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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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hatten die drei während der Prügelei miteinander nicht bemerkt.
    Edmond war der Einzige, der Maries Tod wahrgenommen hatte. „Oh Gott, er hat... er hat sie umgebracht...“, stammelte er völlig entsetzt.
    „Von was sprichst du, du Spinner?“, fegte ihn Norbert an. Seine Nase schmerzte fürchterlich. Jean hatte ihm einige Faustschläge mitten auf die Nase verpasst, während er versucht hatte, von Vincent loszukommen.
    „Er hat sie umgebracht!“ , wiederholte Edmond entsetzt seine Worte.
    Jean sah sofort zu Marie hinüber, die reglos am Boden lag. Nestor kniete vor ihr und verdeckte mit seinem Körper ihren Kopf. „Lasst mich sofort zu ihr! Ich muss ihr helfen... lasst mich sofort los!“, schrie er Vincent und Norbert an. Pures Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Seht ihr denn nicht!? Sie braucht sofort ärztliche Hilfe!“ Völlig schockiert sah er immer wieder zu ihr hinüber. „Sie braucht einen Arzt! Lasst mich sofort zu ihr! Oder wollt ihr für ihren Tod verantwortlich sein?!“
    Vincent und Norbert ließen Jean abrupt los. Der Alkoholrausch schien in diesem Moment völlig verflogen. Entsetzt sahen sie zu Nestor und Marie hinüber.
    Jean stürzte sich im selben Moment zur am Boden liegenden Marie, stieß Nestor, der vollkommen apathisch ihren Kopf festgehalten hatte, zur Seite und hob Maries Oberkörper leicht an.
    „Sie... sie schläft... schläft doch... nur, oder?“, stammelte Nestor undeutlich.
    Doch Jean beachtete ihn nicht. Mit den Fingern seiner rechten Hand fühlte er am Hals nach ihrem Puls. Sofort hatte er bemerkt, dass sie tot war. Er stieß einen furchterregenden Schrei aus. „Er hat sie umgebracht! Das Schwein hat sie einfach umgebracht!“, schrie er völlig von Sinnen. Blitzschnell drehte er sich zu Nestor um und fixierte ihn mit einem irren Blick. „Du perverses Schwein! Du hast sie umgebracht!“, schrie er ihn an und stürzte sich im selben Augenblick auf ihn. Von Wahnsinn getrieben begann er ihn nun, mit bloßen Händen zu würgen. Nestor hingegen fing sofort an, wild unter ihm zu zappeln und versuchte vergeblich, sich aus Jeans Klauen zu befreien.
    „Lasst uns sofort hier abhauen!“, rief Vincent, der unbewusst einen Schritt auf Marie zugegangen war, den anderen erschrocken zu, machte kehrt, lief zur Tür, riss sie auf und eilte hinaus. Norbert und Edmond folgten ihm.
    Jean würgte Nestor immer noch, obwohl er schon längst tot war. Blinde Wut und Verzweiflung hatten von ihm Besitz ergriffen. In seinem unbändigen Zorn hatte er ihn einfach erdrosselt. Als Jean endlich bemerkte, dass sich Nestor nicht mehr bewegte und sich auch nicht mehr gegen ihn zur Wehr setzte, ließ er ihn los und stieß dessen leblosen Körper von sich. Er wandte sich wieder Marie zu, schob seine linke Hand unter ihren Nacken, hob sie leicht an, zog sie zu sich heran und hielt sie in seinen Armen fest. Tränen rollten ihm die Wangen herunter. Er drückte sie ganz fest an sich. „Meine Laetitia, mein Engel, meine Prinzessin, was nur hat dir dei n goldener Reite r alles versprochen! Den Himmel auf Erden... versprochen... und konnte es nicht einhalten... es tut mir so leid... o Laetitia... es tut mir so leid... ich konnte mein Versprechen nicht halten... ich habe meinen Schwur gebrochen...“, stammelte er, während er sie in seinen Armen hielt und fest an sich drückte. „Meine kleine Laetitia, ich liebe dich... oh Gott, ich liebe dich... bitte verzeih‘ mir... verzeih‘ deine m goldenen Reite r ...“
    Plötzlich hörte er es ganz deutlich in seinem Kopf.
    Es wurde immer lauter und übertönte den Song, der aus den Lautsprecherboxen dröhnte.
    Er vernahm den Ruf de s Goldenen Reiters.
    Entgegen seiner Vermutung, dass es sich bei dem Song Goldener Reiter   um ein Liebeslied handelte, sang Joachim Witt in Wahrheit aber über eine Nervenklinik, die an der Umgehungsstraße kurz vor den Mauern der Stadt stand und dessen Fassungsvermögen sämtliche Einkaufszentren dieser Stadt hatte, aber gehen einem tatsächlich die Nerven durch, man dort nur noch verrückter gemacht werde. Er sang darüber, dass noch keiner eine derartige Nervenklinik gesehen habe. Nur sein Goldener Reiter, der das Kind dieser Stadt war, zu hoch auf der Leiter stand und dann sehr tief hinabfiel. Auf seiner Fahrt in die Klinik sah der Goldene Reiter noch einmal die Lichter der Stadt, die in seinen Augen wie Feuer brannten. Ja, der Goldene Reiter, der fühlte sich einsam und unendlich schlapp. Wieso nur stieg er so hoch auf die

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