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Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Titel: Entfesselt: House of Night 11 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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Minuten«, sagten Stevie Rae und Rephaim wie aus einem Mund.
    »Okay, dann geht ihr doch schon mal schlafen. Stark, kannst du in mein altes Zimmer gehen und auch die Vorhänge zuziehen? Ich schaue noch nach unseren restlichen Leuten, ob sie für heute alle ein Quartier gefunden haben.«
    Aphrodite beobachtete sie genau. Z klang normal, aber etwas stimmte nicht. Ein Unterton in ihrer Stimme – ihr extrem angespanntes Gesicht – die dunklen Schatten unter den Augen. All das war nicht ganz die übliche Zoey. Klar, die übliche Zoey war mal müde oder sogar schlecht drauf, aber sie berappelte sich immer schnell wieder und tat, was getan werden musste. Je eingehender Aphrodite Z musterte, desto stärker spürte sie, dass dieses Mädchen tat, was getan werden musste,
ohne
sich wieder zu berappeln.
    »Hör mal, lass doch Thanatos unseren Leuten einen Gutenachtkuss geben. Du hast heute schon einen Kreis beschworen und Neferet hochkant rausgeworfen. So was strengt an – körperlich und geistig. Wir sind keine armseligen Bahnhofspenner mehr, die ihre Wunden selber lecken müssen. So ätzend es ist, hier festzusitzen, es hat auch Vorteile. Keine Billig-Lieferpizza mehr, die man sich oben an der Straße abholen muss. Robin Hood, pack deine holde Maid, schlepp sie zur Küche und sorg dafür, dass sie was Ordentliches in den Magen kriegt, bevor die Sonne dich toastet.«
    »Du brauchst mir nicht zu sagen, wie ich mich um Z kümmern soll«, knurrte Stark.
    Aphrodite schüttelte ihren schwammigen Kopf. »So reagiert deiner also auf vernünftige Ratschläge? Charmant. Welch geistige Reife.«
    »Wenn Darius dich nicht festhielte, könntest du doch schon längst nicht mehr stehen.«
    »Hört ihr zwei vielleicht mal auf, euch zu streiten!«, brauste Zoey auf. Dann holte sie tief Luft und ließ sie langsam wieder entweichen. »Aphrodite hat recht«, sagte sie ruhiger. »Ich bin wahnsinnig müde und muss was essen.«
    »Ruh dich aus und erhol dich«, sagte Thanatos zu ihr. Dann blickte sie von Aphrodite zu Stark. »Auch eure Hohepriesterin hat recht. Zu streiten nützt niemandem etwas außer jenen, die darauf lauern, Zwietracht zwischen uns zu säen.«
    »Sorry«, brummte Stark. »Wenn Z müde ist, werde ich empfindlich.«
    »Entschuldigung angenommen. Und ich werde empfindlich, wenn einer von meinen Eltern umgebracht wird.« Aphrodite stützte sich noch schwerer auf Darius. »Bringst du mich ins Bett, mein Schöner?«
    »Gern.« Darius verneigte sich vor Thanatos, Zoey und Stevie Rae, und trug sie nach draußen.
    Unter den alten Eichen, die das Mädchenwohnheim umstanden, schoss plötzlich ein blendender Schmerz durch Aphrodites Schläfen. Ihre Glieder verkrampften sich. Mit einem Aufschrei stürzte sie aus Darius’ Armen auf die harte Erde, und da fiel die Vision auch schon über sie her.
    Welch hohe Pflicht, welch tiefe Schuldigkeit
    liegt in der Macht
    Miss mit dem Schwert ab, Damokles,
    das unbeschwerte Führen
    Glaubt sie, das Alte sei zur Lind’rung
    aller Not gedacht
    So wird das Licht sich selbst in Blut –
    im eignen Blut – verzehren …
    Oh Mann, jetzt war sie so richtig im Arsch. Nicht nur, dass sie rasende Kopfschmerzen und dieses Blackout hatte, das ihren Visionen vorausging, irgendjemand drückte ihr auch noch eine Gedichtlesung aufs Auge.
    Göttin, wie sie Gedichte hasste.
    Figurative Sprache war die Mutter aller Scheußlichkeiten, und ja, das war auch figurative Sprache, nämlich eine Personifizierung, und folglich hatte sie sich hinreißen lassen, das, was sie hasste, zu verwenden, um das, was sie hasste, zu erklären.
    Sie hätte über sich selbst gelacht, wenn sie nicht so große Schmerzen gehabt hätte.
    Am Rande ihres Bewusstseins nahm sie wahr, dass Darius sie leise beim Namen rief und ihr übers Haar strich.
    Mit ihm kann mir nichts passieren. Okay, Nyx, dann schieß mal los mit dem, was du mir zeigen willst. Göttin, bin ich froh, dass ich schon eine Xanax intus habe. Ob mir das hier wohl ein Glas Wein einbringt, wenn ich wieder aufwache und –
    Ihr Denken und Fühlen wurde aus ihrem Körper gerissen, barst mit solcher Gewalt durch ihre Augen, dass mehrere Blutgefäße zersprangen und ihr Kopf vor Schmerz aufloderte.
    Nicht, dass Aphrodite all das in diesem Moment bemerkte. In diesem Moment folgte ihr Geist einem dünnen Silberfaden, der sie davontrug … auf und davon …
    Und dann in Zoeys Körper.
    Göttin, war es widerlich, ständig irgendwelche Scheiße erleben zu müssen, die anderen Leuten

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