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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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konnte. Denn in diesem Augenblick wusste Nicole, dass sie keine Wahl hatte. Sie hatte schon keine mehr gehabt, als sie zurück auf die Straße gekrabbelt war. Sie brauchte ihn.
    Nur was hatte er mit ihr vor?
    Die Hotelwände waren papierdünn, die Bettlaken alt und vergilbt.
    Und es waren keine Handschellen in Sicht.
    Keenan trug Nicole zum Bett und legte sie behutsam auf die durchhängende Matratze. Sie rührte sich nicht. Vor ungefähr drei Stunden war sie eingeschlafen – oder vielmehr: bewusstlos geworden. Er war weitergefahren, weil er sie einigermaßen in Sicherheit bringen wollte.
    Noch waren einige ihrer Entführer frei. Romeo und ein Nebendarsteller waren geflohen, und da Keenan nicht wollte, dass sie ihr aufs Neue nachstellten, überquerte er die Grenze.
    Nicht dass Texas viel sicherer für seinen kleinen Vampir war.
    Vampir.
    Stirnrunzelnd blickte er sie an. Ihr T-Shirt war blutgetränkt, und Vampire konnten es sich nicht leisten, so viel Blut zu verlieren. Wenn sie aufwachte, musste sie unbedingt trinken.
    Nahrung für einen Vampir; er war wahrhaftig tief gesunken. Nicht dass es ihm etwas ausmachte, ihren Mund auf sich zu spüren. Nein, das war nicht schlecht gewesen.
    Angenehm.
    … mit Handschellen ans Bett gefesselt.
    Er biss die Zähne zusammen. Als bräuchte er Handschellen, damit sie bei ihm blieb! Schon bald würde sie erkennen, dass er das Einzige war, was sie von den Monstern auf ihren Fersen trennte. Nun verstand er das Flüstern, das er gehört hatte: Es waren die Geschichten der Anderen , die seiner entlaufenen Lehrerin nachjagten.
    Er griff nach ihrem T-Shirt. Ein Ziehen, und der Stoff zerriss. Ihre Haut war blutverschmiert, aber die Wunde schloss sich bereits. Gut. Er würde sie saubermachen und Nicole schlafen lassen.
    Und währenddessen konnte er überlegen, was er mit ihr anfing.
    Ihre Lippen waren leicht geöffnet, und sie atmete ruhig. Sie war so blass, viel blasser als in New Orleans. Dort war ihre Haut von der Sonne gebräunt gewesen, und in ihren Augen hatte oft ein Lachen geblitzt.
    Jetzt hatte sie die gleiche Haut wie alle Vampire, die Keenan schon gesehen hatte, zu bleich. Und wenn sie sich nährten, waren ihre Augen pechschwarz.
    Er strich sanft über ihren Arm. Ihre Haut war genauso zart, wie er es sich vorgestellt hatte. Glatt und kühl.
    Sie war …
    Plötzlich riss sie die Augen auf. Sie waren nun von dem dunklen Grün, das ihm so sehr gefallen hatte. »Ich will nicht sterben«, hauchte sie ängstlich.
    »Wirst du nicht.« Nicht heute. Dafür sorgte er.
    Ihre linke Hand wanderte an ihren Hals. »Es tut so weh.«
    Wusste sie überhaupt, was sie redete? Unwahrscheinlich. Ihre Augen fielen schon wieder zu, und ihre Stimme war sehr schleppend.
    Trotzdem beugte er sich näher zu ihr, bis sein Mund neben ihrem Ohr war. »Ich werde dir nicht wehtun.«
    Zumindest nicht noch mehr, als er schon hatte.
    Anscheinend war ihm fast alles genommen worden. Sogar das Leben – ihr Leben –, das er doch retten wollte.

Drittes Kapitel
    Der Durst weckte sie. Der Schmerz in ihrer ausgedörrten Kehle und das Rumoren in ihrem Bauch holten sie aus dem Schlaf. Durst, Hunger, für Vampire war es ein und dasselbe.
    Dann nahm sie andere Geräusche wahr: leises Atmen, das Knarren und Quietschen von Betten, nahe, offenbar im Umkreis von dreißig Metern, und das Dröhnen von Autos auf einer Autobahn.
    Sie schluckte, was den Durst leider um nichts linderte. Nicole machte die Augen auf. Er lag schlafend neben ihr. Seine langen Wimpern warfen dunkle Schatten auf seine Wangen.
    Sein Oberkörper war nackt, sodass Nicole die starken, trainierten Muskeln unter der goldbraunen Haut bewundern konnte. Das dünne Laken lag auf seinen Hüften und bedeckte knapp seinen Unterleib und die Beine.
    Nicole sah nach unten. Ihre Kleider waren verschwunden. Na gut. Das hatte sie sich schon gedacht, als sie die kühle Luft auf ihren Brüsten fühlte. Rasch zurrte sie das Laken nach oben.
    Und dieser Durst bewirkte, dass sich ihre Zähne schmerzlich verlängerten.
    Er schlief und war sehr nahe. Wenn sie vorsichtig war, würde er nicht einmal merken, was sie tat.
    Vielleicht.
    Nicole beugte sich über ihn, worauf ihr Haar nach vorn fiel und seinen Arm streifte. Sie hörte seinen kräftigen Herzschlag. Beim ersten Mal hatte er wunderbar geschmeckt. Sie bräuchte nur einige wenige Schlucke, dann wäre sie hinreichend bei Kräften, um in die Nacht zu verschwinden.
    Sie senkte ihren Mund zu seinem Hals. Nur ein paar Tropfen

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