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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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lassen, und flog mit ihr weiter hinaus, bis sie über Gegenden hinwegglitten, die sie noch nie mit eigenen Augen gesehen hatte, sondern nur aus den Erzählungen anderer kannte. Ihre Seele sog diesen Anblick und die Empfindungen in sich auf – die frische Luft auf ihren Wangen, den verspielten Wind –, bis der ausgedörrte Boden in ihr seinen Durst allmählich gestillt hatte. Die Schönheit und Erhabenheit raubten ihr den Atem, als Galen sie auf seinen unermüdlichen Flügeln immer weiter trug, um ihr Wunder über Wunder zu zeigen.
    Als Jessamy schließlich so von Freude erfüllt war, dass sie glaubte, bald platzen zu müssen, war kein Licht mehr am Himmel zu sehen und über ihnen glitzerten die Sterne wie geschliffene Diamanten. Sie seufzte: »Ja. Jetzt können wir nach Hause fliegen.«
    Galen trug sie auf seinen Schwingen zurück zu seinem Wohnquartier. Ruhig lag die Zufluchtsstätte unter ihnen, nur in wenigen Fenstern brannte goldenes Licht. Sein Herzschlag ging gleichmäßig.
    Er landete und stellte sie auf die Füße. Weil ihre Knie nachgaben, hielt sie sich an ihm fest. Sein großer Körper fühlte sich nicht mehr fremd und einschüchternd an – die Behauptung, er hätte keine Wirkung auf sie, wäre allerdings eine ausgemachte Lüge gewesen. Es gab keinen Zentimeter an ihrem Körper, mit dem sie nicht jeden seiner Atemzüge, jede seiner Bewegungen bewusst registriert hätte. »Vielen Dank«, flüsterte sie, die Hände noch immer flach auf seine männliche Brust gelegt, die sie so gern liebkost und gestreichelt hätte.
    Kopfschüttelnd wies er ihren Dank zurück: »Ich will eine Bezahlung.«
    Das war das Letzte, was sie zu hören erwartet hatte. »Was?« Seine Haut war so heiß, dass sie sich wie eine Katze an ihm reiben wollte.
    »Für den Flug« – er hatte seine Hände auf ihre gelegt und zog sie näher an sich – »will ich eine Bezahlung.«
    So fest. Er war so fest und stark gebaut. »Und wenn ich mich weigere?« Das Sprechen und Atmen fiel ihr zunehmend schwerer.
    Ein bedächtiges Lächeln verlieh seinen brutalen, männlichen Gesichtszügen etwas mehr Weichheit. »Weigere dich nicht, Jessamy.«
    Das schmeichelnde Raunen schlug sie in einen undurchdringlichen Bann, grollend vibrierten seine Worte unter ihren Handflächen. Verwirrt wollte sie ihre Hände zurückziehen, mit denen sie seine kraftvoll gespannte Brust streichelte, aber er ließ sie nicht los. »Einen Kuss«, sagte er mit leiser, tiefer Stimme, die sich wie kostbarste Seide auf ihrer Haut anfühlte. Ein klein wenig rau … aber sehr exquisit. »Nur einen.«
    Sie war so verzaubert von seiner Stimme, dass es einen Moment dauerte, bis seine Worte zu ihr durchdrangen. Schreck, Schmerz und Wut, all das drang tosend an die Oberfläche. »Ich brauche dein Mitleid nicht.« Sie zerrte an ihren Händen.
    Er rührte sich nicht.
    »Lass mich los.«
    »Du hast mich beleidigt, Jessamy.« Den Tonfall, in dem er jetzt sprach, hatte sie noch nie von ihm gehört. »Aber weil ich dich vorhin verletzt habe, würde ich sagen, wir sind jetzt quitt.« Mit diesen Worten ließ er sie los und betrat sein Quartier. Er wartete, bis sie ihm gefolgt war, ehe er eine Lampe entzündete und die schwere Holztür zuzog.
    Mit muskulöser Anmut ging er durchs Zimmer und zündete weitere Laternen an, bis das Quartier warm erleuchtet war und ein goldener Schimmer auf Galens Haut und seinen Haaren lag. Während sie ihm dabei zusah, begriff sie, dass sie sich schlecht benommen hatte – getrieben von einem Selbstschutzinstinkt, der zu einer zweiten Haut für sie geworden war. Galen meinte, was er sagte, und sagte, was er meinte. Es stand ihr nicht zu, ihn an Maßstäben zu messen, die schwächere, wertlose Männer gesetzt hatten.
    Die Hand um den Griff ihrer Tasche geklammert, suchte sie nach einer Möglichkeit, das wiedergutzumachen. Doch sie fand nicht die richtigen Worte und beschloss deshalb herauszufinden, ob er zu wütend war, um mit ihr zu reden. »Du hast nicht viele Sachen.« Der Hocker zu ihrer Linken, ein kleiner Tisch und in einer Ecke ein dicker Teppich mit gemütlich aussehenden Kissen auf dem polierten Steinfußboden.
    »Ich brauche nicht viel«, bemerkte er. Es lag keine Kälte in seinem Tonfall. »Aber dort drüben ist ein Bett.« Während er weitere Lampen entzündete, deutete er mit dem Kinn auf den hinteren Teil des Quartiers. Sie trat näher und sah, dass das »Schlafzimmer« ebenfalls eine Ecke desselben Zimmers war, die jedoch für mehr Privatsphäre mit

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