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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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zu demonstrieren, dass sie unter seinem Schutz stand.
    In Dumas kroch langsam die Wut empor. ‚... dieser beschissene Arsch...‘ , dachte er sich insgeheim. Wie gern nur hätte er jetzt geflucht und diesem arroganten Fatzken die Meinung geblasen, aber er versuchte sich zusammenzureißen, um keinesfalls die Beherrschung zu verlieren, und er kämpfte innerlich sehr mit sich, die Kontrolle über sich zu behalten. Sébastians massiver Angriff traf ihn allerdings sehr hart. Es kostete ihn gewaltige Überwindung, diesem nicht mit aller Macht entgegenzutreten. Dessen aggressives Verhalten, das aus seiner Sicht völlig unbegründet war, empfand er als äußerst unangenehm. Er wandte seinen Blick leicht angewidert von ihm ab und sah nun wieder zu Isabelle hinüber.
    Sie wirkte auf ihn wie ein kleines, verängstigtes Mädchen in diesem gewaltigen Sofa. Ihren zierlichen Körper drückte sie fest gegen Sébastians Brust. Sie sah neben ihm ziemlich zerbrechlich aus und wirkte auf Dumas wie eine Porzellanpuppe. Ihr dichtes, langes Haar, das sie offen trug, verdeckte ihre Brüste und Dumas bemerkte, dass er sie anstierte, daher senkte er schlagartig den Blick gegen den Boden und sah anschließend wieder zu ihr auf. Er hatte sich schon auf der ganzen Fahrt zum Hôtel de Crillon überlegt, welche Fragen er Isabelle stellen sollte, bevor er beabsichtigte, die entscheidendste von allen aufzuwerfen. Dumas wollte taktisch vorgehen und nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Nun saß er aber  vor ihr und ihm wollte einfach nichts Intelligentes einfallen. Sébastian und Isabelle sahen ihn erwartungsvoll an. „Mademoiselle Dion, Sie haben gestern nicht nur mir gegenüber, sondern auch gegenüber der Presse geäußert, dass Sie es merkwürdig fänden, das s Black Angel s viertes Opfer kein Adliger gewesen ist. Sicher haben Sie den Artikel in der Zeitung schon gelesen, oder?“
    „Ja. Aber ich kann hierzu nur sagen, Inspektor Dumas, dass ich dachte, bei diesem Mann handelte es sich um einen Polizisten. Zumindest hat er mir gegenüber behauptet, er sei einer. Bis mich Monsieur Fort aufgeklärt hat, dass er ein Reporter ist... wie heißt er gleich noch mal...?“
    „Jules Duval.“, warf Dumas kurz ein.
    „Richtig. Duval. Ich dachte, der gehört zu Ihnen. Wie gesagt, er sagte zumindest, er gehöre zu Ihren Leuten. Wissen Sie, ich wollte weder Zweifel streuen noch habe ich behaupten wollen, dass es nich t Black Ange l war. Ich habe mich lediglich über diesen Tatbestand gewundert, dass Renard kein Adliger gewesen ist. Sehen Sie, Inspektor, ich habe diese Angelegenheit nicht aus Sensationslust in der
La Vitesse-Lumière mit verfolgt, sondern hatte ganz persönliche Gründe dafür und zudem großes Interesse an einer schnellen Aufklärung.“
    Isabelle sah zu Sébastian auf, legte ihre Hand auf die seinige und hielt sich an seinem kleinen Finger fest.
    „Verstehe...“, warf Dumas ein. „Monsieur de Valence ist durch diese Serienmorde natürlich indirekt mitbetroffen und weitestgehend auch gefährdeter als der Rest der Stadt, wenn man das so sagen kann. Der ganze Pariser Adel war dieser Tage so ziemlich in Aufruhr, wie sie vermutlich selbst am besten wissen. Ihr Interesse an einer schnellen Aufklärung kann ich natürlich verstehen.“
    „Ich hoffe, unser Interesse an einer schnellen Aufklärung dieser Mordserie ist nicht größer als Ihr eigenes, Inspektor Dumas!“, warf Sébastian sarkastisch dazwischen.
    „Hören Sie, Monsieur de Valence, ich verstehe Ihren Ärger, aber Sie sollten nicht alles glauben, was in den Zeitungen steht, denn...“, verteidigte sich Dumas.
    „Nein, sollte ich nicht?“, unterbrach ihn Sébastian schroff.
    Dumas ballte unbewusst seine rechte Hand zur Faust. „Ich weiß, dass wir in der La Vitesse-Lumière nicht besonders gut glänzen und trotzdem können Sie uns glauben, dass wir alles Menschenmögliche versuchen, den Serientäter zu stellen. Es liegt nicht in unserer Macht...“
    „Nicht in Ihrer Macht ? In wessen dann!?“, unterbrach ihn Sébastian abermals. „Den gleichen Müll haben Sie auch der Familie de Canclaux erzählt! Ihr Bestes nur zu versuchen, ist aber nicht ausreichend genug, um den Killer zu schnappen, Inspektor! Sie sollten vielmehr nach Ihren Worten handeln. Allen Betroffenen haben Sie gesagt, dass Sie Ihr Bestes tun werden, um den Serienmörder zu stellen, doch außer Ihren leeren Versprechungen, das Bestmögliche zu tun, ist nichts geschehen!“
    Dumas erhob langsam seine Stimme.

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