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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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andererseits hatte er überhaupt nichts zu verlieren.
    Und vielleicht – nur vielleicht – konnte er dem Schicksal doch noch ins Gesicht lachen.
    »Und das hier«, sagte Hanan und zog einen klobigen Metallgegenstand aus dem Werkzeugkasten, »wird als Universalschlüssel bezeichnet. Du kannst mit ihm jeden Bolzen und jede Schraube festziehen, die du außerhalb eines Maschinenraums vorfindest. Er kann in sieben verschiedenen Stellungen abgewinkelt werden, um auch an Stellen zu gelangen, die für die menschliche Hand nicht erreichbar sind; und er bietet ein Anzugsdrehmoment, für das man bisher einen als Mechaniker zertifizier ten Gorilla benötigt hätte.« Er drehte den Schlüssel, und das von ihm reflektierte Sonnenlicht stach in Chandris’ Augen. »Du kannst Farbe damit anrühren, und er eignet sich auch sehr gut als Wurfgeschoss, wenn du mal deine Frustrationen abreagieren willst.«
    Chandris nickte und schielte wegen der Lichtreflexe. Nachdem sie nun alles gelernt hatte, was sie über das Innenleben der Gazelle wissen musste – zumindest laut Ornina –, wurde sie von Hanan mit dem Äußeren des Schiffs vertraut gemacht. Was ihrer Meinung nach bestenfalls eine zweifelhafte Ehre war. »Wieso versenkt man die Schrauben überhaupt an Stellen, an die man mit der Hand nicht herankommt?«, fragte sie.
    »Weil die Konstrukteure nicht selbst daran arbeiten müssen«, sagte Hanan grunzend, verstellte den Schlüssel an drei Punkten und führte ihn über Kopf zur offenen Zugangsluke. »Ich will es dir mal vorführen.«
    »Verzeihung«, ertönte eine Stimme aus der Richtung des Tors des Betriebshofs. Chandris reckte den Hals und sah über Hanans Schulter …
    Und erstarrte. »Mist«, zischte sie.
    »Was?«, fragte Hanan und drehte sich selbst um. »Hallo«, rief er dem Besucher zu, bevor sie noch zu antworten vermochte. »Hereinspaziert.«
    »Vielen Dank«, rief der andere. Er öffnete das Tor – irgendwie zaghaft – und kam auf sie zu.
    Chandris fand ihre Stimme wieder. »Schick ihn wieder weg«, murmelte sie Hanan zu. »Das ist mein Ernst. Er wird uns Schwierigkeiten machen.«
    Hanan hatte gerade noch Zeit, ihr einen verwunderten Blick zuzuwerfen; und dann war er auch schon da.
    »Hallo«, sagte der junge Mann. Sein Blick fiel kurz auf Chandris, und dann wandte er ihn schnell wieder ab. »Mein Name ist Jereko Kosta. Sind Sie Hanan Daviee?«
    »Der bin ich«, sagte Hanan und nickte. »Und das ist Chandris, eine meiner Partnerinnen.«
    »Ja«, sagte Kosta und stellte zögerlich wieder Blickkontakt mit Chandris her. »Wir kennen uns bereits.«
    »Aha«, sagte Hanan und nickte beiläufig. Falls er die Spannung spürte, die plötzlich in der Luft lag, ließ er sich zumindest nichts anmerken. »Was kann ich denn für Sie tun, Mr. Kosta?«
    »Ich wollte Sie fragen, ob es möglich wäre, an Ihrem nächsten Flug nach Angelmass teilzunehmen«, sagte Kosta. »Ich muss dort dringend ein Strahlungsnachweis-Experiment durchführen …«
    »Ist das Instituts-Schiff denn kaputt?«, fragte Chandris sarkastisch.
    »Äh … nein …«
    »Du bist doch noch am Institut, oder?«
    »Äh …«
    »Chandris.« Hanan legte ihr die Hand auf den Arm, um sie zu bremsen. »Er hat es verdient, dass wir ihn zumindest anhören. Bitte fahren Sie fort, Mr. Kosta.«
    Sie sah, dass Kosta sich innerlich strafte. »Die Situation ist die«, sagte er, wobei er die Worte in einem Schwall ausstieß, »dass durch einen bürokratischen Fehler meine Kreditlinie gesperrt wurde, und ohne eine gültige Kreditlinie lassen sie mich nicht an Bord des Instituts-Schiffs. Der nächste Flug findet erst in einem Monat statt, und wenn ich so lange warten muss …«
    Hanan hob die Hand und brachte ihn zum Schweigen. »Wie viel Platz wird dieses Experiment benötigen?«
    »Nicht sehr viel«, sagte Kosta mit einem Funken von Hoffnung in der Stimme. »Ungefähr so viel«, fügte er hinzu und markierte mit den Händen einen Kubikmeter in der Luft. »Ich kann im Moment nicht sehr viel zahlen, aber sobald mir die Kreditlinie wieder eingeräumt wird …«
    »Kein Problem«, unterbrach Hanan ihn. »Wir werden morgen Nachmittag um zwei starten; Sie können heute schon an Bord übernachten, wenn Sie möchten. Brauchen Sie Hilfe, um Ihre Ausrüstung hierherzuschaffen?«
    Kosta blinzelte. Wahrscheinlich, sagte Chandris sich grimmig, hatte er damit gerechnet, seine Überredungskünste intensiver nutzen zu müssen. »Ja, ich könnte wirklich …« Er warf einen Blick auf Chandris und schien

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