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Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)

Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)

Titel: Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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Ziel.
     
     
    ICH, DU, ER, SIE, ES
     
    Fyn ist verzweifelt. Keine Spur von Keylan, kein Geruch, nichts!
    Er stapft durch dichtes Gestrüpp. Dieser Wald ist voll von seltsamen Gewächsen, lodernden Blüten, deren kleine Flammen ihre zarten Kelche erleuchten, rot oder blau flackern und ein unheimliches, mystisches Licht erzeugen. Fyn stellt schnell fest, dass man sich nur an den roten Plasmablüten verbrennen kann!
    Fingerlange Fellschnecken, mit etlichen kleinen silbernen Augen, kriechen Äste entlang. Kleine fliegende Kristalle entpuppen sich als feingliedrige Käfer und immer wieder erkennt Fyn flüchtende Pelztiere in Bäumen oder am Boden. Auch reptilienartige Wesen kreuzen seinen Weg. Keines von ihnen scheint feindlich gesinnt. Er wird lediglich neugierig beäugt oder ängstlich gemustert. Plötzlich nimmt Fyn wieder diesen Geruch wahr:
    Dieses dreibeinige Tier muss in der Nähe sein! Ruckartig dreht er sich um und tatsächlich: Zwischen breitblättrigen Pflanzen blitzen jene hellroten Augen hervor - die Selben, die ihn auf der Lichtung betrachteten!
    „Shhh!“, macht Fyn. „Ruhig, ich tu dir nichts. Lauf nicht weg.“
    Fyns Augen sind rabenschwarz, er zoomt mit seinem mutierten Sehvermögen, das Gesicht des Wesens näher an sich heran.
    „Ich weiß, du verfolgst mich … keine Angst.“
    Vorsichtig schreitet Fyn dem Wesen entgegen. Es weicht nicht zurück! Stattdessen:
    Plötzlich hechtet es brüllend nach vorne! Der massige Körper springt Fyn aus dem Grün entgegen und jetzt kommt die komplette Kreatur zum Vorschein.
    Fyn betrachtet unter größter Anspannung das grollende dreibeinige Ungetüm, dessen Muskeln eine enorme Kraft versprechen. Dieses Tier ist mit einem schwarzen Panther zu vergleichen, jedoch beinahe doppelt so beträchtlich.
    Es hat jeweils an jeder Schädelseite, drei bewegliche Hörner, die untereinander, seitlich vom Schädel abstehen; es könnten auch seine Ohren sein … Seine scharfen Zähne stehen teilweise aus dem Raubtiermaul heraus. Es schnaubt aufgeregt und legt böse seine Stirn in Falten. Wieder grollt es tief und eindringlich.
    Fyn fühlt sich bedroht. Seine Zähne treten hervor, er knurrt tief in die Richtung des schwarzen Ungetüms zurück, das völlig regungslos, nur mit seinen funkelnden Augen, jede einzelne Bewegung des Hybriden verfolgt.
    Jetzt werden Fyns Augen blutrot, wie glänzende Rubine stechen sie dem Monstrum entgegen. Sie brüllen sich an, ihr Tönen schwappt in Wellen durch die Bäume und Büsche. Bunte Vögel entfliehen in die sicheren Lüfte, sämtliche Tiere nehmen verschreckt Reißaus.
    Beide beginnen im Kreis zu laufen, als wollten sie jede Bewegung des anderen studieren. Sie inhalieren die fremden Gerüche, schnüffeln interessiert die Ausdünstungen jenes spannenden Objektes.
    Tausende Gedanken rotieren in Fyns Kopf: Was will dieses Biest von ihm? Es könnte ihn sicher umbringen, mit seinen scharfen Krallen.
    Seine großen Pranken haben bestimmt schon etliche Tiere unter sich begraben und die Zahnsäbel eignen sich perfekt, um große Fleischteile aus Körpern zu reißen.
    Das Tier hat keine Angst vor ihm, doch auch Fyn flößt es keine Furcht mehr ein. Unbändige Neugier verführt ihn beinahe das samtene Fell zu berühren, welches einzelne Sonnenstrahlen, die durch das Blattwerk fallen, silberglänzend reflektiert. Atemberaubend schön, denkt Fyn.
    Anmutig und mächtig sind seine Bewegungen, trotz seiner seltsamen Beinstellung.
    Langsam nähert sich der Kopf, schnüffelnd kommt es Fyn näher, der ganz vorsichtig seine Hand in Richtung der breiten Raubtiernase streckt. Es zuckt kurz zurück. Kleine zähflüssige Tropfen beträufeln die Blätter unter seinem Maul.
    Wieder streckt es sich Fyn entgegen, der ihm starr in die sternförmigen, schwarzen Raubtierpupillen stiert. Schwarze Sterne vor loderndem Feuer, denkt Fyn, gebannt von den herrlichen Augen. Er fährt seine Zähne ein und flüstert:
    „Keine Angst.“
    Die tiefen, kräftigen Atemzüge des Tieres deuten auf eine große, starke Lunge hin. Hitze strömt aus seiner Kehle heraus, als würde ein Feuer in seiner Brust lodern.
    „Was bist du für ein wunderschönes Wesen?“
    Jetzt erreichen Fyns Finger die harte Stirn. Die Augen des Tieres blinzeln, als es die Berührung registriert, es schnaubt, streckt aber Fyn weiterhin seinen Schädel entgegen.
    Fyn scheint derart verzaubert, dass ihm diese seltsame Begegnung wie das Normalste der Welt vorkommt. Fyn ist anders, hat das Normale nie kennengelernt,

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