Entfessle mich! (German Edition)
bei Kitty geübt habe. Ich beherrsche den vollendeten Blick.“
„Kein Zweifel, der ist jetzt tadellos.“
Björn hatte das Gespräch mitgehört. Er hatte alles unter Kontrolle, wie es sich für einen Kapitän gehörte .
„Es kann an Djahil gelegen haben“ , sagte er.
Djahil drehte sich entrüstet um. „An mir lag es nicht.“
„Woher willst du das wissen ? V ielleicht waren es deine a b stehenden Ohren“ , konterte Sascha.
„Ich habe keine abstehenden Ohren“ , antwortete Djahil ä r gerlich und fasste sich seitlich ans Gesicht.
„ Schau lieber mal genau hin.“
Gina bemerkte, wie Sascha ihn aufzog. Djahil ging zum Spiegel und musterte Gesicht und Ohren . Sascha stieß Gina sacht und prustete los. Sie fiel in sein Lachen ein, genauso wie Björn und der neue Stylist.
„Ihr seid so gemein“ , meinte dieser scherzhaft.
„Wie heißt du eigentlich?“ , fragte ihn Gina.
„Thilo.“
Gina betrachtete ihn. Er war so groß wie Sascha, dunkelha a rig und mit einem Oberlippenbart. Seine Augen blickten au f merksam in die Runde der Teilnehmer, seine Hände waren gepflegt. Insgesamt war er eine nette Erscheinung. Er hatte Sascha mit seiner Kenntnis über das Schminken und seiner handwerklichen Begabung beeindruckt und überzeugt. Jetzt bat er Gina und Djahil, auf den Stühlen Platz zu nehmen, d a mit er sie nach der Bildvorlage schminken konnte.
„ Okay , seid ihr alle bereit?“
Sascha hatte alles vorbereitet. Das Kanapee stand in Posit i on, das Schaffell lag darauf. Djahil und Gina war en fertig g e schminkt. Ihr Kleid saß durch die Korsage, die sie darunter trug, wunderbar an ihrem Körper. Die schlanke Wespentaille gab die V-förmige Figur und ihr Busen ragte frech und spitz hervor, als würde sie Trichter auf den Brüsten tragen. Jede Falte in ihrem Kleid wurde von Sascha präzise gelegt. Jetzt müsste es perfekt sein. Sascha legte los und schoss H underte Fotos mit verschiedenen Objektiven, Einstellungen und B e leuchtungsversuchen.
Er übertrug die Fotos auf den PC und stellte das große Bild mit der „ Königin von Saba “ daneben . Gemeinsam so r tierten sie die Fotos. Wie es Gina bereits vorher vermutet ha t te, war Björn der Penibelste im Team . Er wies akribisch auf alle nicht stimmigen Details hin und fand am schnellsten heraus, we l ches Bild dem Original am nächsten kam.
„Das hier“ , beschloss er und alle anderen waren derselben Meinung. Im Vergleich zu dem alten Bild, mit dem Sascha sich zuerst in Rom beworben hatte , waren einige wichtige Unte r schiede zu erkennen.
„Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“, tröstete Thilo . „ D er zweite Versuch ist meistens besser als der erste, besonders bei solch einem Thema. Die Erfahrung mache ich als Stylist sehr oft.“
„Stimmt, ich verstehe jetzt, was du meinst. Man muss an e i ner Sache dran bleiben, bis man sie perfekt beherrscht“ , mei n te Sascha.
„Wie lange dauert es noch, bis zur Ausstellung, Sascha?“ , fragte Gina.
„Noch gute zwei Wochen. Ich muss mich mit dem Foto b e eilen, die Jury muss es beurteilen, bevor sie es zur Show fre i geben. Ich habe dieses Mal keine Bedenken. Ihr habt alle toll mitgearbeitet. Darauf müssen wir anstoßen.“
„Was ist eigentlich aus den Fotos geworden, die wir mit Rita , der Sprayerin , gemacht haben?“ , wollte Thilo wissen.
„Die sind im Kino in der Stadt gelandet. Eins davon hängt in Plakatgröße im Foyer und ein anderes werde ich zur „ Shoot for t he World “ anmelden. Vielleicht habe ich damit Glück.“
„In welcher Kategorie?“ , fragte Björn.
„ F antasy .“
„Bevor wir mit Sekt anstoßen, möchte ich etwas mitteilen“ , sagte Björn.
Das Fototeam hielt neugierig und abwartend die Gläser in der Hand. Gina dachte sofort an Björns Haus und an die Shibari -V eranstaltung. Er würde doch nicht alle zum Shibari einladen?
„Nächste Woche habe ich einen runden Geburtstag zu fe i ern. Es würde mich freuen, wenn ihr alle meine Gäste wärt.“
„Wie alt wirst du denn?“ , fragte Gina und war froh, dass Björn kein Wort über Shibari verlor.
„Dreißig.“
„So alt schon?“ Alle lachten. „Wo wirst du feiern? In deinem unheimlichen Haus?“ , fragte Gina.
„Nein, in einem Lokal. Ich habe noch einige andere eingel a den. Kennt ihr den Saloon?“
Gina wusste, wie es im Saloon aussah. Dieses Lokal war eins der besten in der Stadt und es verfügte sogar über eine kleine Bühne, auf der gelegentlich Musikgruppen spielten. Es wäre die
Weitere Kostenlose Bücher