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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Kompliment. »Wer bewacht das Gefängnis? Doch wohl nicht der arme kleine Harry, hoffe ich?«
    »Der alte Billy ist bei ihm«, berichtete Kade mit einem etwas schiefen Lächeln, das alles andere als sicher war und sich zweifellos auch nicht lange halten würde. »Er hat ein Gewehr, und ich werde in regelmäßigen Abständen bei ihnen vorbeischauen, um zu sehen, wie sie zurechtkommen.«
    Mandy seufzte und betrachtete ein bisschen wehmütig die fröhliche Versammlung, als könnte sie es kaum glauben, dass sie wirklich da und ein Teil von all dem war. Als sie Kade dann aber wieder das Gesicht zuwandte, sah er eine leise Ungeduld in ihrem Blick. »Ihnen müsste doch eigentlich klar sein, dass der alte Billy nicht mit dieser Bande fertig werden kann, falls sie beschließen sollten, Gig herauszuholen.«
    »Ich wünschte fast, sie täten es«, gab Kade zurück. »Denn selbst wenn sie uns entkämen, hätten wir dann wenigstens jemanden, den wir verfolgen könnten. Eine Spur ... zumindest etwas, womit wir beginnen könnten.«
    »Eins weiß ich über Probleme. Man braucht sie nicht erst lange zu suchen. Sie ereilen einen auch so, so sicher wie das Amen in der Kirche.«
    »Ich verlasse mich darauf, dass es so ist«, meinte Kade schmunzelnd und begann sich ein wenig zu entspannen. Die Musik spielte, und er hatte plötzlich nur noch den einen Wunsch, Mandy in die Arme zu nehmen und der ganzen Stadt zu beweisen, dass sie nur mit ihm und niemandem sonst da war. »Darf ich Sie um diesen Tanz bitten, Amanda Rose?«
    Sie errötete ein wenig. »Ich kann eigentlich gar nicht richtig tanzen, da ich leider nie viel Gelegenheit dazu hatte«, gab sie ehrlich zu.
    Er lächelte und legte seinen Hut auf einen Tisch, zu mindestens einem Dutzend anderer, die dort schon lagen. Er trug seine beste Weste, einen schlichten schwarzen Binder und sein gutes Hemd, das er sogar in der chinesischen Wäscherei gegenüber hatte waschen und bügeln lassen. »Lassen Sie sich einfach von mir führen«, beruhigte er Mandy und zog sie an der Hand hinüber zu den anderen Tänzern, während er dachte, dass es sich unglaublich gut anfühlte, sie zu halten.
    Mandy war anfangs noch ein wenig unbeholfen, lernte dann aber erstaunlich schnell die Schritte, und das strahlende Lächeln, mit dem sie beim Tanzen zu Kade aufschaute, verlieh ihm das Gefühl, ein weitaus besserer Mensch zu sein, als er es wirklich war. Er beschloss, die Empfindung zu genießen, solange sie noch anhielt.
    Als sie sich müde getanzt hatten und beide ziemlich außer Atem waren, entschuldigte Mandy sich und erklärte, sie müsse mit Emmeline sprechen, und Kade ließ sie, wenn auch nur widerwillig, gehen. Als er oben an der Treppe John Lewis entdeckte, der mit einer Decke über seinen Beinen in einem Rollstuhl saß, ging Kade zu ihm hinauf, um ihn zu begrüßen.
    »Haben Sie meiner Tochter dieses Telegramm geschickt?«, fragte John sofort.
    »Ja«, antwortete Kade. »Ich nehme an, sie hat es inzwischen erhalten.«
    »Aber es kam noch keine Antwort?« Der ehemalige Marshal wirkte so niedergeschlagen und so zerbrechlich, als schiene das Licht der schwachen Laterne hinter ihm geradewegs durch ihn hindurch.
    »Wahrscheinlich ist sie ja schon unterwegs«, versuchte Kade ihn zu beruhigen, und hoffte seinem Freund zuliebe, dass er R echt behalten würde. »Vielleicht hat sie sich ja sofort auf den Weg gemacht, als die Nachricht sie erreichte, und sich einfach nur nicht die Zeit genommen, vorher ein Telegramm zu schicken.«
    »Es wäre in der Tat das Beste, wenn sie sich beeilen würde«, murmelte John und schluckte, als er Kades Blick erwiderte.
    Seine alten Augen glühten wie ein Feuer kurz vor dem Erlöschen.
    »Das klingt ja fast, als hättest du dich schon völlig aufgegeben«, bemerkte Kade und mimte den Beleidigten. In Wahrheit jedoch fühlte er sich schrecklich hilflos und verloren, und er hasste es, sich so zu fühlen. Er war es gewohnt zu handeln, etwas zu unternehmen, auch wenn er in letzter Zeit bedauerlicherweise nicht viel anderes hatte tun können, als abzuwarten.
    »Ein Mensch weiß, wann seine letzte Stunde naht«, gab John ruhig zurück. »Es ist, als entfernte ich mich irgendwie von mir selbst.«
    Kade war fassungslos, bemühte sich jedoch, es nicht zu zeigen.
    »Was hin ist, ist hin. Vielleicht ist es ja auch das, was ich verdiene. Ich war vor langer Zeit mal im Gefängnis. Ich hatte damals einen R aub begangen. Habe ich dir nie davon erzählt?«
    Doch in diesem Augenblick entstand

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