der Lage waren, ihr Schiff zu schützen.
    Nun gut. Dann würde sie es eben für sie tun müssen.
    Sie sah Hanan bei der Arbeit zu, lauschte seinem ununterbrochenen Monolog und stieß die passenden Geräusche aus, wenn es nötig war – und nebenbei begann sie, ihre Strategie zu planen.

20
    »… Und das hier ist die Steuerkabine«, sagte Ornina und bugsierte Kosta hinein. »Willkommen in der Familie. Wir sind es alle gewohnt, vertraulich miteinander umzugehen. Ich hoffe, du hast kein Problem damit.«
    »Hallo, Jereko«, begrüßte Hanan ihn leutselig, wobei er kaum von den letzten Startvorbereitungen aufschaute.
    Chandris, die ihm von ihrer Konsole aus assistierte, sah überhaupt nicht auf. Aber sie achtete darauf, dass sie Kosta aus dem Augenwinkel im Blick hatte. »Ist unten alles in Ordnung?«, fragte Hanan noch.
    »Ja, danke«, sagte Kosta. »Das Paket ist sicher und …«
    »Er hat mit Ornina gesprochen.« Chandris bedachte Hanan mit einem übertrieben geduldigen Blick.
    Sie wurde mit der gelinden Genugtuung belohnt, ihn erröten zu sehen. »Entschuldigung«, murmelte er.
    »Ist schon in Ordnung«, beruhigte Hanan ihn. »Du weißt doch, wie das ist. Mit einem so großen Schiff herrscht auch ständig große Verwirrung. Ornina?«
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte sie und bedeutete Kosta, auf einem der zwei normalerweise leeren Sitze an der Seite Platz zu nehmen. »Du musst den schrägen Humor meines Bruders schon entschuldigen, Jereko; er ist als Baby einmal irgendwo mit dem Kopf dagegengeknallt und seitdem nicht mehr derselbe.«
    »Bis auf die Zwei-Uhr-Fütterungen«, sagte Hanan. »Auf die lege ich noch immer ziemlich großen Wert. Besonders Donuts und manchmal auch Würstchen. Aber es will mir partout nicht gelingen, Ornina …«
    »Ha nan …«
    »Du solltest dich jedenfalls schon mal anschnallen«, fügte er sanft hinzu. »Wir sind Nummer Zehn auf der Startliste. Noch fünf Minuten, so wie es heute läuft.«
    Ornina brauchte mehr als die Hälfte dieser Zeit, um Kosta das Gurtsystem seines Sitzes zu erklären und sich dann selbst anzuschnallen. »Also, Jereko«, sagte Hanan, als endlich alle angeschnallt waren. »Wie lange bist du denn schon am Institut?«
    »Erst seit ein paar Wochen«, antwortete Kosta. »Eigentlich bin ich auch nicht direkt am Institut. Ich bin nur ein Gastwissenschaftler.«
    »Von wo?«, fragte Ornina.
    »Von der Clarkston-Universität«, sagte Kosta. »In Cairngorm auf Balmoral.«
    »Ich bin noch nie auf Balmoral gewesen«, sagte Hanan. »Soll ein ziemlich steiniger Ort sein, nach dem, was ich gehört habe. Dann erzähl uns mal etwas über Engel.«
    Der plötzliche Themenwechsel schien Kosta auf dem falschen Fuß erwischt zu haben. »Was meinst du?«
    »Engel«, wiederholte Hanan und wedelte lässig mit der Hand. »Merkwürdige kleine Partikel-Dinger, auf die alle ganz scharf sind.«
    »Ja, ich weiß, was sie sind«, sagte Kosta mit Vorsicht in der Stimme. Er versuchte wohl, Hanan einzuschätzen, sagte Chandris sich, und er machte das nicht sonderlich gut. Obwohl – so, wie sie diesen Kosta bisher erlebt hatte, war das wahrscheinlich auch normal für ihn.
    »Gut«, sagte Hanan. »Dann kannst du uns bestimmt auch sagen, was sie – ups, einen Moment. Es geht schon los.«
    Ohne Kosta aus den Augen zu lassen, nahm Chandris eine letzte Überprüfung ihrer Konsole vor. Die Gazelle erhob sich in die Luft und flog über den Startteller hinweg …
    »Verdammt!« Das Wort, das explosionsartig aus Kostas Mund drang, war ein halbes Bellen und ein halbes Zischen. Und in seinem Gesicht …
    »Ich gehe mal davon aus, Jereko«, sagte Hanan, ohne sich auch nur umzudrehen, »dass du noch nie einen Startteller in Aktion gesehen hast.«
    Kosta riss den Blick vom Display los und richtete ihn auf Hanans Hinterkopf – und für einen Moment verlor er völlig die Fassung.
    Und Chandris sah nur noch Verwirrung in seinem Gesicht.
    Doch dann fing er sich wieder. »Das stimmt, ich habe das noch nicht gesehen«, sagte er mit einer ziemlich gelungenen Imitation von Ruhe. »Es ist – ziemlich spektakulär.«
    »Du gewöhnst dich dran«, sagte Hanan achselzuckend, brachte den Antrieb der Gazelle auf Touren und nahm noch eine kleine

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