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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Mühe hätte er sich sparen können. »Du hast Recht«, sagte er zu Hanan und löschte den Bildschirminhalt. »Ein Schiff in einem Jahr ist einfach nicht genug.«
    »Das Katapult selbst müsste aber über vollständige Aufzeichnungen verfügen«, meldete sich Ornina wieder zu Wort. »Vielleicht könnten Sie sie bitten, uns eine Datenkopie zu senden, Hoher Senator.«
    »Das könnte ich sicher«, erklärte Forsythe. »Aber wie ich Mr. Daviee schon sagte, ich bin rein inoffiziell hier. Und dabei möchte ich es auch belassen.«
    »Verstehe.« Ornina sah Hanan an, und Kosta entnahm ihrem Gesichtsausdruck, dass diese Information bisher irgendwie an ihr vorbeigegangen war. »Ich bitte um Verzeihung. Äh …«
    »Das Institut müsste sie aber auch haben«, meldete Kosta sich schnell zu Wort. »Nach unserer Rückkehr werde ich Yaezon bitten, sie für mich abzurufen.«
    »Es gibt aber vielleicht noch eine andere Möglichkeit, an die Daten zu gelangen.« Hanans Stimme klang merkwürdig, während er ein paar Tasten betätigte. »Falls sie nämlich ein paar neue Trainees in der Leitstelle haben …«
    Er räusperte sich und hob zu einer sehr offiziell klingenden Ansprache an, während Kosta leise aus dem Raum huschte.
    Zuerst zu Hanans und Orninas Kabine – nicht, dass er wirklich damit gerechnet hätte, Chandris dort zu finden, sondern nur als Ausgangspunkt für seine Suche. Zu seinem Erstaunen hörte er jedoch das leise Plätschern von fließendem Wasser, als er sich den Kabinen näherte. In Orninas Kabine duschte anscheinend jemand.
    Für eine Weile verharrte er vor der Tür, und ein halbes Dutzend Szenarios – darunter ein paar ausgesprochen unerfreuliche – gingen ihm durch den Kopf. Falls Chandris jedoch eine Schandtat plante, war es seine Pflicht, das zu durchkreuzen. Er straffte sich innerlich, öffnete die Tür und trat ein.
    Es befand sich niemand im Haupt-Wohnbereich, aber Kleider waren ordentlich auf dem Bett gestapelt – Ronyons Kleider, wie Kosta schließlich feststellte. An der Rückseite des Raums, durch die offene Badezimmertür, konnte er die Dusche sehen.
    Die Duschkabine war nur durchscheinend, aber das genügte schon. Der Größe und Gestalt des Schemens nach zu urteilen war Ronyon unter der Dusche. Und zwar allein.
    Schnell ging Kosta wieder in den Gang zurück. Seine Wangen glühten vor peinlicher Verlegenheit und Verärgerung. Das war der Chandris-Effekt: Er musste nur eine halbe Stunde mit ihr zusammen sein, und dann würde er sich auf die eine oder andere Art zum Narren machen. Wenigstens kühlte sie ihr Mütchen nicht an Ronyon.
    Wo steckte sie also?
    Er suchte den Gang in beiden Richtungen ab und fragte sich, ob es einen Sinn hatte, die Suche fortzusetzen. Sie hatte wahrscheinlich irgendetwas im Schiff zu tun – etwas völlig Unverfängliches. Zumal es durchaus möglich war, dass Ornina oder Hanan sie »offiziell« weggeschickt hatten, während er mit dem Statistikprogramm beschäftigt war.
    Dann hörte er weiter unten im Gang ein leises Schleifgeräusch.
    Das Geräusch ertönte noch dreimal, bevor er den Ursprung ausfindig macht: die Werkstatt. Im Raum, konzentriert über eine Schleifmaschine gebeugt, war Chandris.
    »Da bist du ja«, sagte Kosta und trat ein. »Was machst du denn hier?«
    Sie sprang nicht vom Sitz auf, wirbelte nicht herum und reagierte auch sonst nicht so, wie die Leute es normalerweise taten, wenn sie bei einer Missetat ertappt wurden. Dennoch hatte Kosta den Eindruck, dass es einen Sekundenbruchteil zu lange dauerte, bis sie den Kopf drehte und ihn ansah. »Wonach sieht es denn aus?«, entgegnete sie gelassen. »Ich arbeite.«
    »Jetzt noch?«, fragte er und stellte sich neben sie. Dann beugte er sich nach vorn und warf einen Blick auf die Schleifmaschine. In einen elektronischen Schraubstock war ein kleiner Kristall von der Form einer Linse eingespannt. »Wo das Schiff gleich einen Katapultstart durchführt?«
    »Wieso nicht?«, sagte sie mit einem Achselzucken. »Hanan und Ornina können das Schiff doch auch ohne mich fliegen. Außerdem habe ich mich da oben etwas beengt gefühlt.«
    »Aha«, sagte er und sah mit einem Stirnrunzeln auf den Kristall. Von der Größe und Form her kam er ihm irgendwie bekannt vor …
    »Hast du denn nicht auch etwas zu tun?«, unterbrach sie seinen Gedankengang. »Deine Ausrüstung kalibrieren oder so was?«
    »Nein, ist alles erledigt«, sagte er geistesabwesend. Er hatte so etwas wie diesen Kristall schon einmal gesehen – da war er sich

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