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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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1000 verstärkter strategischer Wasserstoff-Sprengkopf. Hier, inmitten eines Asteroidenfelds, waren die Ergebnisse zwar subtiler, aber genauso real.
    Und auf ihre Weise genauso furchtbar.
    Im Umkreis von tausend Kilometern um die Stelle, wo das empyreale Netz sich befunden hatte, war der Raum leer. Geradezu wie leergefegt. Jedes feste Objekt in diesem Radius, sei es Asteroid, Kampfschiff mit Sandwichmetall-Hülle oder ein zerbrechlicher menschlicher Körper, war in seine einzelnen Bestandteile zerlegt worden. Außerhalb dieser Zone schien alles in Aufruhr geraten zu sein: Kleine Gesteinsbrocken wurden davongeschleudert, und sogar großen Asteroiden war nun eine Vektorkomponente verliehen worden, die sie von der Explosionsstelle wegbeförderte. Jeder Asteroid, der deutlich auf dem Teleskop-Monitor abgebildet wurde, schien entweder halb zerbröselt oder halb geschmolzen zu sein.
    »Bringen Sie uns aus dem Netz-Bereich raus«, befahl Lleshi dem Steuermann. Er fühlte sich irgendwie schlecht. »Was ist mit Loreleis Kick-Pod-Katapulten?«
    »Es gab eins für jedes Netz«, sagte Campbell. Er klang zwar genauso ehrfürchtig, wie Lleshi sich fühlte; aber das Unbehagen, das der Kommodore verspürte, war ihm nicht anzumerken. »Und dann gibt es noch das in der Nähe von Lorelei selbst.«
    Die taktische Anzeige wechselte zu einer projektierten Schemadarstellung des Planeten Lorelei und zeigte das kleine Katapult, das im hohen polaren Orbit umlief. Gleichzeitig erschien auf einem der Teleskop-Monitore eine etwas verschwommene Echtzeitansicht. »Das Licht der nächsten Kapsel-Explosion wird Lorelei in ungefähr drei Minuten erreichen«, fuhr Campbell fort. »Dann werden sie unseren Angriff überhaupt erst bemerken.«
    Und die erste Maßnahme des Feindes würde wohl darin bestehen, einen stummen Alarm auszulösen und ein Kick-Pod zu diesem Katapult zu schicken. »Bestätigen Sie noch einmal die Katapult-Position«, befahl Lleshi. Auf einem der Heck-Bildschirme erschien die Balaniki , die im Pax-Netz hing. »Was ist mit dem Hauptkatapult?«
    »Es läuft vor Lorelei um den ersten Lagrange-Punkt des Planeten«, meldete Campbell. »Ziemlich weit draußen; sie werden eine Weile brauchen, um ein Schiff dorthin zu schicken.«
    Vorausgesetzt, es waren nicht schon ein paar Schiffe unterwegs. Doch daran hätte Lleshi auch nichts mehr zu ändern vermocht. Zumal es – wo das Netz der Pax nun die einzige Tür zum Lorelei-System war – fast genauso wichtig war, dass die Nachricht von der Invasion sich möglichst langsam verbreitete.
    Und je mehr Zeit sie hatten, um ihre Position zu festigen, desto besser. Er streckte die Hand aus und aktivierte die Direktverbindung zur Balaniki . »Kapitän Horvak?«
    »Ja, Sir«, erwiderte Horvak schneidig. » Thunderhead geladen und bereit; wir warten nur noch auf Ihren Befehl. Wenn die Empyreaner noch immer so vorgehen wie gehabt, dann ist ihr letztes Kick-Pod vor einer halben Stunde rausgegangen.«
    Das bedeutete, dass, falls sie das Kick-Pod-Katapult auszuschalten vermochten, es nochmals fünfeinhalb Stunden dauern würde, bis die anderen vier empyrealen Systeme auch nur eine Ahnung bekommen würden, dass etwas nicht stimmte.
    Falls. »Haben Sie schon unsere aktualisierten Sensor-Messwerte erhalten?«
    »Empfangen und einkalibriert«, sagte Horvak. »Wir sind synchronisiert und bereit.«
    »Gut.« Lleshi richtete den Blick auf den Bildschirm, der die Balaniki zeigte. »Sie können feuern, wenn Sie bereit sind.«
    »Ja, Sir. Thunderhead: Feuer!«
    Es gab eigentlich nichts zu sehen – nur der Hauch einer Wahrnehmung, kurz bevor der Ring der Warnlampen um die Öffnung in der Nase der Balaniki erlosch. Aber das Sensor-Display zeigte, was dem zu langsamen menschlichen Auge entging: Die schlanke schwarze Rakete, die vom Massetreiber abgefeuert worden war, der über die gesamte Mittellinie der Balaniki verlief, jagte auf den entfernten Planeten zu. Lleshi drehte sich wieder zum Hauptbildschirm um und zählte stumm die Sekunden; und abrupt zündete der Festbrennstoffkern der Rakete mit ungeheurer Wucht und verlieh der ohnehin schon sehr schnellen Rakete nochmals eine Beschleunigung, die eine menschliche Besatzung wohl zerquetscht hätte.
    Die Komitadji würde über zwei Tage brauchen, um Lorelei von hier aus zu erreichen. Der Sprengkopf der Thunderhead -Rakete würde dieselbe Strecke in etwas weniger als einer Stunde zurücklegen.
    Und dann – wenn die Sensordaten und Berechnungen der Computer stimmten –

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