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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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liebevoll gerahmt und aufgehängt hatte. Einen Ort, den sie sich so zu eigen gemacht hatte, ließ eine Frau nicht ohne Weiteres zurück. »Ich habe ihr versprochen, hier sauber zu machen.«
    »Ich werde mich darum kümmern, aber es wird erst morgen fertig sein.« Er sah Galen aus seinen dunklen Augen an. »Jemand muss bei ihr bleiben.«
    »Ja.« Er brauchte sich nicht für diese Aufgabe zu melden, denn sie beide wussten, dass er keinen anderen Krieger in ihrer Nähe dulden würde, wenn sie so verwundbar war. »Hast du keine Bedenken, dass ich hinter all dem stecken könnte?« Er war die Unbekannte in dieser Gleichung, der Fremde.
    »Nein.« Ein einziges, entschlossenes Wort. »Du bist nicht der Typ Mann, der eine schutzlose Frau angreifen würde. Und«, fügte der Vampir hinzu, »wenn du das hier eingefädelt hättest, würde sie jetzt nicht mehr atmen, sondern hinge in blutige Fetzen gerissen am Hang dieser Schlucht.«
    Galen wand sich innerlich, aber Dmitri hatte in beiden Punkten recht. »Ich werde dafür sorgen, dass ihr niemand zu nahe kommt.« Ob sie diesen Schutz nun begrüßen würde oder nicht.

4
    Die Sonne kroch gerade über den Horizont, als Galen zu Jessamy zurückkehrte. In der Hand trug er eine kleine Tasche mit einigen ihrer Sachen. »Mein Quartier«, schlug er vor, »wäre der sicherste Platz für dich.« Die Lage ihrer derzeitigen Behausung verursachte ein Kribbeln in seinem Nacken.
    Sie jedoch schüttelte den Kopf und sagte: »Alia hat mir bereits ein Zimmer angeboten.«
    »Sie hat ein Kind.« Er hatte die Spielsachen gesehen, die auf dem Dach verstreut lagen – der perfekte Spielplatz für einen neugierigen kleinen Engel.
    Schnell und düster senkte sich das Verstehen auf Jessamys Gesicht und ließ ihre tiefbraunen Augen noch finsterer aussehen. »Ja, natürlich. Ich würde nie ein Kind in Gefahr bringen.«
    »Und Erwachsene sind Freiwild?«
    Sie hielt die Luft an und ballte die Hand vor ihrem Bauch zur Faust. »Du glaubs t wirklich, dass es einen weiteren Ansc hlag auf mein Leben g eben wird?« Es war als Frage formuliert, doch er wusste, dass sie die Antwort bereits kannte. Ihre nächsten Worte bestätigten seine Vermutung. »In der Bibliothek gibt es ein kleines Zimmer mit einem Bett. Dort kann ich bleiben.«
    Er nickte ihr knapp zu. »Gut.«
    Galens sofortige Zustimmung kam Jessamy verdächtig vor, aber er drängte sie nicht, ihre Meinung zu ändern, sondern begleitete sie als stummer, kampfbereiter Schatten zur Bibliothek. Sein Blick nahm jedes winzige Detail der Umgebung in sich auf, bis sie seine beschützende Wachsamkeit regelrecht auf ihrer Haut zu spüren glaubte.
    »Siehst du?«, fragte sie, als sie das Zimmer in der Bibliothek erreichten. Ihre Brust war wie zugeschnürt, als hätte jemand ihren Atem gestohlen. »Keine großen Fenster und nur eine einzige Tür.« Wenn sie diese Tür von innen verriegelte, würde niemand zu ihr vordringen können.
    Nachdem er die Wände auf Dicke und Stabilität überprüft hatte, nickte er stumm und gestattete ihr, die Tür hinter sich zu schließen. Zitternd ließ sie sich auf dem schmalen Bett nieder, in dem sich sonst ihre Schüler ausruhen konnten. Es mussten die Nachwirkungen vom Schreck des Angriffs sein, dachte sie. Sie war zu alt und zu vernünftig, um mit dieser seltsamen Mischung aus Angst und freudiger Erregung auf einen Mann zu reagieren – noch dazu auf einen Mann, der sie erst vor Kurzem beinahe blind vor Wut gemacht hatte.
    Erleichtert über diese Erklärung, nahm sie ein Buch von dem Tisch neben dem Bett und schlug die erste Seite auf. Schon im nächsten Augenblick hörte sie Galens Stiefel über den Boden schleifen, als dieser draußen seine Position veränderte, und erst mit Verspätung wurde ihr klar, dass er die ganze Nacht über vor ihrer Tür bleiben würde. Das nämlich war die einzige Möglichkeit, jemanden in diesem Zimmer zu beschützen – die Bibliothek hatte zu viele Aus- und Eingänge, um an irgendeinem anderen Punkt Wache halten zu können.
    Sie wusste, dass es ihm nichts ausmachen würde. Er war ein Engel und mächtig für sein Alter. Bei manchen Engeln nahm die Macht nach Erreichen der Volljährigkeit überhaupt nicht mehr zu, während sie bei anderen, wie bei Jessamy, schrittweise zunahm. Galen hingegen gehörte zu denen, deren Macht sich in riesigen Sprüngen steigerte – was einer der Gründe war, warum er einen so guten Kandidaten als Waffenmeister eines Erzengels abgab. Eine Nacht auf den Beinen und ohne Schlaf

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