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Entflammte Nacht

Entflammte Nacht

Titel: Entflammte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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wenig hilfreich.
    Mrs. Loontwill zeigte sich der Situation gewachsen. »Das ist einfach zu viel, als dass eine Mutter es ertragen könnte. Zu viel! Alexia, wie hast du es nur geschafft, alles so gründlich zu vermasseln? Habe ich dich denn nicht zu einem braven, respektvollen Mädchen erzogen? Oh, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!« Ihr fehlten offenbar tatsächlich die Worte. Zum Glück versuchte sie nicht, ihre Tochter zu ohrfeigen. Das hatte sie einmal getan, und dabei war für niemanden etwas Gutes herausgekommen. Das Ende vom Lied war gewesen, dass Alexia geheiratet hatte.
    Alexia erhob sich. Wieder einmal wütend. Ich bin in letzter Zeit beachtlich oft übellaunig, dachte sie bei sich. Nur vier Personen wussten von ihrem unziemlichen Zustand. Drei davon hätten niemals auch nur daran gedacht, mit der Presse darüber zu reden. Was nur eine Möglichkeit übrig ließ. Eine Möglichkeit, die gegenwärtig ein höchst tadelnswertes blaues Spitzenkleid trug, ein verdächtig rotes Gesicht hatte und ihr am Frühstückstisch gegenübersaß.
    »Felicity, ich hätte wissen sollen, dass du deine Klappe nicht halten kannst!«
    »Das war ich nicht!«, ging Felicity sofort in die Defensive. »Es muss Madame Lefoux gewesen sein. Du weißt doch, wie diese Französinnen sind! Für ein Quäntchen Aufmerksamkeit und Geld erzählen die alles Mögliche.«
    »Felicity, du wusstest von Alexias Zustand und hast es mir nicht gesagt?« Mrs. Loontwill hatte sich von ihrem Schock gerade rechtzeitig wieder erholt, um gleich wieder schockiert zu sein. Dass Alexia etwas vor ihrer eigenen Mutter geheim hielt, war zu erwarten, aber Felicity hätte eigentlich auf Mrs. Loontwills Seite stehen müssen. Schließlich war das Gör über die Jahre hinweg mit genug Paar Schuhen bestochen worden.
    Lady Alexia Maccon schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, dass die Teetassen bedrohlich klirrten, und beugte sich zu ihrer Schwester vor. Damit wendete sie unbewusst eine Einschüchterungstaktik an, die sie im Laufe des mehrmonatigen Zusammenlebens mit einem Werwolfsrudel gelernt hatte. Sie war nicht annähernd so behaart, wie es für dieses Manöver gemeinhin erforderlich war, dennoch gelang es ihr, es fehlerfrei auszuführen. »Madame Lefoux würde nichts dergleichen tun. Zufällig weiß ich ganz genau, dass sie die Diskretion in Person ist. Nur ein einziger Mensch würde darüber reden, und dieser Mensch ist keine Französin. Du hattest es mir versprochen, Felicity! Ich habe dir mein liebstes Amethystcollier gegeben, damit du den Mund hältst.«
    »So hast du es also bekommen?« Evylin war neidisch.
    »Also wer ist nun der Vater?«, fragte Squire Loontwill, der augenscheinlich das Gefühl hatte, dass er versuchen sollte, die Unterhaltung in eine produktivere Richtung zu lenken. Die aufgeregt gestikulierend am Tisch sitzenden Damen ignorierten ihn völlig. Das war ein Zustand, in dem sie sich alle wohl fühlten. Resignierend sog der Squire die Luft durch die Zähne und widmete sich wieder seinem Frühstück.
    Felicity verlegte sich von defensiv auf eingeschnappt. »Es waren doch nur Miss Wibbley und Miss Twittergaddle. Wie sollte ich denn wissen, dass sie gleich zur Presse laufen?«
    »Miss Twittergaddles Vater gehört der Chirrup. Wie du dir sehr wohl bewusst bist!« Doch dann kühlte Alexias Wut ein wenig ab. Die Tatsache, dass Felicity ihre Zunge mehrere Wochen lang im Zaum gehalten hatte, war praktisch so etwas wie das achte Weltwunder. Zweifellos hatte Felicity es den jungen Damen erzählt, um sich wichtig zu machen, allerdings war ihr vermutlich auch sehr wohl bewusst gewesen, dass derartiger Klatsch Evylins Verlobung auflösen und Alexias Leben ruinieren würde. Irgendwann nach Alexias Hochzeit hatte sich Felicity von leichtfertig zu regelrecht boshaft entwickelt, was in Kombination mit einem Gehirn von der Größe einer Stachelbeere dazu führte, dass sie ein äußerst desaströses menschliches Wesen geworden war.
    »Nach allem, was diese Familie für dich getan hat, Alexia!«, fuhr Mrs. Loontwill damit fort, ihre Tochter mit Anschuldigungen zu überhäufen. »Nachdem dich Herbert wieder an seinem sicheren Busen aufnahm!« Bei dieser Formulierung blickte Squire Loontwill hoch und dann ungläubig an seiner beleibten Statur hinunter. »Nach all den Qualen, die ich auf mich genommen habe, um dafür zu sorgen, dass du sicher verheiratet wirst. Alle Regeln der Schicklichkeit zu missachten wie eine gewöhnliche Dirne! Es ist schlicht und einfach

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