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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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damit, eine Seele gegen eine andere einzutauschen?« Auf der Fahrt hatte sie nicht gefragt. Sie war viel zu benommen vor Angst gewesen, um irgendetwas zu fragen. Ihr blieben noch zehn Tage zu leben.
    Schon einmal hatte es einen Countdown zu ihrem Leben gegeben, und das wollte sie nie wieder.
    Zehn Tage.
    Eine steile Falte erschien zwischen Keenans Brauen. »Hast du das gehört?«
    »Ich habe alles gehört.« Einschließlich des Teils, in dem er dich bat, mich zu töten, ergänzte sie in Gedanken.
    Er schüttelte den Kopf. »Das hättest du nicht dürfen. Die meisten Leute können nie Engel sehen oder hören. Sie nehmen höchstens mal deren Geruch wahr.«
    Nach Blumen.
    Nicole bekam eine Gänsehaut. Vor sechs Monaten hatte sie den Duft einige Male in ihrem Klassenzimmer und in ihrem Haus bemerkt. Nun wurde ihr klar, dass es Keenan gewesen war, der sie beobachtete.
    Doch dazu würden sie noch früh genug kommen. Zuerst brauchte sie eine Antwort. »Du hast mir nicht geantwortet, Keenan.« Ihr fiel auf, dass er teuflisch gut darin war, ihren Fragen auszuweichen.
    Die Falte verschwand. »Statt deiner ist in jener Nacht der Vampir gestorben.«
    »Du hast gegen Befehle verstoßen.« Die Wut und der Schmerz, die sie in dem Motelzimmer empfunden hatte, waren verklungen, und sie konnte wieder klar denken.
    Er nickte.
    Nicole glitt mit der Zunge über ihre Unterlippe. »Der Vampir hätte weggehen sollen, und dann war er es, der ins Gras biss.« Sie hatte es nicht begriffen, aber Keenan hatte ihre Hilferufe erhört.
    Auf die einzige Weise, die er konnte.
    Keenan sah sie an.
    »Danke«, sagte sie leise.
    Er blinzelte. »Nicole …«
    »Diese ganze Sache ist ein bisschen viel für mich, okay?« Sie ließ das Treppengeländer los und drehte sich zu ihm. »Ich meine, du bist ein Engel! Mein Leben lang habe ich Geschichten von Engeln gehört, aber …« Ihr Lachen klang zittrig. »Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einem begegne.«
    »Die meisten Leute denken auch nicht, dass sie mal einem Vampir begegnen.«
    Ja, das stimmte.
    »Du hast ihn getötet.« Sie sah Keenan prüfend an. »Du hast einen Vampir getötet, damit ich leben kann?«
    »Ja.«
    Sie ging zu ihm und legte beide Hände an seine Brust. »Danke, dass du mich gerettet hast.« Er hatte nicht bloß dagestanden. Egal was er sagte, sie war einzig seinetwegen noch am Leben.
    Doch er wich zurück. »Ich habe dich nicht gerettet.«
    Sie war doch hier, atmete, kämpfte mit Blutdurst, weil er sie nicht sterben ließ.
    »Die Engel sind hinter dir her. Azrael – Az, kommt, und nichts wird ihn aufhalten.«
    Daran wollte sie nicht denken. »Soll er ruhig kommen.« Erst recht wollte sie nicht an das denken, was nach dem Tod geschehen würde. »Im Moment interessiert mich weder er noch was in zehn Tagen passieren könnte.«
    »Du lügst«, erwiderte er. »Menschen lügen so viel und oft so unbekümmert.«
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu. »Ich lebe jetzt. Vielleicht lebe ich nicht mehr lange, aber jetzt bin ich noch lebendig.« Lebendig und mit dem verführerischsten Mann zusammen, den sie kannte.
    Er hatte sie gerettet, für sie gelitten.
    Hatte sie beschützt.
    Verführerischer ging es definitiv nicht.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, sodass ihr Mund dicht vor seinem war. »Danke«, hauchte sie gegen seine Lippen, bevor sie ihn küsste. Es war ein heißer, eindringlicher Kuss. Und als seine Zunge ihre berührte, durchfuhr sie ein Lustschauer.
    Dieses Brennen war wunderbar.
    Seine Hände umklammerten ihre Arme, und er drückte sie zurück.
    Was? Wieso?
    »Diesmal werde ich nicht aufhören.« Es war ein dunkles Versprechen.
    Sehr gut. Sie fuhr sich über ihre Lippen, auf denen sie ihn schmecken konnte: aromatisch und süß wie Schokolade. Nein, besser, viel besser. »Das möchte ich auch nicht.« Doch er sollte gewarnt sein. »Sex mit mir …« Sei vorsichtig! »Ist nicht wie mit anderen Frauen.«
    Er nahm ihren Mund ein. Seine Zunge tauchte tief in sie, und Nicole stöhnte. Ihre Brüste wurden hart, ihre Beine drängten sich näher an ihn, spreizten sich, um ihn zu fühlen.
    Als sie bereits ungeduldig wurde, löste er den Kuss. »Andere Frauen interessieren mich nicht.«
    Gut zu wissen. »Es ist nur«, begann sie zögerlich, »dass für Vampire Sex und Blutdurst … Es ist nicht so wie mit …«
    »Ich war noch mit keiner Frau zusammen.«
    Nun war sie ehrlich verblüfft. Nicht dass sie selbst tonnenweise Erfahrung hätte. Dennoch hatte es einige wenige Liebhaber gegeben.

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