Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
hervor und beide Maitu können nicht glauben was sie sehen. Tränen steigen in Lealas Augen, als sie abwechselnd Fyn und wieder das große Tier anblickt. Immer noch beherrscht sie die Faszination über den jungen Mann mit seinen unnatürlich weißen Augen, der eine Wärme ausstrahlt, der sie sich im Leben niemals entziehen könnte. Zielstrebig geht sie auf Fyn zu, der sich angesichts der nahenden Schönheit, plötzlich unsicher fühlt.
„Stopp Leala, bleib hier!“
„Sei still Qiero“, flüstert Leala vereinnahmt von ihren Gefühlen.
Fyn verfolgt jeden Schritt, den die Grazie auf ihn zugeht. Ihre Haare fließen wie hellgoldene Flüsse ihren rosigen Wangen herunter, umspielen zärtlich ihr wunderhübsches Gesicht.
Fyn kann seinen Blick nicht von ihr abwenden, sein Herz poltert wild und nun schwebt ihr süßer Geruch zu ihm herüber.
Sie riecht nach Wildblumen und Honig; es erinnert ihn an den herben Duft von frischem Laub. Nur ein Meter vor ihm, bleibt sie stehen und mustert angespannt sein hübsches, markantes Gesicht. Ihre Stimme zittert, wird mehr und mehr zu einem schwachen Hauchen:
„Du bist ein Zeichen! Du hast einen Vyriss gezähmt... bist du etwa...? Das ist unmöglich...“
Tränen rinnen auf einmal über Lealas Wangen und Fyn überkommt das Bedürfnis diese wegzuwischen, doch er hält seine zitternde Hand unten. Der Vyriss gräbt indes seine Schnauze in Fyns schlotternde Rechte, die nun über dessen samtenes Haupt streichelt.
„Ich bin kein Zeichen,... ich bin von weit hergekommen, ich suche...“
Fyn bekommt kein Wort mehr heraus, sondern versinkt völlig in Lealas
Augen. Die dreht sich plötzlich zu Qiero herum und ruft:
„Unsere Ahnen hatten recht. Tränen existieren und wandeln auf ihren Welten! Er ist hier, er wird uns helfen und befreien!“
Wieder sieht sie Fyn an, der ihren Blick beinahe erschrocken erwidert. Und als ob Leala nicht verstehen würde, was sein Blick bedeutet, versucht sie ihn fälschlicherweise zu beruhigen:
„Wir werden dir ebenfalls nichts tun, du musst mit uns kommen.“
„Aber der Vyriss!“, fürchtet sich Qiero.
„Er ist von einer weißen Träne gezähmt. Das 'Lied der Treuen' erzählt, dass er so keinem Geschöpf Leid zufügt, weder Kindern noch Alten!“
„Das sind nur Lieder Leala! Die Aussage der Texte stimmt in ihrer Gesamtheit nicht überein und keiner konnte je von Tatsachen berichten. Es gibt unzählige Geschichten und keine gleicht der vorangegangenen! Außerdem sieh hin: Das ist ein finsterer Vyriss und über den weißäugigen Mann weiß du rein gar nichts!“
„Störe dich nicht, Fremder! Qiero weiß nicht was er sagt. Du hast bestimmt großen Hunger, oder?“
„Ähm … “
„Komm mit uns.“
Zärtlich umschließen Lealas Finger Fyns starke Hand und nachdem sie ihn lächelnd vorsichtig zu sich zieht, bewegt er sich endlich in ihre Richtung.
Angesichts der Lage befindet Fyn Lealas forsche Art als außerordentlich beeindruckend. Hat sie keine Angst?
Fyn ist noch immer ganz benommen, schwebt in seinen Gefühlen hinter Leala her, deren Hand nun langsam von seiner gleitet. Er hätte ihre Hand gerne noch länger gespürt. Sie hebt ihre Korb auf und schaut ihn schüchtern an:
„Folge uns einfach.“
Verwundert schreitet Fyn hinter beiden Maitu her und hinter ihm stampft der monströse Vyriss durch den Wald, dessen Tatzen gnadenlos Grünzeug und Kriechtiere zermalmen. Es dämmert bereits, doch im Korb Lealas liegen etliche blaue Plasmablüten, sicher genug um ihren Zweck zu erfüllen!
Leala hält abrupt an, wendet ihren Kopf zurück und schaut Fyn an. Er bleibt stehen und verschluckt sich beinahe an seiner eigenen Spucke, als sie ihm ihre Frage stellt:
„Wie ist dein Name?“
„Ich … ich heiße Fyn … ich bin ein Hybrid, … also ...“
„Ein Hübid?“
„Hybrid!“
„Das heißt bei uns anders, doch wir werden nachher genug Zeit haben, uns zu unterhalten. Du bist ein Wunder, … Fyn, der Hürid!“
Damit wendet sie sich wieder nach vorne um ihre nackten Füße nicht auf spitze Steine treten zu lassen.
Fyn muss lächeln und hält sich zurück sie nochmals zu berichtigen; außerdem muss er sich darauf konzentrieren, seine schwarzen Pupillen zu bändigen, die ständig versuchen seine Augäpfel in unheimliches Schwarz zu tauchen. Fyns Hormonrausch erschwert ihm die Kontrolle über seine Abartigkeiten. Nur schwerlich gelingt es ihm, sich zu sammeln, als er wie ein Dackel hinter Leala hertrottet.
Es genügt ihm schon, stimmt
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