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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Sondergenehmigung beantragen müssen, um das Experiment in Ihrem Namen durchzuführen. Wie sie mir sagte, werden ihre Unterstützer die Genehmigung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erteilen; weil es aber mindestens vierundzwanzig Stunden dauert, um den Antrag per Moskito dorthin und wieder zurück zu befördern, werden Sie diesen Flug trotzdem verpassen.«
    »Sie haben schon mit ihr darüber gesprochen?«
    »Mit ihr und noch ein paar anderen. Ich hatte gehofft, schon eine Lösung parat zu haben, bevor ich Ihnen das Problem darlegte. Es tut mir leid.«
    Kosta stieß lautlos die Luft aus. »Danke, dass Sie es wenigstens versucht haben.«
    »Das gehört zu meinem Job.« Sie sah ihn mit einem halben Lächeln an. »Ich weiß, das ist frustrierend; aber es ist deswegen noch nicht aller Tage Abend. Ich habe dem nächsten Moskito nach Uhuru schon eine Nachricht mitgegeben, in der ich um Klärung bitte. Vielleicht wird es darauf hinauslaufen, dass Sie nur ein paar Tage Urlaub machen.«
    »Aber wie dem auch sei, den Flug nach Angelmass werde ich verpassen.«
    »Ich weiß«, sagte Podolak mitfühlend. »Und ich weiß auch, wie groß die Enttäuschung für Sie sein muss, dass Sie wieder einen Monat auf den nächsten Flug warten müssen. Aber es handelt sich trotzdem nur um einen Monat. Im zeitlichen Maßstab des Universums ist das doch nur ein Klacks.«
    Wie er so dastand und die Sympathie und Aufrichtigkeit in ihrem Gesicht sah, bekam Kosta plötzlich einen trockenen Mund. »Ich weiß Ihre Zeit und Mühe zu schätzen, Direktorin Podolak«, brachte er hervor, faltete das Papier zusammen und steckte es in die Tasche. »Vielen Dank. Ich werde – ich werde mir schon etwas einfallen lassen.«
    »Da bin ich mir sicher«, sagte Podolak, als er sich zur Tür umdrehte. »Und falls Sie noch Hilfe oder einen Rat brauchen, können Sie sich jederzeit an mich wenden.«
    Es war wahrscheinlich kein sehr höflicher Abgang gewesen, wurde Kosta sich bewusst, als er die Treppe hinunterging. Aber dazustehen und sie sagen zu hören, dass es auf einen Monat mehr oder weniger doch gar nicht ankäme …
    Unvermittelt erschienen diese erste Großaufnahme, die er von der Komitadji gesehen hatte, vor dem geistigen Auge. Wenn Podolak nur wüsste, welchen Unterschied ein Monat vielleicht machte.
    Es war ein wunderschöner Tag draußen; die Sonne schien strahlend an einem klaren blauen Himmel, und eine sanfte Brise von Osten trug einen würzigen Hauch heran. Sehr wahrscheinlich von irgendeiner exotischen einheimischen Pflanze. Diese freundlichen Eindrücke markierten einen Kontrapunkt zu seiner inneren Frustration. Kosta stieß die Hände in die Taschen, marschierte aufs Geratewohl los und erkundete das landschaftsgärtnerisch liebevoll gestaltete Gelände des Instituts.
    Und versuchte nachzudenken.
    Es gab im Grunde eigentlich nur zwei Optionen. Er konnte hierbleiben und warten, bis die Bürokraten den Schlamassel geregelt hatten, in den sie ihn gebracht hatten. Oder er konnte von hier verschwinden und sich auf Seraph verstecken – oder eine Passage nach Lorelei buchen und dort darauf warten, dass Kommodore Lleshi seinen Zug machte. Die letztere Option würde seine finanziellen Notreserven bis zum Limit strapazieren; doch wenn er Kontakt mit der Pax-Einrichtung auf Lorelei aufnahm, würde er vielleicht mehr beschaffen können.
    Doch wenn er jetzt davonlief, würde er damit nur sein Scheitern eingestehen.
    Er sah düster auf den Boden zu seinen Füßen. Nein, das war keine Option. Basta. Er war nun an einem Punkt angelangt, wo er sich lieber von den Empyrealern erwischen lassen würde, als den Rückzug anzutreten und sich diesem »Ich-wusste-es-doch«-Ausdruck von Telthorst auszusetzen. Und damit hatte er noch eine Option: hierzubleiben, sich in Geduld zu üben und einen Monat auf den nächsten Flug nach Angelmass zu warten.
    Natürlich unter der Voraussetzung, dass Lleshi nicht schon früher aktiv wurde.
    Er fluchte leise. Wie er es auch drehte und wendete, die Dinge schienen schlecht für ihn zu stehen. Irgendwie schien das launische Schicksal ihm diesmal die Rolle des Verlierers zugedacht zu haben.
    Ein Glitzern am Himmel stach ihm ins Auge. Ein Jägerschiff, das zum Landeanflug auf dem großen Feld im Norden ansetzte. Er schielte im Sonnenlicht und erkannte ein halbes Dutzend anderer Lichtpunkte auf ähnlichen Gleitpfaden.
    Jägerschiffe …
    Für eine Weile dachte er darüber nach. Eigentlich war es eine groteske Vorstellung – doch

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