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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Leute auf dieser Welt wollen, was sie nicht haben können oder was sie nicht brauchen.«
    »Du kämpfst um mich und sagst mir dann, dass ich verschwinden soll.« Ein ersticktes Lachen war zu hören, nur nicht die Art Lachen, die er von ihr hören wollte. Seine Finger umfassten das Balkongeländer so fest, dass das Schmiedeeisen ächzte. »Du schickst mir ziemlich widersprüchliche Signale, Keenan.«
    »Dann sollte ich vielleicht deutlicher werden.« Er holte tief Luft und zwang sich, sie anzusehen. Sie war sehr blass, was ihre Augen groß und dunkel wirken ließ. »Ich möchte, dass du von mir weggehst, und zwar jetzt.« Es war die Wahrheit. Nie hatte er etwas Wahreres gesagt.
    Und sie begriff es. Er sah, wie sie verstand und zurückwich. Für einen Moment hob sie die Hände, als wollte sie sich den Mund zuhalten, ließ es aber. Stattdessen nahm sie eine sehr gerade Haltung ein, und als sie die Hände wieder sinken ließ, bemerkte er, dass sie blutig und voller blauer Flecken waren.
    Doch da drehte sie sich bereits weg. »Pass auf dich auf, Engel. Dieser Kojote will dich, und er weiß, wie er dich töten kann.«
    Nun war es an ihm zu lachen, und es klang nicht minder verbittert als ihr Lachen eben. »Mich zu töten ist nicht leicht.« Der weibliche Gestaltwandler hatte es am eigenen Leib erfahren müssen.
    »Er weiß, wie es geht«, wiederholte sie im Weitergehen. »Er wird nicht aufgeben, bis er dein Blut und seinen Engelsstaub hat.« Sie griff nach der Türklinke. Ihre Hand sah aus, als wäre sie zerschmettert worden.
    Er konnte nicht umhin zu fragen: »Was ist mit dir passiert? Was hat er getan?«
    »Mich in einer Gruft angekettet, damit ich der Köder bin«, antwortete sie knapp. »Für dich.«
    Er verstand nicht, was sie meinte.
    »Engelsstaub. Er will dein Blut, weil er denkt, dass er damit zum großen Obermacker in der Anderen-Welt wird.«
    Wenn Carlos Dämonen der Stufe zehn mit seinem Spezialmittel auslöschen konnte, wäre er der.
    »Wie ich dir schon sagte«, murmelte sie, »diesmal ging es nicht darum, dass alle den bösen Vampir umbringen wollten. Der Kojote hatte es auf dein Blut abgesehen, nicht auf meines.«
    Carlos war gewillt gewesen, Nicole zu opfern, um zu bekommen, was er wollte. Dafür würde der Kojote bezahlen. Er wollte Blut? Das sollte er kriegen. Keenan bändigte seinen Zorn. »Was hat er mit deinen Händen gemacht?«
    Ein flüchtiges Lächeln trat auf ihre Züge. »Nichts. Das war ich.«
    Sie hatte das getan?
    »Vampire erholen sich schnell, von so gut wie allem. Selbst von den Wunden, die uns miese Engel beibringen.« Sie öffnete die Tür und ging.
    Natürlich hatte sie recht. Sie würde über ihn hinwegkommen, würde den Schmerz überwinden, den er in ihren Augen gesehen hatte. Sie würde genesen.
    Ein Jammer, dass er dasselbe von sich nicht behaupten konnte.
    Seine Nasenflügel zuckten. Es wehte nicht bloß der Flussgeruch auf den Balkon. »Az, du Mistkerl, ich weiß, dass du zuguckst. Bist du jetzt zufrieden?« Denn er hatte den Kampf gegen die Versuchung verloren.
    Er hatte alles verloren.
    Keenan machte einen Schritt nach vorn und knallte die Faust ins Glas der offenen Balkontür.
    »Du willst einfach weggehen?«
    Beim Klang der ruhigen Stimme blieb Nicole unten an der Treppe stehen. Sie blickte auf und sah Sam, der auf sie zukam. Wieder mal war er ganz in Schwarz gekleidet: schwarzes T-Shirt, schwarze Hose, schwarze Stiefel.
    »Er will, dass ich verschwinde«, sagte Nicole betont gelassen. »Also sollte ich gehen.« Sie würde überleben. Wenn sie es die ersten sechs Monate geschafft hatte, würde sie es auch weitere sechs schaffen, wartende Engel hin oder her.
    Sie drängte sich an ihm vorbei, und sowie sie ihn mit der Schulter streifte, fühlte sie wieder jene merkwürdige Elektrizität.
    »Er war verzweifelt und wollte dich unbedingt retten.«
    Klar. Er hatte verzweifelt ausgesehen, als er auf dem Friedhof ankam. Trotzdem wollte er sie jetzt nur noch unbedingt loswerden. Warum?
    Nicole zwang sich, Haltung zu bewahren und selbstbewusst weiterzugehen. Vor Sam wollte sie auf keinen Fall Schwäche zeigen.
    »Fragst du dich nicht, wie er diesen Gestaltwandler getötet hat?«
    Doch, eigentlich schon. Aber Keenan war nicht gerade in Plauderlaune gewesen. »Ich dachte, dass sie sich das Genick gebrochen haben muss.«
    »Hat sie nicht.«
    Nicole blieb erneut stehen.
    »Du hast nicht weiter überlegt, stimmt’s? Andererseits schätze ich, dass du vor lauter Blutdurst momentan sowieso

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