Enigmatic Fynomenon: Roman (INHUMAN FYNOMENON Band 2) (German Edition)
Gruppen sitzen um die Feuerstellen herum, unterhalten sich fröhlich, lachen. Mütter wiegen ihre kleinen Kinder, Männer umarmen ihre Frauen, doch niemals lassen sie ihre Speere außer Acht.
Als Fyn sich in Richtung Hashe begibt, tuscheln die Maitus und lassen ihre Augen beständig über den makellosen jungen Hybriden-Körper wandern.
„Zu mir!“, fordert Hashe Fyn und Leala auf. Daraufhin lassen sich beide bei dem Häuptling, seiner Frau und der Heilerin Ci-Shenja nieder.
Deren Augen sind ungewöhnlich trüb und ihre Haut verrät ein Alter, welches 90 Jahre weit überschritten haben muss. Die Alte mustert Fyn gründlich, wobei sich dieser fragt, ob ihre kranken Augen überhaupt noch etwas erkennen können. Plötzlich beginnt sie zu krächzen:
„Ein Geschick des Himmels bist du, oder? Du sagtest den Namen einer Hüterin der Tore?“
„Ja, Zapzorhida meine Wächterin, sagte sie sei beides: mein Vater und meine Mutter. Ich war ein … (Fyn räuspert sich, und blickt auf den Boden, als ob es ihm peinlich wäre) ... ein Ei in einem Turm. Ein Professor fand mich und gab mir eine Familie, weil ich ohne Liebe nicht reifen konnte.“
„Oh, das stimmt so nicht! Tränen reifen auch ohne Liebe, werden jedoch schwarz, nicht weiß, also „gut“ wie du es bist. Diese Tränen der Finsternis versagen in ihren Aufgaben und sterben. Ein einfacher Tajeh könnte die Gesinnung einer Träne nicht erkennen. Man benötigt einen seltenen Sinn um die Herzen dieser Geschöpfe zu spüren: Augen der Weisheit. Dieses Vermögen besitze ich, deshalb glaube ich dir. Deine Wächterin muss jetzt im Zwielicht sein … , aber weshalb bist du nicht bei ihr?“
„Das weiß ich nicht! Ich bin mutiert, aber ich weiß rein gar nichts über dieses Zwielicht oder die Torwächter, deswegen brauche ich mehr Informationen. Sag mir bitte: was weißt du über die Tränen?“
„Sonnen und Monde, über einem habitablen Planeten, werden in Geschichten meist als Geschwister bezeichnet; der bewohnbare Planet hingegen als die „Mutter der Träne“. Die Ahnen berichteten vom Sterben vieler Welten. Doch jede Welt, erhält Hoffnung bereits bei ihrer Geburt:
Wenn ein bewohnbarer Planet entsteht, weinen die Sterne und Monde über ihm vor Freunde. Dabei fällt eine Träne der Hoffnung herab.
Jene Träne, ein Geschöpf wie du es bist, wird eingeschlossen in der Haut der Mutter, tief im Planetenmantel. Der Torwächter hat seinen Platz in der Nähe jener Stelle, in der das Ovum verborgen liegt. Je reifer die Zeit, wenn also die Lebewesen auf ihrer Welt im Begriff sind zu versagen, beginnt der Wächter nach der Träne zu rufen. Dann bewegt sich der Keim der Hoffnung aus dem Inneren des Planeten heraus, gen Himmel; bis ihn nur noch wenige Zentimeter Erde bedecken. So kann er erst gefunden werden, wenn die Zeit da ist – höchste Not ist dann geboten.
Doch du konntest dich den Gesetzen der Lichtwesen widersetzen: Die Tränen entschwinden nämlich normalerweise, mit ihrem Wächter, ins Zwielicht, nachdem sie einen Planeten, beziehungsweise seine Bewohner retteten.
Um sich restlich zu einem Lichtwesen zu verwandeln, muss die Träne ihre Reifung auf ihrem Planeten bereits vollständig vollzogen haben.Warum also, bist du noch da? Warum bis du immer noch nicht vollendet? Ich erkenne, dass du eine Träne sein musst. Dein Blut allerdings, ist durchzogen von Bitterem, jedoch nicht dein Herz!
Ich rieche es seit deiner Ankunft: du bist sicher nicht böse, aber du bist etwas Fremdes.“
„Ich bin nicht gefährlich, Ci-Shenja auch wenn ich noch hier bin! Ich wurde mit Mutagenen behandelt.“
„Ja ja, das könnte tatsächlich der Grund sein, weshalb du noch nicht ausgereift bist. Dein Freund ist ebenfalls von fremdartigem Blut, denn er wäre schon tot, wenn er nicht mutiert wäre. Ähnliche Mutagene wurden demnach bei euch beiden verwendet, dass kann ich sehen,... aber bei dir wurde einiges anders gehandhabt und auch die Reaktion für vieles muss bei dir entscheidend und speziell verändernd gewesen sein.“
„Bitte Ci-Shenja, erzähl mir alles! Wieso konnte ich den Vyriss zähmen?“
„Nur finstere Mächte verbinden sich mit den schwarzen Tieren, so erzählten meine Ahnen. Vyriss' sind ihrem Herrn stets untertan. Wenn sie ihn für sich ausgesucht haben, befolgen sie immer seine Befehle, die er ihnen auch ohne Worte auftragen kann. Auch ist es so, dass die Symbiose eines Vyriss zu seinem Herrn eine Reaktion auslösen kann, wenn sie sich im Geist vereinen:
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