EngelsZorn - Im Blutrausch
sie war der Serienkiller nur eine Bestie, die grundlos zu töten schien.
„Doch, doch!“, warf Dumas schnell ein und versuchte, die Auswirkung seiner vorangegangenen Frage mit seiner darauffolgenden Äußerung ein wenig abzuschwächen. „Dies ist lediglich eine Routinefrage, die wir immer stellen müssen. Ich werde heute übrigens in der Pressekonferenz bekannt geben, dass es sich in dem neuen Mordfall ebenfalls um ein Opfer des Serientäters, der in der La Vitesse-Lumière al s Black Ange l bezeichnet wird, handelt. Dennoch...“
„Na, dann können Sie ja stolz darauf sein, zumindest genau zu wissen, wer es war und wie er heißt, Inspektor ! Black Angel! Wow , ist ja echt umwerfend!“, warf ihm Sébastian zynisch entgegen und machte unbeirrt mit seinen Anschuldigungen gegen ihn weiter. „Das ist doch schon mal ein großer Fortschritt, würde ich sagen. Jetzt müssen Sie ihn nur noch fassen.“ Sébastian konnte sich ein höhnisches Lächeln nicht verkneifen. Er wurde wieder ernst. Provokativ sah er ihm in die Augen und verzog dabei keine Miene. „Da gibt es nur einen klitzekleinen Denkfehler Ihrerseits, Inspektor. Wenn Sie glauben, uns nun mit Ihrer Pressekonferenz etwas sensationell Neues mitzuteilen, dann muss ich Sie leider enttäuschen! Dafür bedarf es wahrlich keiner Pressekonferenz, um zu wissen, das s Black Ange l der Täter ist. Das ist wirklich keine Kunst!“, sagte er bestimmt und provozierte Dumas weiterhin mit seiner aggressiven Haltung. Währenddessen sah er ihm ununterbrochen herausfordernd in die Augen. „Keine Pressekonferenz ist hierfür nötig, nur ein bisschen gesunder Menschenverstand, das sag‘ ich Ihnen! Ich denke, darauf käme jeder ganz von selbst. Hierfür bedarf es wahrlich keiner Polizei! Denken Sie nicht? Was wir wirklich wissen wollen, Inspektor, scheint sie nicht im Geringsten zu interessieren! Wer verbirgt sich denn nun hinter diesem ominösen Namen?“ Sébastian sah ihn fragend an. Es interessierte ihn herzlich wenig, dass Dumas bereits das zweite Mal fast der Kragen geplatzt wäre.
Nichtsdestotrotz fuhr Dumas aber unbeirrt in seinem Anliegen fort, da er ein ganz anderes Ziel damit verfolgte. Unter keinen Umständen gedachte er, sich von de Valence herausfordern zu lassen, um das eigentliche Ziel nicht womöglich noch zu verfehlen und sein Vorhaben damit zu gefährden. Daher versuchte er auf dessen Provokationen nicht einzugehen. Sein Blick richtete sich erneut auf Isabelle. „Dennoch müssen wir, rein routinemäßig versteht sich, nach möglichen Feinden der Opfer suchen. Mademoiselle Dion, können Sie sich erinnern, ob in letzter Zeit besondere Vorkommnisse vorgefallen sind? Hatte Renard Schwierigkeiten mit manchen Personen?“
Isabelle überlegte kurz. „Nein, ich kann mich momentan an keinen Vorfall erinnern?“
„Würde es Ihnen helfen, sich zu erinnern, wenn Sie sich den Tatort nochmals genauer ansehen? Vielleicht fällt Ihnen etwas auf, was uns in diesem Fall ein Stückchen weiterbringen würde und...“
„Jetzt gehen Sie aber zu weit, Inspektor! Treiben Sie’s nicht auf die Spitze, das sag‘ ich Ihnen!“, unterbrach ihn Sébastian schroff, nicht mehr gewillt, ihm zuzuhören. „ Meine Verlobte wird keinesfalls einen Fuß in die Renard S.A.R.L. setzen! Es sollte nicht ihre Aufgabe sein , Black Ange l zu fassen, sondern ausschließlich die Ihrige! Meine Verlobte hat sich schon mehr als genug der Gefahr aussetzen müssen. Das hat jetzt ein Ende! Dem schiebe ich nun endgültig einen Riegel vor, Inspektor.“ Sébastian holte tief Luft. „Nur zu Ihrer Information, morgen verlassen wir für einige Wochen Paris. Je eher Si e Black Ange l gefasst haben, desto schneller kehren wir wieder zurück. Und nachdem meine Verlobte bereits alles gesagt hat, was sie weiß, hat sie ihre Pflicht hiermit voll und ganz erfüllt. Inspektor, ich bitte Sie demnach, nein...“, verbesserte er sich schnell und erhob seine Stimme, „... ich fordere Sie nunmehr auf, zu gehen!“
Isabelle war so verlegen über Dumas‘ Rauswurf, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Also schwieg sie.
Dumas erhob sich hastig von seinem Sofa. Der Zorn trieb ihm das Blut in den Kopf. „Nun gut, wie Sie wünschen.“, schnaubte er. Er wandte sich von de Valence ab und Isabelle zu. „Mademoiselle Dion, sollte Ihnen doch noch etwas einfallen, bitte ich Sie, mich anzurufen.“ Er reichte ihr seine Visitenkarte, doch Sébastian war schneller und entriss sie Dumas aus der Hand, bevor er sie
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