Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
ihn zufrieden, allein das gesenkte Haupt
Lealas von hinten zu betrachten und ihre seidenglatten Haare zu sehen, die bei jedem ihrer sanften Schritte ebenso zarte Wellen vom Nacken bis zu den Haarspitzen auslösen.
Auch der Geruch der sie begleitet, hinterlässt für die feine Hybridennase eine erregende Spur aus berauschenden Hormonen und weiblich süßen Ausdünstungen. So ging es ihm noch nie, aber ihm fallen etliche Dinge dazu ein, die er von Keylan weiß: ... Liebe und so … Keylan erklärte ihm mal, dass er sich immer wie ein Trottel verhalten hat, wenn er sich in eine Frau verliebt hatte.
Kann es tatsächlich sein dass er sich verliebt hat? So schnell? Fyn grinst.
Er begreift allerdings ebenfalls nicht, was Leala damit meinte: die Sache mit dem Wunder und dem Zeichen, aber das ist ihm jetzt auch egal. Alles ist ihm völlig gleichgültig: die Welt, der Vyriss, das Dorf hinter dem Fluss, dem er sich langsam nähert … sogar Keylan vergisst er. Er möchte einfach für immer hinter Leala her schreiten, wenn's sein muss auch mit dauerhaft leerem Magen!
IHN WEINTEN DIE STERNE
Allmählich erkennt Fyn Holz- und Lehmhütten, tollende Kinder, Menschen, die Körbe herumschleppen oder vor Lagerfeuern ihre Speisen zubereiten. Er riecht gegrilltes Fleisch und dabei spürt er endlich wieder seinen knurrenden Magen. Schwarz bemalte Männer sind dabei, einen Schutzwall aus Steinen, zusätzlich zu dem hölzernen Holzzaun, zu errichten.
Einzelne Krieger bewachen den Durchgang, lassen erschrocken, wie gelähmt, die Häuptlingstochter mit ihren „Fremdlingen“ passieren. Auf einer Anhöhe hinter dem Dorf erkennt Fyn ebenfalls Maituwächter, die in der Ferne nach Gefahren ausschauen.
Die Gewänder der Männer und Frauen sind gleichsam sehr spärlich:
Die Männlichen tragen einen bestickten Lendenschurz und über ihrer Brust sind Reptilhäute zu seinem „X“ gespannt. Ein Ledergürtel um ihre Hüften hält Messer und kleine Beutel mit Amuletten. Maitu sehen aus wie braungebrannte Menschen, nur ihre Frauen erscheinen blass. Alle sind geschmückt mit Ketten und funkelnden Perlen, Muscheln oder Zähnen verschiedenster Tiere. Tierhäute dienen auch dazu, ihre Oberarme oder ihre Fußgelenke zu umgeben.
Kaum betreten sie die eingezäunte Zone des Maitu-Dorfes, da richten sich peu a peu alle Blicke auf die beiden Neuankömmlinge. Erschrocken rennen Kinder zu ihren Eltern. Etliche schreien entsetzt auf und Krieger formieren sich zu einem speerbesetzten Band.
„Holt meinen Vater! Schnell, ein Wunder ist geschehen!“, ruft Leala ihnen
entgegen.
Kurz darauf tritt der Häuptling durch die kriegerische Grenze seiner bewaffneten Kämpfer. Neben ihm stehen viele Männer, Berater und Leibgardisten.
Um Fyn und seinen tierischen Begleiter hat sich ein Ring aus Neugierigen gebildet. Der Sicherheitsabstand zu den Fremden beträgt ringsherum gute 20 Meter und überall stechen wippende Speere aus dem Kreis. Fyn hingegen bleibt absolut unbeeindruckt. Seine Hybridenhormone, die bei Lealas Anblick ständig aufs Neue sein Gehirn überschwemmen, scheinen verrückt zu spielen, doch das Chaos in seinem Körper bekommt er nicht mit. Er fühlt sich einfach nur verwirrt, kann das neuartige Befinden nicht einordnen.
Er glaubt wohl eher an Unbesiegbarkeit, fühlt sich wie ein stolzer König, der angesichts der drohenden Hundertschaft wahnsinnig in Gelassenheit verharrt. König Hashe hebt seinen fetten Arm, darauf verstummt waberndes Gemurmel.
„Woher stammst du?“
Fyn muss kurz überlegen. Mit seiner unnatürlichen weißen Augenfarbe starrt er auf den schwabbelnden Häuptling, der seine Augen zornig zu kleinen schwarzen Bananen verengt hat.
„Ich komme von dem Planet Erde. Sie verging. Eine Torwächterin ließ mich und unzählige Lebewesen meines Planeten entrinnen.“
Hashes Augen und die aller Beteiligten werden groß.
Ein Mann in einer langen prunkvollen Robe tritt auf einmal an den Häuptling heran. Auf seinem Haupt sitzt eine Art Hut, der ebenfalls mit etlichem Geschmeide verziert, funkelnd in der Sonne glänzt und tief in sein Gesicht gezogen ist.
Es ist Rashted. Rashted, der Magier (Magier werden hier Barutin genannt), der nun leise Worte an den Stammesführer richtet:
„Er hat eine Bestie mitgebracht. Wir sollten ihn erst Prüfungen unterziehen. Es ist einem normalen Tajeh unmöglich einen Vyriss zu zähmen! Außerdem hat er uns belogen, denn eine Träne die ihren Planet rettet, fährt hinauf ins Zwielicht und
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