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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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unvermeidlichen Enthüllungen gefasst zu machen. Doch nun, als sie ihrer Vergangenheit gleichsam Auge in Auge gegenüberstand, erkannte sie, dass es Dinge gab, die sich einfach nicht im Voraus planen ließen. »Ich führe hier ein anständiges Geschäft«, entgegnete sie, »und werde Sie wie in Kansas City auf der Stelle auf die Straße setzen lassen, wenn Sie sich nicht benehmen.«
    Er schüttelte den Kopf und schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Und ich wollte Ihnen gerade ein Geschäft anbieten.«
    »Ich bin nicht interessiert an Ihren >Geschäften<, Cowboy«, gab sie scharf zurück und war froh, als sie R afe und Emmeline in diesem Augenblick die Treppe herunterkommen sah. Sie lachten leise miteinander, trugen ihre besten Kleider und schienen ganz und gar bereit für einen anregenden Abend zu sein. »Sie können bleiben und an der Veranstaltung teilnehmen, solange Sie sich wie ein Gentleman aufführen, oder Sie können natürlich auch gehen. Also suchen Sie sich etwas aus.«
    Der Cowboy warf einen Blick auf R afe, und sein Gesicht nahm einen angespannten Ausdruck an. Vielleicht hatte er ja so etwas wie einen Anfall von Vernunft, obwohl Becky keine Wette darauf eingegangen wäre. »Sie kennen meinen Schwiegersohn?«, fragte sie scheinbar vollkommen gelassen, obwohl ihr Magen sich vor Nervosität und Angst verkrampfte.
    »Er ist ein McKettrick. Das ist alles, was ich wissen muss.«
    Die Bräute erschienen als Gruppe, aufs Feinste herausgeputzt und eifrig bemüht zu gefallen. Nicht zum ersten Mal kam Becky der Gedanke, diese Frauen beiseite zu nehmen und ihnen zu erklären, dass Wölfe in Rudeln jagten, intelligente Frauen sich aber allein auf die H i tze begaben. Sie fragte sich, wie lange sie wohl noch brauchen würden, bis sie merkten, dass Kades Herz bereits vergeben war - wahrscheinlich ungefähr genauso lange wie er selbst.
    »Haben Sie ein Problem mit den McKettricks?«, hakte Becky nach.
    »Schon möglich«, antwortete Graves. »Manche Leute haben einfach viel zu viel von allem.« Er hatte jetzt die Bräute entdeckt, und das spöttische Lächeln kehrte wieder auf sein Gesicht zurück. »Sind das welche von Ihren Mädchen?«
    Becky versteifte sich. »Dies ist kein Bordell, Mr. Graves, sondern ein Hotel, und obendrein noch eins der besten in der Gegend. Und diese jungen Damen sind nichts weiter als das - Damen. Sie werden sie entsprechend behandeln, oder Sie kriegen es mit mir zu tun.«
    Er grinste verschlagen, als er die schillernde Gruppe junger Frauen bewunderte. »Ich schätze, das kommt ganz auf Ihre Lesart von >entsprechend< an.«
    »Wenn Sie sich danebenbenehmen unter diesem Dach«, gab Becky in honigsüßem Ton zurück, »werden Sie sich um eine völlig andere Lesart sorgen müssen. Suchen Sie sich ein Wörterbuch, und lesen Sie, falls Sie überhaupt dazu in der Lage sind, was unter eingekerkert steht.«
    R afe und Emmeline kamen auf sie zu, was in diesem Moment sowohl eine Erleichterung als auch ein Ärgernis für Becky war, obwohl dies weder ihrem Gesichtsausdruck noch ihrem Verhalten anzumerken war.
    Jesse Graves, der sie natürlich ebenfalls kommen sah, wandte sich ziemlich hastig ab und steuerte geradewegs auf die Bräute zu.
    »Wer war das ?«, fragte Emmeline und furchte leicht die Stirn. R afe war stehen geblieben, um mit Denver Jack, dem Bandleader, zu sprechen, vermutlich über irgendetwas, das mit der Triple M zu tun hatte.
    »Probleme«, bekannte Becky.
    Emmeline versteifte sich. »Soll ich R afe holen?«
    Becky seufzte. »Das würde nicht viel nützen, Liebes«, meinte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Ihr Vorrat daran ging allmählich zur Neige, seit John erkrankt war, aber irgendwie schien sie trotzdem immer noch eines parat zu haben, wenn sie es benötigte. »Du siehst bezaubernd aus in diesem neuen Kleid.«
    »Ich komme mir schrecklich dick vor.«
    Becky lachte. »Das ist nur ein kleiner Preis dafür, ein neues Leben auf die Welt zu bringen.« Der Gedanke, dass sie Großmutter sein würde, noch bevor der erste Schnee fiel, heiterte sie ein wenig auf. Wenigstens etwas, woran sie sich festhalten konnte. Und so straffte sie die Schultern und richtete ihren Blick zur Treppe. »Ich gehe jetzt besser rasch noch mal hinauf, um zu sehen, ob John sich wohl genug fühlt, um sich oben auf dem Korridor ans Geländer zu setzen. Er sagte, er wolle euch alle das Tanzbein schwingen sehen, auch wenn er selbst zum Stillsitzen verurteilt ist.« Der Arzt, der ihm von irgendwoher einen R ollstuhl

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