Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
Vom Netzwerk:
dass er am gestrigen Nachmittag noch mit Schlumberger über Clavels unverschämtes Verhör gesprochen hatte. Er hatte ihn gebeten, seinen Leuten strikt zu untersagen, nochmals Verhöre in dieser Angelegenheit mit seiner Verlobten zu führen. Auch habe sie bereits alles gesagt, was sie zu diesem Mordfall wisse, sagte er zu ihm. Nun ärgerte er sich aber insgeheim darüber, dass trotz seines Anrufes beim Polizeipräfekten Inspektor Dumas auf dem Weg nach oben war. Da Isabelle von Zeit zu Zeit seine despotische Neigung, die er anderen gegenüber auslebte, anprangerte, hatte er sich angewöhnt, seine Herrschsucht vor ihr zu verbergen. Er gedachte keineswegs bei ihr deshalb in Ungnade zu fallen, oder aber sich unbeliebt bei ihr zu machen. Zu sehr wollte er ihr als Mensch imponieren. Er beabsichtigte keinesfalls, sich von seiner schlechtesten Seite zu zeigen, oder gar seine dunklen Schattenseiten aufzudecken.
    „Nun gut, wenn es wirklich sein muss...“, seufzte Isabelle. Schweren Herzens stieg sie aus dem Bett, streifte sich einen Pullover über den Kopf und schlüpfte in ihren enganliegenden, langen Rock. Beide Kleidungsstücke waren pechschwarz. Die dunkle Farbe passte perfekt zu ihrer trüben Gemütsstimmung.
    Isabelle eilte ins Bad, bürstete auf die Schnelle ihr Haar und begab sich anschließend in den roten Salon, wo Sébastian bereits auf sie wartete. Sie setzte sich neben ihn auf das weiche Sofa. Der Samtbezug fühlte sich auf ihren Handflächen sehr flauschig an.
    Sie drückte sich ganz eng an seine Brust.
    Sie spürte seinen Herzschlag.
    Isabelle fühlte sich so unendlich geborgen in seinen Armen und insgeheim war sie zutiefst erleichtert, dass es nicht er war, den sie tot aufgefunden hatte, denn das hätte sie nicht verkraftet und ihr Herz wäre daran zerbrochen.
    Das wusste sie.
     
    
     
    Dumas nahm Isabelle gegenüber Platz. Er saß genau in dem gleichen Sofa, auf dem schon Clavel einen Tag zuvor gesessen war.
    Nicht nur Isabelle, sondern auch Dumas bildete einen ziemlich starken Kontrast zu dem roten Salon, denn auch er war schwarz gekleidet. Er trug eine schwarze Lederjacke, schwarze Lederhosen und ein schwarzes Hemd. Seine Augen waren immer noch leicht geschwollen und rot unterlaufen.
    Isabelle hatte sich niemals zuvor so wirklich ausmalen können, welche Auswirkunge n K. O. Ga s tatsächlich im Einsatz haben würde. Die Folgen in Dumas’ Gesicht sahen immer noch verheerend aus.
    Sébastian ergriff das Wort, um das Schweigen zu brechen. Seine Stimme hatte einen harten Tonfall angenommen. „Inspektor, wie kann Ihnen meine Verlobte helfen?“
    Dumas beachtete ihn nicht, sondern wandte sich Isabelle zu. „Zuerst, Mademoiselle Dion, möchte ich mich bei Ihnen in aller Form für meinen Partner entschuldigen. Die Verletzung, die er Ihnen zugefügt hat, war auf gar keinen Fall beabsichtigt. Es war eher ein unglücklicher Zufall, dass er auf Sie geschossen hat. Es tut mir aufrichtig leid für Sie! Ich hoffe, es geht Ihnen inzwischen wieder besser?!“
    Während Dumas mit Isabelle sprach, fixierte ihn Sébastian mit scharfen, provozierenden Blicken. Er ärgerte sich darüber, von Dumas derart ignoriert worden zu sein. Isabelle bemerkte das sofort und fühlte, wie Sébastian innerlich mit sich zu kämpfen hatte, um nicht zu explodieren.
    „Es tut nur noch weh, wenn ich versehentlich an der Wunde anstoße. Ansonsten spüre ich eigentlich nichts mehr. Und Ihnen, Inspektor? Wie geht es Ihnen? Ich sehe, dass Ihre Augenlider immer noch ziemlich geschwollen sind... ich hoffe, Ihre Verletzung heilt gleichfalls gut ab. Auch mir tut es leid! Das sagte ich Ihnen ja bereits gestern schon.“
    Sébastian konnte sich nicht mehr zurückhalten und verlor nun die Beherrschung, die er vergeblich zu bewahren versuchte. „Nun gut, nachdem es uns jetzt allen leid tut, und wir das geklärt haben, sollten Sie endlich sagen, was Sie wollen, Inspektor, damit meine Verlobte wieder ihren Frieden bekommt, den sie bitter nötig hat. Der Arzt hat ihr viel Ruhe verschrieben.“ Sébastian hatte noch am gestrigen Abend seinen Hausarzt zu sich zitiert, der Isabelle nochmals gründlich untersucht und ihr einen neuen Verband angelegt hatte. „Es ist mir persönlich sehr daran gelegen, das Verhör nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Ich wäre Ihnen daher sehr dankbar, wenn Sie sich kurz fassen würden, Inspektor.“, sagte Sébastian bestimmt. Seine Stimme klang äußerst hart. Er legte seine Hand auf Isabelles Schoß, um Dumas

Weitere Kostenlose Bücher