Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
und ich weiß, dass er ein schlechtes Herz hat. Vielleicht ist er die schwarze Träne? Sein Blut sah anders aus, es war orange, leuchtete wie die Farben eines Sonnenuntergangs.“
Ci-Shenja macht große Augen:
„Ich glaube, da irrst du dich. Du musst dich täuschen.“
„Nein, ich habe es gesehen. Er hat es - glaube ich - auf mein Gift abgesehen. Ich habe Drüsen über meinen Zähnen, ich glaube er wollte, dass ich ihn beiße. Außerdem hatte er ein Gedicht aufgeschrieben – der Zettel auf dem es stand ist leider aufgeweicht, als ich in einem Fluss nach meinem Freund suchte, aber ich kann mich noch gut an den Wortlaut erinnern:
Werden Mütter geboren,
durch seltenes Geschick,
haben Brüder verloren,
eine Träne vor Glück.
Von Wächtern beschützt,
kommt ihre Zeit.
Dem Hüter nützt,
dass sie einer befreit.
Falls sie Liebe erfährt,
gibt sie Rettung zurück.
Bleibt ihr diese verwehrt,
sie dann einsam entrückt.
Ein schmerzhafter Kuss
vereinigt ungleiche Zwei.
Macht käme zum Schluss,
führt Unheil herbei. “
„Das kann unmöglich wahr sein … Nein … “
„Was Ci-Shenja? Hast du eine Ahnung?“
„Die Blutfarbe einer Kreatur beschreibt ihre Macht! Und das Gedicht könnte etwas bedeuten was nicht sein darf... Es ist sehr seltsam... macht einfach keinen Sinn.“
Ci-Shenja legt eine kurze Pause ein, ehe sie weiter rätselt:
„Dein Planet entstand und wurde deine „Mutter“: weil er dich in sich verbarg. Du bist die Träne, geboren von den Gestirnen über deinem Heimatplaneten. Brüder sind die Geschwister: Sonne und Mond. Deine Wächterin beschützt dich, bis die Zeit reif ist, deinen Planeten zu retten. Die Träne muss in Liebe aufwachsen, damit sie „gut“ wird und damit nützlich. Das ist mir alles klar. Aber was bedeutet der 'schmerzhafte Kuss'... du vermutest einen Biss – ja sicher, auch das leuchtet mir ein. Das Einzige, was mir Kopfzerbrechen bereitet ist der Schluss: 'Vereinigt ungleiche Zwei... Macht und Unheil'.“
Ci-Shenja vertieft sich ganz fest in Gedanken:
„Aber Ci-Shenja, ich bin sicherlich mächtiger als ein normaler Tajeh, habe
aber trotzdem auch rotes Blut und wie kann das mit dem Vereinigen gemeint sein?“
„Oh junger Feytear, du bist noch nicht so weit. Sicher hielten dich die Mutagene jenes Professors in deiner eigentlichen Entwicklung auf, ja bestimmt … es ist wahrscheinlich. Nun erscheint mir vieles klarer! Dein Blut wird sich demnach noch verändern, aber auch ich kann mich irren. Niemals darf ich zu sicher sein, Recht zu behalten ... Ob Träne oder nicht, nein, dieser Professor… er ist sicherlich… nein, nein… “
Der Häuptling, Pradah, Leala und Fyn sehen Ci-Shenja nun mit großen fragenden Augen an, als sie sich plötzlich wieder gefasster verhält und ihre Worte nun erneut direkt an Fyn richtet:
„Du wirst dich mit deinem Blut verändern. Vereinigen bedeutet bestimmt, dass die Macht des Einen sich verdoppelt durch dich... durch deinen Biss... ja! Die schwarze Macht vereinigt sich mit der weißen Macht! ... Ich muss überlegen... Du hast gerettet und bist trotzdem noch hier. Das ist ein einmaliges Schicksal! Noch können wir nicht erahnen was dies bedeutet. Ich werde wohl eine Weile reisen müssen um Antworten zu erhalten, so werde ich mich vorerst zu den Blaichen-Rai begeben, aber hört:
Rashted soll nichts dergleichen wissen. Ihr müsst vor ihm verbergen, welches Schicksal unseren jungen Feytear Fyn ereilte. Seine Bedeutung ist größer als vermutet, oh ja, die Sterne schicken uns ein unheimliches Rätsel. Womöglich steht uns eine gigantische Bedrohung bevor, zu deren Lösung sandten sie uns Fyn, den Feytear der Zukunft. Ich werde aufbrechen, noch heute Nacht.“
„Aber die Blaichen leben weit entfernt … etliche Schritte! Und diese Screecher, Ci-Shenja, ich bitte dich!“
„Ich weiß Leala, mein kluges Kind. Sei unbesorgt, du weißt: ich beherrsche die Reise durch das Orontulus.“
Der Häuptling blickt sich besorgt um. Angst beschleicht ihn, denn seine jungen Krieger trachten schon länger nach der Ablösung seiner Herrschaft.
Würden sie etwas aufschnappen, könnten sie das Vorgehen Hashes Rashted unterbreiten, der sein Geheimnis als Verrat titulieren würde.
Fyn begreift nur wenig. Noch immer will er verstehen, was die Barutin genau für eine Rolle spielen, welche Macht sie innehaben und warum die Heilerin ihnen nicht traut. Eine alte Frau, zu der Fyn eine große Anziehung, ja sogar echtes Vertrauen
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