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EngelsZorn - Im Blutrausch

EngelsZorn - Im Blutrausch

Titel: EngelsZorn - Im Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa D. Swan
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„Von einer Verlobten hat sie nichts erwähnt. Wollen Sie meinen Rat hören? Geben Sie’s lieber auf, Kindchen, es lohnt sich nicht, Prominenten nachzusteigen. Die bleiben nämlich immer unter ihresgleichen. Sie finden bestimmt einen anderen!“, sagte die Alte sarkastisch. „Entschuldigen Sie mich bitte, aber die Pflicht ruft! Und ich habe noch viel zu tun!“, stieß sie aus und begann von Neuem Eintragungen in das vor sich liegende Buch zu machen.
    Isabelle konnte nicht fassen, dass Sébastians Mutter soweit gehen würde, nur um sie von ihm fernzuhalten. Für einen kurzen Moment hatte es ihr tatsächlich die Sprache verschlagen. Sie hätte niemals gedacht, dass sie ihr sogar in solch einer schrecklichen Stunde den Zutritt zu ihrem Sohn verwehren würde. Dicke Tränen flossen ihr an den Wangen entlang zum Kinn herunter. „Hören Sie...“, flehte Isabelle leise, „... ich bin die Verlobte von Sébastian de Valence. Ich schwör’s Ihnen. Sehen Sie... hier!“ Isabelle hielt der Alten demonstrativ ihre rechte Hand unter die Nase. „Das hier ist mein Verlobungsring. Den hab‘ ich von ihm bekommen. Bitte. Lassen Sie mich zu ihm! Bitte.“ Isabelle flehte die alte Frau unter Tränen an.
    Die Alte blieb jedoch eisern. „Ihr Betteln nützt Ihnen nichts! Davor sollte ich mich nämlich ganz besonders hüten, hat sie gesagt. Madame de Valence hat mich schon vorgewarnt. Hören Sie, wenn Sie sich nicht ausweisen können, kann ich Sie nicht zu ihm lassen.“ Sie räusperte sich. „Sehen Sie, die Nächste erzählt mir wahrscheinlich dieselbe Geschichte.. . ich bin mit ihm verlobt...“ , äffte sie Isabelles Worte verächtlich nach, „... und was der sonst noch so einfällt. Was soll ich denn Ihrer Meinung nach tun? Alle zu ihm lassen? Na sehen Sie! Seien Sie vernünftig und gehen Sie nach Hause. Das hier ist bei Gott der falsche Ort, jemandem nachzujagen! Sie halten mich nur auf und ich hab‘ wirklich was Wichtigeres zu tun als...“
    Isabelle verlor die Nerven. Sie wurde mit einem Schlag laut. „Wenn Sie mir nicht sofort sagen, wo er ist, fange ich an zu schreien und höre erst wieder auf, wenn ich weiß, wo er ist!“ Sie wusste sich nicht anders zu helfen. Sie war verzweifelt.
    „Sie wollen schreien?“
    „Ja.“, stieß sie leise aus.
    „Was? Etwa wie ein kleiner, dummer Schreihals?“ Sie lächelte ihr verächtlich ins Gesicht.
    „Ja.“
    „Damit können Sie mich nicht beeindrucken! Und übrigens, ich lass‘ mich von niemandem erpressen! Und von so einer Göre schon gar nicht. Und jetzt ist es besser, Sie gehen!“, erwiderte die Alte kühl, wandte sich wieder ihrer Arbeit zu und schenkte ihr keine weitere Beachtung mehr. Dass Isabelle ihre Worte in die Tat umsetzen würde, glaubte sie nicht im Geringsten.
    Jules Duval stand nicht weit von Isabelle entfernt, erkannte sie sofort wieder, konnte jedes einzelne Wort mit verfolgen und sein heutiges Glück kaum fassen. Er lief auf sie zu. Gerade als er Isabelle ansprechen wollte, fing sie an, wie eine Furie fürchterlich laut zu kreischen.
    Die Alte sprang ruckartig von ihrem Stuhl auf. „Hören Sie auf zu schreien!“
    Doch Isabelle schrie weiter.
    „Bitte! Hören Sie sofort auf!“, zischte die Alte und sah Isabelle entsetzt an. „Hören Sie auf damit! Ich sehe mal, was ich für Sie tun kann. Ich sprech‘ gleich mit Madame de Valence. Vielleicht lässt sich ja was machen. Aber bitte, bleiben Sie erst mal ruhig. Bitte.“
    Isabelle wurde wieder ruhig. In ihrer verzweifelten Lage hatte sie keine andere Möglichkeit gesehen, zu Sébastian zu gelangen, als die Alte mit ihrem lauten Geschrei unter Druck zu setzen. Es war ihr egal gewesen, dass sich Leute nach ihr umsahen. Sie nahm nicht einmal Jules Duvals Anwesenheit neben sich wahr.
    Die Alte griff zum Telefonhörer, wählte eine Nummer und sprach leise in die Muschel.
    Isabelle wartete angespannt darauf, dass sie wieder auflegte.
    „Tut mir leid. Aber ich darf Sie nicht zu ihm lassen. Sie sagt , ausdrücklich nur die Familie!“
    Isabelle hatte keine Kraft mehr. Dieser Messerstich ins Herz raubte ihr die letzten Kräfte und alles um sie herum wurde schwarz. Sie brach vor der Information des Hospitals St. Vincent de Paul zusammen.
    Fort, der vom Fenster aus alles mit beobachtet hatte und nicht verstand, was vor sich ging, sah Isabelle zu Boden gehen und glaubte im selben Moment, man habe auf sie geschossen. Erinnerungen an Denis wurden in seinem Kopf mit einem Mal wachgerufen und die schockierenden Bilder

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