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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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trübe, aber Chandris blinzelte trotzdem zweimal, bevor die Augen sich angepasst hatten. »Ich hatte extra versucht, leise zu sein.«
    »Und du bist wirklich auf leisen Sohlen gegangen«, sagte Hanan. Seine Stimme war so fröhlich wie immer. Aber sein Gesicht wirkte im trüben Licht eingefallen, und Chandris hatte den Eindruck, dass er leichenblass war. »Es liegt daran, dass ich im Krankenhaus nicht gut schlafe. Ist wahrscheinlich das Essen.«
    »Wir haben dich heute Nachmittag vermisst«, sagte Ornina. »Die Besuchszeiten …« Sie sah schielend auf die Uhr. »Sind sie denn noch nicht vorbei?«
    »Sie sind längst vorbei«, gestand Chandris und fühlte sich noch unwohler wegen dieses Eindringens. »Und ich hätte euch auch nicht zu so später Stunde gestört, wenn nicht – ich brauche euren Rat.«
    »Da bist du genau richtig«, sagte Hanan und sah mit einem Kopfnicken auf den anderen Besucherstuhl an der gegenüberliegenden Seite des Raums. Chandris stellte jedoch besorgt fest, dass er nicht mit der Hand darauf deutete, wie er es normalerweise getan hätte. Kein gutes Zeichen. »Hol den Stuhl her und erzähl es uns.«
    Chandris holte tief Luft. »Ich bin aus dem Grund nicht schon früher gekommen …«
    Sie verstummte, als auf der anderen Seite des Raums leise die Tür aufging und eine Gestalt hereinhuschte. Sie wirbelte herum und legte sich automatisch eine Geschichte für die Krankenschwester zurecht …
    »Ach«, sagte Kosta lahm – sein Gesicht eine Studie in schlecht gespielter Überraschung. »Äh …?«
    »Gibt das eine Party?«, konterkarierte Hanan fröhlich Kostas Unbehagen. »Ich liebe Partys.«
    »Was willst du denn hier?«, fragte Chandris schroff.
    »Entschuldigung«, sagte Kosta. Er klang nun wirklich zerknirscht. »Ich gehe besser wieder.«
    »Nein, bleib doch da«, sagte Ornina und erhob sich von ihrem Stuhl. »Hier, setz dich.«
    »Nein, nein«, sagte Kosta hastig. »Ich gehe wieder. Ich dachte nur …«
    Plötzlich fiel der Groschen. »Du hast geglaubt, ich wäre wegen Ronyons Engel hergekommen, oder?«, fragte Chandris vorwurfsvoll. »Du bist mir vom Institut aus gefolgt.«
    Selbst im trüben Licht sah sie, dass Kosta rot anlief. »Kannst du mir das verdenken?«, erwiderte er. »Du sagst mir, dass ich dir vertrauen soll, und dann gehst du schnurstracks hierher ins Krankenhaus. Was hätte ich denn davon halten sollen?«
    »Jetzt haltet beide mal die Klappe«, meldete Hanan sich zu Wort. »Würde mir mal jemand sagen, worum es bei diesem Streit überhaupt geht? Zum einen – was soll das heißen, Ronyons Engel? Meinst du nicht den Engel des Hohen Senators Forsythe?«
    »Forsythe trägt gar keinen Engel«, sagte Chandris. »Ronyon hat ihn. Und da sagte ich mir, weil das doch reichlich illegal ist, könnte ich das eine Vergehen durch ein anderes wiedergutmachen.«
    »Oder anders ausgedrückt, sie hatte vor, ihn zu stehlen«, sagte Kosta. »Sie hat das schon kürzlich auf der Gazelle geplant.«
    »Ach, Chandris«, sagte Ornina. Der Schmerz und die Enttäuschung in ihrer Stimme bohrten sich wie ein Messer in Chandris’ Bauch. »Bitte tu das nicht.«
    »Ich hatte nur nach einer Möglichkeit gesucht, Hanan zu helfen«, sagte Chandris und hörte dabei einen ungewohnt flehentlichen Unterton aus ihrer Stimme heraus. »Er braucht es jetzt mehr als je zuvor.«
    »Ich werde schon wieder gesund«, versicherte Hanan ihr. »Wirklich. Die Gabriel Corporation zahlt die Rechnung für den Krankenhausaufenthalt, und die Ärzte sagen, dass die langfristige Prognose Anlass zur Hoffnung bietet.«
    »Anlass zur Hoffnung reicht mir nicht«, sagte Chandris mit einem bitteren Geschmack im Mund. »Ich will, dass du wieder richtig gesund wirst.«
    »Ich weiß«, sagte Hanan und lächelte traurig. »Und ich weiß es auch zu schätzen, Chandris – mehr, als du dir vorstellen kannst. Aber das ist nicht der richtige Weg.«
    »Vielleicht nicht«, murmelte Chandris. Sie war noch immer nicht bereit, ihren Plan aufzugeben, aber es hatte keinen Sinn, ihn jetzt weiter zu diskutieren. »In der Zwischenzeit«, fügte sie hinzu und sah Kosta vielsagend an, »ist eine neue Entwicklung eingetreten.«
    »Du hast dich verlobt?«, fragte Hanan hoffnungsfroh.
    Chandris schnaubte. »Wohl kaum«, sagte Kosta. »Mr. und Mrs. Daviee …«
    »Hanan und Ornina«, berichtigte Ornina ihn milde.
    »Mr. und Mrs. Daviee«, wiederholte Kosta stur, »ich muss Sie darüber informieren, dass ich ein Agent der Pax bin, der hierher entsandt wurde, um

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